Reflexión 31 de mayo

Veröffentlicht am 2023-12-02 In Kolumne - Rafael Mascayano

Ein paar Gedanken zur Feier des 75. Jahrestages des „31. Mai“

CHILE, Rafael Mascayano •

In diesen Tagen sind wir durch die Einladung, im nächsten Jahr den 75. Jahrestag der „Mission des 31. Mai“ zu feiern, überrascht und „alarmiert“ worden. Diese Einladung, „ineinander zu gehen“, um „gemeinsam in der Einheit mit Maria zu wandeln“, motiviert uns als Schönstatt-Laien, „schöpferisch mitzuwirken“, nicht nur auf das zu warten, was uns vorgeschlagen wird, sondern auch dem Organisationsteam Vorschläge zu machen und gleichzeitig bereit zu sein, diese Erneuerung dessen, was uns in jenen Tagen im Mai und Juni 1949 geschenkt wurde, voll zu leben. —

Einschub der Redaktion

→ Der Autor bezieht sich auf die folgenden Informationen, die erst kürzlich in Chile verbreitet wurden:

Im Jahr 2024 jährt sich zum 75. Mal der dritte Meilenstein Schönstatts, der „Meilenstein vom 31. Mai“. An diesem Tag kam der Heilige Geist in besonderer Weise in das Coenaculum-Heiligtum in Bellavista. An diesem Tag vertraute Pater Kentenich der Gottesmutter den Wunsch an, Schönstatt möge sich mit seinem ganzen Reichtum der Kirche öffnen und allen das Liebesbündnis mit Maria schenken, das uns hilft, das Natürliche mit dem Übernatürlichen lebendig zu verbinden.

Heute, aus der zeitlichen Distanz, können wir mit Dankbarkeit auf all das Leben und die missionarische Strömung schauen, die seit diesem Moment in der Geschichte Schönstatts entstanden ist. In den letzten Jahren haben wir festgestellt, dass im Herzen der Schönstattfamilie der Wunsch gewachsen ist, Dankbarkeit auszudrücken, zu feiern und diesen großen Gnadenstrom zu bezeugen.

Es gibt auch den Wunsch, die Dimension dieses Meilensteins zu aktualisieren und zu bereichern mit den neuen Informationen und Dokumenten, die rund um diesen Abschnitt unserer Geschichte entstanden sind. Deshalb möchten wir als chilenische Schönstattfamilie mit dem Wissen und der Zustimmung des Generalpräsidiums eine Wallfahrt und Feier für den 31. Mai, 1. und 2. Juni 2024 einberufen und alle Pilger aus Chile und der ganzen Welt einladen, an dieser Jubiläumsfeier teilzunehmen. […]

→ Übersetzung der Binnensprache (die wir bei schoenstatt.org zu vermeiden versuchen, was aber etwa bei Zitaten nicht möglich ist):

 „Dritter Meilenstein“: bezieht sich auf eine Vision der Geschichte Schönstatts, die durch Schlüsselereignisse (Meilensteine genannt), die einen Wendepunkt in der Entwicklung der Bewegung markieren, gekennzeichnet ist

 „31. Mai„: bezieht sich zum einen auf das Datum des 31. Mai 1949, den Tag, an dem Pater Kentenich in Bellavista, Chile, den ersten Teil eines wichtigen Briefes an die deutschen Bischöfe auf den Altar des Heiligtums legte. Im Zusammenhang mit der „Mission des 31. Mai“ geht es um Haltungen und Handlungen des Dienstes in der Kirche im Geiste des Charismas Schönstatts, d.h. um die aktive Gestaltung einer Bündniskultur.

In diesem Sinne möchte ich einige Beiträge zu diesem Prozess beisteuern mit dem Ziel, dass wir gemeinsam die Einladung zum „Miteinander gehen“ lebendig werden lassen, die sich aus dem Aufruf Pater Kentenichs ergibt: „Ich will nicht nur ein Wegweiser sein. Nein, wir wollen gemeinsam gehen“.

Was erneuern wir?

Zunächst einmal halte ich es für sehr positiv, das Ziel zu betonen, was wir erneuern, zu welchem Zweck und welche Bedeutung das „wir gehen ineinander“ hat. Im Triduum Mai 1949 finden wir die Vorträge vom 20. und 31. Mai und das Krönungsgebet vom 5. Juni. In ihnen gibt uns Pater Kentenich einen klaren und starken Auftrag, den es sehr interessant wäre, als das große Ziel dieses „Wohin wir gehen“ wieder in den Vordergrund zu stellen.

