Veröffentlicht am 2020-12-30 In Josefsjahr, Leben im Bündnis, Schönstätter

Wie ein neuer Josef. Ein weihnachtliches Requiem für Ernest M. Kanzler

SCHÖNSTATT, Maria Fischer •

Wenn ein Mitglied des Generalpräsidiums stirbt, dann geht die Nachricht um die Welt, dann neigt sich das Pendel zwischen Einheit und Vielfalt (der Apostolatspräferenzen, Meinungen, Berufungsoptionen) ganz stark zur Einheit, dann ist man da, geht und trägt mit; auch mitten in der Weihnachtszeit und mitten im Corona-Lockdown.  In der Nacht vor Heiligabend ist Ernest M. Kanzler, Generaloberer des Institutes der Schönstätter Marienbrüder, verstorben, am 29. Dezember feierten 100 Personen in der Pilgerkirche und viele hundert vor den Bildschirmen das weihnachtliche Requiem für ihn, den der Vorsitzende des Generalpräsidiums, P. Juan Pablo Catoggio, ausgehend vom Papstbrief Cordis Patre als einen „neuen Josef“ zeichnete. —

 

Predigt: P. Juan Pablo Catoggio

Predigt: P. Juan Pablo Catoggio | Foto: Pedro M. Dillinger

In der weihnachtlich geschmückten Pilgerkirche stand Pater Juan Pablo Catoggio (Vorsitzender des Generalpräsidiums) zusammen mit Pfarrer Jörg Simon (Standesleiter der Männerliga), Pater Joachim Schmiedl (langjähriger Assistent des Instituts der Schönstätter Marienbrüder), Pfarrer Bernd Biberger (Generaldirektor der Schönstätter Marienschwestern) und  Pater Lothar Herter (Wallfahrtsleiter) am Altar.

Im „Rahmen des Weihnachtsereignisses kommen wir zusammen, um Abschied vom Herrn Ernest Kanzler zu nehmen. Im Glauben verstehen wir den Tod als die eigentliche Geburt in den Himmel hinein. Trotz des schweren Verlustes und der Trauer überwiegt darum die Dankbarkeit: Dankbarkeit für ihn, für sein Leben und Wirken unter uns, Dankbarkeit für alles, was der liebe Gott Herrn Kanzler geschenkt und uns durch ihn geschenkt hat. Mehr als Abschied eint uns das Magnificat und das Vertrauen, dass er im Himmel für uns, ganz besonders für seine Gemeinschaft und für Schönstatt Fürsprache einlegt“, so begann P. Juan Pablo Catoggio seine Ansprache, in der er den Weihnachtsgruß von Ernest M. Kanzler zitierte, und der für viele zu einem prophetischen Wort der Deutung des menschlich so schwer fassbaren plötzlichen Todes kurz vor Weihnachten geworden ist.

Ein ganz spezielles Weihnachtsfest steht vor der Tür. Gott verordnet uns einen ganz neuen Blickwinkel auf das Fest der Geburt seines Sohnes. Mehr denn je sehnen wir uns nach Licht in der Dunkelheit, nach Verlässlichkeit für die Zukunft, nach Gemeinschaft mit den Liebsten. Zentrale Werte von Weihnachten treten klarer hervor. Das Beiwerk von Weihnachten wird in seiner Wertigkeit zurechtgerückt. Freuen wir uns auf das Christkind. Es ist das Licht in der Dunkelheit. Gott schenkt uns mit ihm einen absolut verlässlichen Partner für jede Zukunft, die vor uns liegt. Die Freundschaft zu ihm schenkt Gemeinschaft mit Tiefgang.”

 

Ernest M. Kanzler Requiem

Wie Josef

„Alle Charakteristika des Heiligen Josefs, die der Papst beschreibt, passen unglaublich gut zu ihm“, so Pater Juan Pablo Catoggio gegen Ende seiner Ansprache, in der er Leben und Sterben von Herrn Kanzler in das Weihnachtsgeschehen gestellt hatte. Der Brief von Papst Franziskus zum Jahr des heiligen Josef, das am 8. Dezember begonnen hat, zeichnet in sieben Punkten Vaterschaft und Väterlichkeit den Heiligen, der in der rechten Ecke des Urheiligtums und im Herzen vieler seinen Platz hat.

„Wie Josef hat Ernest Kanzler Maria und Jesus aufgenommen. Wie Josef hat er immer wieder den Willen Gottes gesucht und im Glaubensgehorsam verwirklicht. (…) Wie Josef hat er seinen Beruf und die Arbeit ernst genommen. Wie Josef ist er im wahrsten Sinn des Wortes ein „Herr“ gewesen, marianisch schlicht und marianisch würdig, männlich und edel, wie er sich schon äußerlich gezeigt hat. (…)

Er hat wie Josef in allen Lagen auf Gott vertraut. Wie die „Gerechten“, die das Buch der Weisheit preist.

Herr Kanzler wusste sich wie Josef berufen, Vater einer heiligen Familie zu sein…“

Wir überlegen, wie wir das Jahr des heiligen Josef prägen und mitgestalten, wie Männer Zeugnis geben können von dem einen oder anderen Punkt, den unser Heiliger Vater uns als und in der Kirche an Josef aufzeigt, wir suchen und tasten – und dann stellt Gott uns einfach so einen aus unserer Mitte vor Augen und: „Man muss nichts erzwingen, um Herrn Kanzler wie einen neuen Josef zu sehen. Alle Charakteristika des Heiligen Josefs, die der Papst beschreibt, passen unglaublich gut zu ihm.“

Ein Stück des Weges mitgehen

„Die alte Tradition , nach dem Requiem zusammen zu sitzen, mit Kaffee und Kuchen,  ins Gespräch zu kommen über unsere  Begegnungen, Erfahrungen, Freud und Leid mit dem Verstorbenen, ist uns dieses Jahr nicht geschenkt“, hatte Pedro M.Dillinger zu Beginn der Messe gesagt. Er selbst, Harald M. Knes und Joachim Konrad aus dem Männerbund gaben ein kurzes Zeugnis davon, wie sie Ernest M. Kanzler erlebt hatten, wie er, freiheitgebend, ein Stück des Weges mitgegangen ist. Und wenn es bedeutete, an Weihnachten die Gemeinschaft in Schönstatt allein zu lassen und nach Chile zu fahren, um mit einem dort  allein lebenden Marienbruder Weihnachten zu feiern.

Kondolenzbuch

Nutzen Sie gerne die Kommentarfunktion zu diesem Artikel, um Ihr Beileid auszudrücken oder Erinnerungen an und Erlebnisse mit Ernest M. Kanzler weiterzugeben – auch hier ohne Kaffee und Kuchen, aber wie es gute Tradition ist mit Gesprächen über Begegnungen, die bleiben.

Ernest M. Kanzler Requiem

Foto: Pedro M. Dillinger

Kanzler

 

Predigt P. Juan Pablo Catoggio

 

 

 

 

Zum Tod von Ernest M. Kanzler, Generaloberer des Instituts der Schönstätter Marienbrüder

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