Martha Liotti

Veröffentlicht am 2024-03-25 In Leben im Bündnis, Schönstätter

Martha Liotti, die Missionarin Hunderter von Kindern in Lebensgefahr

ARGENTINIEN, Maria Fischer •

„Zweifellos war es eine starke Erfahrung, die ich im Licht meines Glaubens der Gottesmutter geschenkt habe“, schrieb Martha Liotti am Tag der Einweihung des Heiligtums in Corrientes, am 11. September 2022. „Ich bin sehr bewegt, wenn ich mich an die Anfänge der Modalität der Babys und Kinder in Lebensgefahr erinnere, die im Heiligtum durch das einzige Weiße Kreuz dargestellt wird, das den Glauben der Eltern von Ezequiel bezeugt, einem kleinen Engel, der uns Tag für Tag begleitet“. Das Heiligtum steht in der Nähe dieses Weißen Kreuzes, das an Ezequiel erinnert, ein Baby, das von der „Kleinen Pilgernden Gottesmutter“ besucht wurde, dem kleinen Bild der Pilgernden Gottesmutter für Babys in Lebensgefahr, und für alle kleinen Kinder, die in Begleitung der „Peregrinita“ verstorben sind. Zusammen mit ihrem geliebten Ehemann, der bereits vor einigen Jahren gestorben ist, hat Ezequiel Martha am 22. März sicher an der Himmelspforte begrüßt.

„Seit einiger Zeit hat sich ihr Gesundheitszustand allmählich verschlechtert. Gestern, am 22. März, kehrte sie zu Gott, dem Vater, zurück. Sicherlich wird die Gottesmutter sie willkommen heißen“, schreibt Débora Gago, die Mutter von Martina, einem „Baby in Lebensgefahr“, das von der Kleinen Pilgernden Gottesmutter besucht wurde, als sie um ihr Leben kämpfte. Heute ist Débora eine Missionarin dieser Modalität der Kampagne und zusammen mit ihrem Mann Nito sehr aktiv im Schönstatt-Familienwerk in Corrientes. „Getreu ihrem Stil bat sie ihre Müttergruppe, sie mit Freude zu verabschieden und „María de la Alianza“ zu singen; das taten sie auch. Abgesehen von der großen Trauer, die wir empfinden, beten wir und vertrauen darauf, dass ihr Leben, das von enormer apostolischer Fruchtbarkeit war, ihr die Türen des Himmels geöffnet hat“.

La Peregrinita visitando a una beba

Die Kleine Pilgernde Gottesmutter beim Besuch eines kleinen Mädchens

Das Buch, das Martha schreiben muss

Martha Liotti, 2017 en Buenos Aires

Martha Liotti, 2017 in Buenos Aires

Es könnte viel über Martha geschrieben werden, darüber, wie der Heilige Geist sie zu dieser Modalität der Kampagne inspirierte, als ihr Enkel Patricio im Jahr 1999 als Frühchen auf die Welt kam und die Ärzte ihm wenig Überlebenschancen gaben. Viele Artikel auf schoenstatt.org erzählen über fast 25 Jahre von Martha Liottis Apostolat, und jede dieser realen Geschichten, die sie erzählte, hat eine persönliche Note, hat Namen von Babys und ihren Eltern, ihren Bedürfnissen und Ängsten. Still und wie nebenbei wird dabei das soziale Engagement vermittelt, das ein wesentlicher Bestandteil der „Campañita“ ist, die sich im Laufe der Jahre auf andere Teile Argentiniens und darüber hinaus ausdehnte – zum Beispiel nach Paraguay, Mexiko und Deutschland.

Es war noch vor der Pandemie. Ein Besuch von mir in Argentinien fiel mit einem Besuch von Martha in Buenos Aires zusammen, und wir beschlossen, uns zusammen mit Monina Crivelli, die uns Jahre zuvor zusammengebracht hatte, in einem Café in Recoleta auf einen „Cafecito“ zu treffen. Ein „Cafecito“, der 6 Stunden dauerte, während Martha eine reale Geschichte nach der anderen erzählte. Ein Jahr später trafen wir uns noch einmal, diesmal in einem Café in Belgrano, das näher an der Wohnung ihres Sohnes lag, da es ihr schon schwerfiel, sich quer durch die Stadt zu bewegen. Als wir uns verabschiedeten, bat ich Martha, ein Buch über die Campañita zu schreiben, mit all den Geschichten … und sie erfüllte diese Bitte mit einem Artikel zum zwanzigjährigen Bestehen der „kleinen Kampagne“. Man kann nichts Besseres über sie schreiben als das, was sie selbst geschrieben hat.

Aus Dankbarkeit für die Begegnung mit Martha Liotti veröffentlichen wir diesen Artikel erneut.