Ich möchte dies mit einigen Zitaten aus diesen Vorträgen und von der Krönung unterstreichen:

Pater Kentenich sagte in der Ansprache vom 20. Mai[1]:

„Das ist die erste Bedingung, das erste Versprechen, das sie gegeben hat: Ich werde mich an diesem Ort niederlassen, um von hier aus den Teufel in der Welt zu überwinden; zu diesem Zweck werde ich eine große Erziehungsbewegung gründen; euch, die ich hierher berufen habe, werde ich als Werkzeuge wählen, um diese Aufgabe auszuführen.“

„Gleichzeitig stellte sie eine doppelte Forderung an uns: Wir mussten bereit sein, uns erziehen zu lassen und uns ihr wahrhaftig hinzugeben, damit sie uns als Werkzeuge formen konnte, um ihre Ziele zu erreichen“.

In diesem Sinne antwortet die Familie mit Beiträgen zum Gnadenkapital.

Und er fährt mit dem Auftrag fort, den er uns geben möchte:

„Und jetzt ist der große Augenblick gekommen, da die Gottesmutter dasselbe Bündnis mit diesem unscheinbaren Orte schließen will. Sie hat chilenische Erde erwählt, hat Neu-Schönstatt ausersehen, um von hier aus einem ähnlichen Siegeszug anzutreten, wie sie es von Alt-Schönstatt aus getan hat. Freilich verlangt sie dafür die Erfüllung derselben Bedingungen. Sie will die große Erzieherin des chilenischen Volkes werden.“

„Unser Heiligtum will uns jedoch bewusst machen, dass keine jungfräulich-mütterlichen Personen gebildet werden, wenn die Gottesmutter, die große mütterliche Erzieherin, ihre Macht nicht im Leben des chilenischen Volkes ausübt.“

„Es liegt also in unseren Händen, dass auch von hier aus eine große Erneuerungsbewegung entsteht, und dass sich die Menschen in Chile zu diesem Zweck der Gottesmutter anbieten“.

Und in der Ansprache vom 31. Mai[2] fordert er uns dazu auf:

„Ja, er ist heilig, er will mehr und mehr heilig werden, heiliges Land. Heiliges Land, weil die Gottesmutter sich dieses Plätzchen auserwählt hat; heiliges Land, weil von diesem Fleckchen Erde im Laufe der Jahre, der Jahrzehnte, ja im Laufe der Jahrhunderte heilige und heiligmäßige Menschen gedeihen, wachsen und fruchtbar werden dürfen; heiliges Land endlich, weil von hier aus heilige, das heißt heiligende Aufgaben auf schwache Menschenschultern gelegt werden sollen.“

„Ob es ein Gegengeschenk, eine Anerkennung, eine Ehre für uns ist, wenn wir annehmen, dass sie uns von heute ab benutzen will, um von hier aus einem stärkeren rückwirkenden Einfluss auf die Gestaltung der Geschicke der Kirche im abendländischen Kulturraum zu gewinnen?“

„Was ist das für eine Aufgabe? Es handelt sich darum, die Wurzel, den letzten Keim der Krankheit der abendländischen Seele bloßzulegen und zu heilen, woran die abendländische Seele leidet: das mechanistische Denken.“

„Wir glauben, uns als Werkzeug anbieten zu müssen, um einen Gegenstrom in die Länder hinüberzuleiten, von denen die hiesigen Völker einstens ihre Kultur empfangen haben, von denen auch wir überreich beschenkt worden sind…“

„Nicht nur ich, nicht nur wir, sondern auch die Gottesmutter steht der Situation hilflos gegenüber. Sie ist zwar die fürbittende Allmacht am Throne Gottes, ist aber auch nach dem Plan der ewigen Liebe auf willige und willfährige menschliche Werkzeuge angewiesen […] Die Gottesmutter ist hilflos. Sie kann es nicht allein. Es ist unsere Ehre, dass wir ihr helfen dürfen.“

„Es ist so, als fingen wir erst jetzt an zu leben, als wäre alles, was wir bis jetzt erlebt haben, ein Stück Vorgeschichte. Jetzt beginnt eigentlich erst die Geschichte Neu-Schönstatts, ähnlich wie in Schönstatt 1914/15. Und wie glücklich dürfen wir sein, dass wir alle miteinander die Gründergeneration sein dürfen. Wir alle wollen uns – unser Sein und Leben, unsere Lebens- und Liebeskraft – hineinsenken lassen in die Fundamente des Heiligtums.

