Casa del Niño „María de Nazaret“, Villa Ballester, Argentinien

 

Die „Casa del Niño María de Nazaret“ in Villa Ballester in der Metropolregion Buenos Aires (Gran Buenos Aires) ist eine Kindertagesstätte, in der täglich etwa 90 Kinder zwischen 2 und 14 Jahren betreut werden; sie erhalten hier einen Raum, in dem sie in Würde ihr Potenzial entdecken und entfalten lernen.

Die Kinder kommen aus Familien des Elendsviertels Nueve de Julio in der unmittelbaren Nachbarschaft des Hauses. Ihre Lebensbedingungen sind geprägt von Armut und Ausgrenzung, sie leben in einem Klima von Alkoholismus, Drogenmissbrauch und -handel, häuslicher und nachbarschaftlicher Gewalt.

In der Casa del Niño arbeitet ein Team von Erziehern, das in Montessori-Pädagogik ausgebildet ist. Die vielen Freiwilligen, die in der Einrichtung mitarbeiten, identifizieren sich voll und ganz mit dem Projekt und stellen ihre Kenntnisse den Kindern sowohl in der täglichen Arbeit wie in besonderen Angeboten wie Computerwerkstatt, Kunsthandwerk, Musik oder Kunst zur Verfügung.
Das Hauptziel ist es, dass unsere Kinder  ihre manuellen und intellektuellen Fähigkeiten entdecken und entwickeln. Diese Entdeckung stärkt ihr Selbstwertgefühl und weckt Ihre Träume und Wünsche, was sie ermutigt, an eine andere, eine bessere akademische und berufliche Zukunft für ihr Leben zu denken. Und viele schaffen einen hervorragenden schulischen und beruflichen Abschluss.

Mission

Dass jedes Kind und jede Familie in Berührung mit unseren Haus eine Heimat findet und die notwendigen Werkzeuge für ein gerechteres und würdigeres Leben erwerben, die eigene Originalität entdecken und sich kostbar und wertvoll erleben kann.

Motivation

Das Projekt begann im Jahr 1993, als eine Gruppe der Apostolischen Schönstatt-Bewegung, vor allem aus dem Familienbund und der Kampagne der Pilgernden Gottesmutter, sich vornahm, in der Umgebung ein Sozialprojekt zu starten. Das Bistum San Martín überließ ihnen das Gelände, auf dem jetzt die Casa del Niño steht, als Kommodat.

„Zuerst gab es hier einen Kindergarten, aber wir haben dann eine Struktur aufgebaut, wo man mit der ganzen Familie arbeiten konnte. Wir wollten nicht, dass es nur irgendein Ort wird, an dem Kinder gehütet werden, sondern wir wollten den Eltern helfen, selbst Träger eines wesentlichen Wandels bei ihren Kindern zu werden“, so Graciela Klobovs, die Leiterin der Casa del Niño. „Hier finden sie einen sicheren Ort der Zugehörigkeit, ein Haus, das ihnen die Chance gibt,  in Würde ihr volles Potenzial zu entfalten, damit sie aus den Situationen von Ausgrenzung und Gewalt aussteigen können.“

Wie es geht

Die Kinder kommen sind von 8.30 Uhr bis 12.00 Uhr dort, also im Rhythmus des Nachmittagsunterrichtes. „Sie bekommen Frühstück und haben dann eine Reihe von Aktivitäten. Da gibt es Workshops für Musik, Sport, Kunst, Katechese und Yoga bis hin zu Tischlerei: was abhängig von der Verfügbarkeit von Freiwilligen angeboten werden können. Danach haben sie Mittagessen und gehen zur Schule“, so Laura Jasis, Psychopädagogin.

Es gibt verschiedene Räume für die Altersgruppen Kindergarten (2 – 5 Jahre), Schulkinder (6 – 10 Jahre) und für die Älteren. Alle Erzieherinnen haben das Montessori-Zertifikat. Bei dieser pädagogischen Methode werden verschiedene Bereiche so gestaltet, dass die Kinder sich frei im Raum bewegen und das aussuchen, womit sie sich beschäftigen möchten; dazu kommt didaktisches Material, das die Erzieherinnen je nach Interesse anbieten.

„Wir arbeiten so immer ausgehend von den Bedürfnissen und Erwartungen des Kindes“, so Jasid. Die Idee ist, ihnen durch die Workshops zu zeigen, dass man auswählen kann und wie man verschiedene Themen in der Alltagsrealität anwendet.“

Entscheidend ist die sehr enge Zusammenarbeit mit den Familien der Kinder. „Zusammen mit einer Sozialarbeiterin und einer Psychologin sprechen wir regelmäßig mit ihnen hier im Haus und geben ihnen die Gelegenheit, zu reden und uns zu sagen, wie es ihnen geht und was sie brauchen, um sie so zu begleiten und zu unterstützen“,  so Jasid.

Graciela Klobovs ergänzt: „Wir leben eben sehr eng an sexueller Gewalt und Drogenkonsum. Uns geht es darum, die Eltern zu erreichen, dazu bieten wir für sie Workshops an zu sexueller Gewalt, Ernährung und Hygiene ujd mehr. Diese Möglichkeiten, Fragen zu stellen und etwas zu lernen, schätzen sie sehr. Wenn wir mehr finanzielle Mittel zur Verfügung hätten, könnten wir viel mehr Kindern und ihren Familien eine echte Chance geben.“

 

Träger/Kontakt

Asociación Civil Casa del Niño, Villa Ballester
Internet: www.casadelninomaria.org
Tel.: +54 11 4738 5512
 Mail: info@casadelninomaria.org

Ein Besuch in der Casa del Niño (2015)