CMT graduación

Veröffentlicht am 2021-02-22 In Haus Madre de Tuparenda, Projekte, Schönstatt im Herausgehen, Werke der Barmherzigkeit

Ein Abschluss zwischen Karneval und Covid

PARAGUAY, Casa Madre de Tupãrenda, Ricardo Acosta

Am Dienstag, den 16. Februar, haben drei Jugendliche nach Absolvierung des Rehabilitations-Programms “Casa Madre de Tupãrenda” ihren Abschluss gemacht. Stolz präsentierten sie sich für das Foto des großen Tages: Cesar mit seiner Freundin, Dario mit seiner Mutter und seiner Freundin, und Enrique, mit Pater Pedro, denn Enrique hat keine Familie. —

 

 “Casa Madre de Tupãrenda“ bietet immer wieder Möglichkeiten, Berufe zu erlernen und vor allem, sie zu einem besseren und würdigeren Leben zu führen. Hier lernen sie soziale und berufliche Kompetenzen sowie das Bäcker- und Konditorenhandwerk, Gartenbau und Industriekonfektion. Die Jugendlichen erhalten psychologische, soziale und spirituelle Unterstützung, Hilfe bei der Überwindung der Drogenabhängigkeit usw. Sie erhalten ein Stipendium, einen finanziellen Bonus, für die Teilnahme am Programm und das Erreichen ihrer Ziele. Viele schaffen es nicht, das gesamte siebenmonatige Programm zu absolvieren – sie fallen zurück in ihre Süchte, werden rückfällig in kriminelles Verhalten usw. -Aber wir können mit Freude sagen, dass wir bis heute 36 Absolventen haben: Sie haben das gesamte Programm abgeschlossen, sie haben gelernt, mit ihren Konflikten und Süchten umzugehen, und viele von ihnen wurden in den formellen Arbeitsmarkt eingegliedert. Wir begleiten die Absolventen ein Jahr lang und können mit großer Genugtuung sagen, dass am Ende dieser Begleitung nur einer von ihnen wieder im Gefängnis war“, erklärt Pater Pedro Kühlcke.

 

Die Vorbereitungen im Vorfeld

Es war Karnevalsdienstag, und genau wie Karneval war die Abschlussfeier von drei neuen Jugendlichen aus dem Programm ein froher und ein denkwürdiger Tag im Haus Madre de Tupãrenda.

Es war ein heißer Tag mit sehr hoher Luftfeuchtigkeit, wie es halt typisch für das paraguayische Klima ist, doch inmitten von Schweiß und Fächeln war die Stimmung richtig festlich. Zwischen 10:00 und 13:00 Uhr am Dienstag, den 16. kamen die Protagonisten dieser Feier an: die neuen Absolventen, Dario, Enrique und Cesar. Sie kamen in ihren besten Kleidern, zusammen mit ihren Familien, die auch Teil dieses für jeden von ihnen wichtigen Prozesses waren.

Die Teilnehmer bauten gemeinsam mit ihren Erziehern alles auf, mit Dekorationen wie Bannern, Luftballons u.a.. Die Bäckerei- und Konditoreigruppe bereitete einige leckere Kuchen und Cupcakes zu, die am Ende der Veranstaltung verkostet werden konnten.

 

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Mutmachende Zahlen

Die Veranstaltung begann pünktlich um 13:30 Uhr mit den einleitenden Worten der Leiterin, Ani Soüberlich, die den Absolventen für ihr Durchhaltevermögen auf ihrem Weg dankte und sie ermutigte, als Personen weiter zu wachsen und bei jedem Sturz immer wieder aufzustehen. In diesem Zusammenhang erzählte Pater Pedro, dass er sich mit dem Ortsbischof getroffen habe, um seine pastorale Arbeit als Kaplan des Bildungsszentrums von Itauguá (Korrekturzentrum für Minderjährige = Jugendgefängnis) zu erneuern.

Und mit großer Freude ließ er den Bischof wissen, dass es bereits 36 Jugendliche gibt, die das Programm abgeschlossen haben und mit sehr geringer Rückfallquote sozial reintegriert sind. Er fügte auch hinzu, dass er die drei Absolventen schon seit einiger Zeit kennt, in anderen Umständen allerdings, und seine große Freude sei es, zu sehen, wie sie diese Etappe auf der Suche nach einer besseren Zukunft abschließen und ein Beispiel für andere Jugendliche sind, die das Programm beginnen.

Asegurar la apertura

Nach dem schweren Schlag gegen die Wirtschaft aufgrund der Pandemie und der fehlenden staatlichen Unterstützung mussten die Vorstandsmitglieder von Fundaprova e.V. „jonglieren“, um das Haus nicht zu schließen. Um die Kontinuität des Programms zu gewährleisten, hat Fundaprova einige Anpassungen sowohl bei der Dauer des Programms für die Teilnehmer als auch für die Mitarbeiter vorgenommen. Das übliche Dilemma: der Mangel an wirtschaftlichen Ressourcen. Aber die Gottesmutter ist großzügig, und manche Wohltäter auch, und bisher konnte das Programm so aus eigener Kraft und in der Erwartung überleben, dass der Staat irgendwann wieder Mittel auszahlt, um das Haushaltsdefizit zu verringern, das CMT noch hat.

CMT

Aschermittwoch in CMT

Ein Zeugnis, das für allen Einsatz entlohnt

Es war ein emotionaler Moment, als die Absolventen und ihre Familien ihre Zeugnisse über die großen Herausforderungen, die sie durchgemacht haben, und die Bedeutung der bedingungslosen Unterstützung, die sie einander geben, zum Ausdruck brachten. Sie drückten ihre Dankbarkeit für die Gelegenheit aus, die sie  erhalten haben, und sie ermutigten die Anwesenden, angesichts der Schwierigkeiten von „außen“, denen sie immer begegnen werden, nicht aufzugeben, denn die einzige Möglichkeit  sei, aufzustehen und weiterzumachen.

Eine Fastenzeit zum Verwandeln

Diese verheißungsvolle Fastenzeit wird auch in CMT gefeiert, mit allen Teilnehmern und Mitarbeitern. Das Programm, das Leben umwandeln will, verlangt auch eine Introspektion des eigenen Lebens, um den spirituellen Aspekt zu stärken, der im Individuum grundlegend ist, im Prozess der Ermutigung und Transparentmachung der Güte Christi, dem Modell des neuen Menschen.

 

CMT cuaresma

 

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Kontoinhaber: Schönstatt-Patres International e. V.
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VWZ: P. Pedro Kühlcke, Casa Madre de Tupãrenda

 

Alle Artikel zu Casa Madre de Tuparenda

Webseite von Casa Madre de Tuparenda (auch in Deutsch)

Original: Spanisch, 18.02.2021 . Übersetzung: Maria Fischer @schoenstatt.org

 

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