„Ich will auch nicht bloß Wegweiser sein. Nein, wir gehen miteinander! Das ist auch die ganze Ewigkeit hindurch so. Was sind das für verkehrte Auffassungen, nur Wegweiser sein! – Wir sind beieinander, um uns gegenseitig zu entzünden. Wir gehören einander für Zeit und Ewigkeit. Auch in der Ewigkeit sind wir ineinander. Es ist ein Liebesineinander von Mensch zu Mensch, ein ewiges Liebesineinander. Und ineinander und miteinander werden wir dann die liebe Gottesmutter und den dreifaltigen Gott anschauen.“

Und im Krönungsgebet bekräftigt er:

„Sie hat dem historischen Christus das Leben geschenkt, das war eine einzigartige Aufgabe und ihre ständige Aufgabe ist es, dem mystischen Christus das Leben zu schenken. Und in Schönstatt hat sie auch die Aufgabe, die große Erzieherin der Menschen zu sein, um sie zu Christus zu führen“.

„Der heutige kleine Akt sollte eine feierliche Erklärung sein, dass wir sie von nun an mehr als bisher zur Königin des Schönstattreiches und zur Erzieherin des chilenischen Volkes wählen werden“.

„Als Erzieherin der Nationen, als Königin des chilenischen Volkes, bist du diejenige, die die Erziehung eines jeden Einzelnen und der gesamten Gesellschaft in die Hand nimmt. Indem du die Krone empfängst, garantierst du, dass die dreifache Botschaft Schönstatts, die du heute in unsere schwachen Hände gelegt hast, erfüllt werden wird.“

„So bitten wir dich mit der ganzen Inbrunst unserer Seele: Nimm die Krone an. Nimm die Verantwortung auf dich, die Krone anzunehmen, und hilf uns, nie unsere Pflicht zu vergessen, dir all unsere Kraft zur Verfügung zu stellen, aber immer in vollkommener Abhängigkeit von deiner Güte, deiner Weisheit und deiner Macht“.

Wie wichtig ist es, diese 75 Jahre, dieses sehr relevante Triduum, als Sinn zu haben, sie zu kennen, sie zu studieren, diesen Auftrag zu verstehen und ihn in die tägliche Praxis umzusetzen. Dann hätten unsere Beiträge zum Gnadenkapital die Bedeutung dessen, was wir erneuern.

Wie können wir diese Mission, die Pater Kentenich uns zeigt, erneuern und wie können wir sie Hand in Hand mit Maria und im Herzen Jesu erneuern?

Wie erneuern wir?

Zweitens: Wenn wir genau hinschauen, was in diesen Dokumenten steht, dann sehen wir, dass Pater Kentenich uns aus dem praktischen Glauben an die göttliche Vorsehung heraus immer wieder darauf hinweist, dass wir in ständiger Verbindung mit der kirchlichen, nationalen und weltweiten Wirklichkeit stehen müssen. Nichts, was geschieht, ist Gott und unserer Erziehungs- und Handlungsverantwortung fremd. Deshalb ist der historische Kontext heute ein Aufruf, diese 75 Jahre des 31. Mai zu erneuern:

Auf nationaler und universalkirchlicher Ebene, eingebettet in den synodalen Prozess des Zuhörens, des Dialogs und der Vorschläge, die beide auf eine Konkretisierung der Beziehung zu Gott, zu den Brüdern und Schwestern und zur Schöpfung ausgerichtet sind (Fratelli tutti, Laudato si und Laudate deum).

Wie können wir den 31. Mai in unserer synodalen Kirche Wirklichkeit werden lassen?

Auf nationaler Ebene, mit all ihren Konflikten, Wünschen und Hoffnungen. Eine Gesellschaft mit weniger sozialen Unterschieden, mit einem größeren Sinn für die Migranten, eine Gesellschaft, die sich vor Korruption und Gewalt hütet, um brüderlicher zu sein, eine Gesellschaft, in der die Bindungen eine Konsistenz und eine Kohärenz im Sinne des Evangeliums haben.

Wie können wir eine brüderliche Mentalität und ein brüderliches Handeln in unserer chilenischen Gesellschaft zum Leben erwecken?

