peace paz Frieden

Veröffentlicht am 2023-10-19 In Kolumne - Rafael Mascayano

Frieden schaffen im Alltag heißt Liebesbündnis zu leben

Von Rafael Mascayano, Chile •

In mehreren Gesprächen von Schönstättern ist spontan die Notwendigkeit aufgetaucht, für die vielen Konflikte, Kriege und Gewaltsituationen in der Welt und in unseren Ländern zu beten, doch in einem davon tauchte eine schöne Frage auf: und was können wir im Alltag tun, um auch, wie Papst Franziskus uns nennt, Baumeister des Friedens zu sein? Papst Franziskus ruft uns ständig dazu auf, Brücken zu bauen, nicht Mauern. —

Pater Kentenich gibt uns am 18. Oktober 1914 im zweiten Teil der Gründungsurkunde, betitelt: „Das institutionelle Leben, eine Schule der Gefühle und des sozialen Handelns“ einige Anhaltspunkte, um dieses Liebesbündnis im Alltag zu leben:

  • „Der Krieg ist eine gewaltige Volksmission oder – auf uns angewandt – ein überaus eindringlicher Exerzitienkursus.“

Und zur sozialen Frage sagt er in den Vorträgen im Oktober und November 1914:

  • „Unsere Selbsterziehung hat die Bewährungsprobe des praktischen Lebens bisher nicht bestanden, sie hat einen schweren Mangel, sonst wären wir nicht völlig wehrlos gegenüber den sozialen Fragen.
  • „Und daraus folgt die überzeugende Schlussfolgerung: … dass der Fehler, den wir gemacht haben, korrigiert werden muss. Ich muss meine ganze Energie darauf verwenden, mich zum sozialen Verständnis und zur sozialen Arbeit zu erziehen.“
  • „Der soziale Geist ist der Geist der Liebe, der Güte, der Rücksichtnahme auf andere, des zärtlichen Einfühlens in die Nöte anderer, der bereitwilligen und taktvollen Hilfe; mit einem Wort: der Geist des echten christlichen Opferheldentums.“
  • „Um den sozialen Geist zu erlangen, müssen wir grundsätzlich freundlich und rücksichtsvoll sein“.

Und auf der Suche nach Konkretheit möchte ich einige Ideen vorschlagen, damit wir in diesen komplexen Zeiten in unseren täglichen Dialogen Friedensstifter sein können… (Gnadenkapital? Selbsterziehung?) Vielleicht können Sie jeden dieser Aspekte ergänzen, mit Zitaten von Papst Franziskus, mit anderen Zitaten von Pater Kentenich, mit Aktionen, die Ihrer persönlichen Situation näher sind. Auf diese Weise werden wir eine Welt aufbauen, in der Christus und Maria durch unser Zeugnis gegenwärtig sind.

1. Aktives Zuhören:

  • Interesse zeigen: „Ich verstehe Ihren Standpunkt und möchte mehr darüber wissen“.
  • Klärende Fragen: „Könntest du das ein wenig näher erläutern?
  • Gefühle reflektieren: „Es klingt, als ob Sie frustriert wären. Das tut mir leid.“

2. Einfühlungsvermögen und Verständnis:

  • Gefühle anerkennen: „Es ist völlig legitim, so zu empfinden“.
  • Anstrengung anerkennen: „Ich weiß es zu schätzen, dass Sie Ihre Sichtweise mitteilen.“
  • Verständnis zeigen: „Ich kann verstehen, warum Sie so fühlen, wie Sie fühlen.“

3. Vermeiden Sie vorschnelle Urteile:

  • „Ich werde mich mit meinem Urteil zurückhalten, bis wir diese Idee weiter erforscht haben.“

4. Behalten Sie den gegenseitigen Respekt bei:

  • Vermeiden Sie persönliche Angriffe. Konzentrieren Sie sich auf die Themen und Argumente, nicht auf die Personen
  • Erkennen Sie die Beteiligung an. Danken Sie dem anderen für seine Zeit und seine Beiträge, auch wenn Sie nicht mit ihm übereinstimmen.
  • Schätzen Sie den anderen immer als Person, als Ihren Bruder, Ihre Schwester.

5. Im Angesicht unterschiedlicher Meinungen:

  • Respektieren Sie die Unterschiede: „Ich verstehe, dass wir in dieser Sache unterschiedlicher Meinung sind.“
  • Bringen Sie Ihre persönliche Meinung mit Respekt zum Ausdruck: „Aus meiner Sicht denke ich, dass… Was denken Sie darüber?
  • Vermeiden Sie direkte Konfrontation: „Wir können unterschiedliche Ansichten haben und trotzdem voneinander lernen.

6. Seien Sie flexibel:

  • Seien Sie offen für Veränderungen: Seien Sie bereit, Ihre Meinung zu ändern, wenn die vorgetragenen Argumente stichhaltig und überzeugend sind.
  • Passen Sie Ihre Ideen an: Seien Sie bereit, Ihre Ideen auf der Grundlage neuer Daten oder Perspektiven anzupassen.

7. Vermeiden Sie Unterbrechungen, hören Sie dem anderen zu, nicht sich selbst:

  • Warten Sie, bis der andere fertig ist: „Bitte fahren Sie fort, ich möchte Ihre vollständige Meinung hören“.
  • Nicht dazwischenreden. Vermeiden Sie Unterbrechungen, während die andere Person spricht.
  • Zuhören: „Nehmen Sie sich Zeit zum Sprechen, es gibt keine Eile.“

8. Ermutigen Sie zur Zusammenarbeit:

  • Finden Sie gemeinsam Lösungen.Konzentrieren Sie sich nicht auf Schuldzuweisungen, sondern arbeiten Sie gemeinsam an der Lösung von Problemen.
  • Wertschätzung der Beiträge: Erkennen Sie die Ideen und Beiträge aller Teilnehmer an und schätzen Sie sie.

9. Abschluss- und Einigungsgespräche:

  • Suchen Sie nach Konvergenzen: „Auch wenn wir nicht in allen Punkten übereinstimmen, gibt es einen Punkt, in dem wir uns einigen können?“
  • Beenden Sie das Gespräch mit einer positiven Note: „Ich bin dankbar für dieses Gespräch, es hat mir viele Denkanstöße gegeben“.
  • Lassen Sie die Tür offen: „Ich bin bereit, das Thema in Zukunft weiter zu diskutieren, wenn Sie das möchten.

10. Ermutigen Sie zum Nachdenken:

  • Könnten wir uns einen Moment (oder Zeit) nehmen, um über… nachzudenken?

Denken Sie daran, dass in unserer Pädagogik der Bindung auch der Tonfall, die Körpersprache und der Blickkontakt wichtige Bestandteile eines respektvollen Dialogs sind.

Heute, in dieser synodalen Zeit, setzt Papst Franziskus auf die evangelische Fähigkeit, „aufmerksam zuzuhören und echtes Interesse an den Meinungen der anderen zu zeigen“, eine grundlegende Aufgabe, um eine Atmosphäre des gegenseitigen Respekts zu schaffen und so täglich für den Frieden zu arbeiten.

En torno a la mesa

Original: Spanisch. Übersetzung: Maria Fischer @schoenstatt.org

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