Auf internationaler Ebene, wo der Krieg einen Angriff auf die Würde der Menschen, auch der Schwächsten, darstellt, müssen wir den Individualismus überwinden und Formen und Situationen der „Begegnung“ und nicht der „Konfrontation“ schaffen.

Wie können wir uns zu allen Zeiten zu einer Haltung erziehen, die den Frieden in unserer Gesellschaft fördert?

Angesichts des technologischen und wissenschaftlichen Fortschritts, der uns oft mit Schrecken auf das blicken lässt, was uns geschenkt wird, und der uns erneut dazu zwingt, uns um den Menschen in all seinen Dimensionen zu kümmern und zu kümmern.

Was können wir tun, um Technologie und Wissenschaft zu einer menschlicheren Realität zu machen?

Sorge um den Klimawandel und entschlossenes Handeln für die Schöpfung in all ihren Dimensionen.

Schon auf der letzten Delegiertentagung (Chile) haben wir einige konkrete Aktionen erlebt und wir haben gesehen, dass sie in vielen Schönstattfamilien in Chile begonnen haben, sich zu verbreiten…

Welche neuen Schritte können wir unternehmen?

Ich glaube, dass wir mit den genannten Kontexten und anderen Beiträgen besser überlegen können, welche „Beiträge zum Gnadenkapital“ wir leisten können, wenn wir uns in einem Liebesbündnis befinden, das uns einlädt, unsere Kirche und unsere Gesellschaft mit dem Evangelium zu durchdringen.

Bindungen

Der Blick auf die Verbundenheit (zentrales Thema des 31. Mai) richtet sich auf die Verbundenheit mit dem Übernatürlichen (vor allem mit Gott), mit den Schwestern und Brüdern, mit der Arbeit, mit der Schöpfung (Erde), in einem organischen und nicht mechanischen Sinn, so dass alle unsere Handlungen miteinander verbunden sind: Es sind keine Worte, die von den Besuchen im Heiligtum und den persönlichen Vorsätzen getrennt sind.

„Kreuz von Bellavista, das ist das Kreuz, das wir auf uns nehmen wollen: Das ist zunächst das Kreuz, das der Vater der Familie auf sich genommen hat. Sie haben das ja alles so schlicht zum Ausdruck gebracht und damit bewiesen, dass Sie die Zusammenhänge kennen. Was war das für ein Kreuz von Bellavista? Ein ‚Kreuzzug‘ ist das Kreuz gewesen von Bellavista. Ein Kreuzzug nach welcher Richtung? […]Ein Kreuzzug für ein organisches Denken, organisches Lieben und organisches Leben. Das ist also auch das Kreuz, das Sie dem Vater der Familie nun mit- und nachtragen helfen. Wir werden wohl wahrscheinlich die ganze Fülle des Inhaltes für den Augenblick kaum greifen. Wenn wir aber den Hintergrund der geistigen Verwirrung der heutigen Zeit vor uns sehen, dann verstehen wir doch, was das in etwa heißen mag: Kreuzzug für ein organisches Denken, organisches Lieben, organisches Leben.“[3]

Ich teile diese Beiträge und lade andere ein, ihre ebenfalls vorzutragen, in der Zuversicht, dass diese Feier des 31. Mai 1949 eine Erneuerung dieser Botschaft für ganz Schönstatt sein wird, im Licht des praktischen Vorsehungsglaubens im Hier und Jetzt, auf der Ebene der Bewegung, der Kirche und der Gesellschaft.

Es grüßt als Bruder im Liebesbündnis

Rafael Mascayano M.


[1] Im spanischen Original zitiert nach: Kentenich, José “Plática del 20 de mayo”, in: Documentos de Schoenstatt, 1970, S. 159 – 172. Hier nach der Version in „Das Lebensgeheimnis Schönstatts“.

[2] Im spanischen Original zitiert aus: Kentenich, José “Plática del 31 de mayo”, in: Documentos de Schoenstatt, 1970, S. 173 – 185. Hier nach Kentenich-Reader, Bd. 1

[3] Im spanischen Original zitiert nach: Kentenich José, “Alocución a las Señoras de Schoenstatt” 1967, im Buch von Wolf, Peter “Su misión nuestra misión”, ed. Nueva Patris. Hier aus der deutschen Version des Buches (Seine Sendung unsere Mission), S. 169f.

Original: Spanisch. Übersetzung: Maria Fischer @schoenstatt.org

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