Begegnungen unterwegs

ARGENTINIEN, Martha Liotti, Gründerin der Kampagne der Pilgernden Gottesmutter für Babys und Kinder in Lebensgefahr

Es kann in einem Supermarkt sein, beim Friseur, bei einer Feier, an einem Bildstock oder einfach zu Hause. Zwanzig Jahre nach Beginn der „Kleinen Kampagne“, der Modalität der Kampagne der Pilgernden Gottesmutter für Babys und Kinder in Lebensgefahr, erlaube ich mir, in der ersten Person zu schreiben, um die empfangenen Zeugnisse bekannt zu geben, die zeigen, welche Bindungen sich in den Familien der Kleinen entwickeln, die die Pilgernde Gottesmutter empfangen haben und ihr in den kritischsten Stunden ihres Lebens geweiht worden sind. —

Bebe en riesgo de vida

Beim Bildstock Nuevo Tabor

An einem Bildstock, genauer gesagt dem, der als geistliches Zentrum dieser Mission gewählt wurde, genannt Nuevo Tabor, wo das erste Heiligtum der Gottesmutter in der Provinz Corrientes (Argentinien) errichtet wird, traf ich die zwölfjährigen Rocío Aymará, die ich am Tag ihrer Taufe an eben diesem Bildstock begleitet hatte. Es war das erste Mal, dass dort dieses Sakrament gespendet wurde. Ihre Mutter erinnerte sich sehr emotional daran, wie der Besuch der Pilgernden Gottesmutter war und wie sehr ihre Anwesenheit ihr half, als ihre Tochter bei der Geburt um ihr Leben kämpfte.

Am gleichen Bildstock kamen Florencia und Morena, um mich zu umarmen; mit ihrem Großvater Carlos sind sie an jedem 18. des Monats dort, um der Gottesmutter für die erhaltenen Gnaden zu danken.

Roque Antonio ist noch ganz klein, aber auch er muss mich unbedingt in den Arm nehmen; dann kommt ein junges Mädchen, das mir schnell auf ihrem Handy die Fotos ihrer kleinen Schwester Magali zeigt: „Schau mal, wie hübsch sie jetzt ist, sie ist schon 10 Jahre alt.“ Vor zehn Jahren hat keiner damit gerechnet, dass sie die nächsten Stunden überleben würde.

En la ermita

Treffen am Bildstock

Beim Friseur, im Supermarkt, auf der Straße…

An einem Frühlingsnachmittag kommt beim Friseur eine Dame mit einem riesigen Lächeln auf mich zu, umarmt mich und lässt mich auf ihrem Handy das Foto von Gonzalo, 18 Jahre alt, am Tag seines Schulabschlusses sehen. Sie erinnert sich, „wie klein er bei der Geburt war und wie ängstlich ich war, ich vergesse nie, wie sehr sich alles verändert hat, als die kleine Madonna von Schönstatt kam und ihr mein kleines Kind ihrem Unbefleckten Herzen geweiht habt.“

Zwischen den Einkaufswagen des Supermarktes umarmt mich ein Paar mit enormer Herzlichkeit. „Was für eine Freude, sich nach so vielen Jahren wiederzusehen“, sagen beide zur gleichen Zeit. Sie kamen aus einer Stadt 120 Kilometer von Corrientes entfernt. Facundo, ihr zweiter Sohn, ist bereits 19 Jahre alt und erhielt die Peregrinita, als er mit 1.200 Gramm im siebten Monat geboren wurde – Aussichten gleich null. Er verbrachte zwei Monate im neonatologischen Bereich einer Klinik in dieser Stadt, immer geschützt von der „Kleinen Madonna“, der er geweiht wurde.

Martha Liotti con Martina

Martina

Bei Martina (Bild oben) ist es anders. Mit Martina und ihren Eltern, die inzwischen auch Missionare der Pilgernden Gottesmutter für Babys und Kinder in Lebensgefahr sind, verbindet mich eine herzliche Freundschaft und das Liebesbündnis. Natürlich durfte ich die Feier ihres 15. Geburtstages nicht verpassen!

Solche Begegnungen können auch zu Hause stattfinden, wenn eines Morgens „jemand“ an der Tür klingelt, und wenn man öffnet, sieht man ein 16-jähriges Mädchen und ihre Mutter, die ihren Besuch erklären: „Milagros hat so sehr darauf bestanden, dass wir hierher kommen“, sagt die Mutter. „Ich“, sagt Milagros, „wollte die Person treffen, die, ohne mit uns verwandt zu sein, in das Krankenhaus kam, in dem ich gerade geboren war, das Bild der Gottesmutter mitbrachte und mit meinen Eltern für mich betete. Als ob wir uns schon immer gekannt hätten, dankten wir im Hausheiligtum für das Geschenk des Lebens von Milagros, die mit 0,960 kg geboren wurde und nur geringe Überlebenschancen hatte. Sie kamen aus Loreto, 186 Kilometer von hier, zweieinhalb Stunden Fahrt. Die starke Umarmung von Milagros und ihr: „Endlich kenne ich dich, Oma“ waren es wert…

Der Glaube, den wir umsonst von Gott empfangen haben, drängt uns, auf allen Wegen Risiken einzugehen und in schwierigen Momenten durch die Liebe, die uns verbindet, Bande der Hoffnung zu knüpfen.

Originalveröffentlichung


Am Tag nach ihrem Tod bat eine Mitarbeiterin von schoenstatt.org aus El Salvador um Gebete für das sechs Wochen alte Enkelkind einer Freundin, das ein Herzgeräusch hat und einen Herzkatheter braucht. Wie immer legte ich den Namen des Babys zu Füßen meiner kleinen Pilgernden Gottesmutter für Babys in Lebensgefahr. Und spontan bat ich Martha um ihre Fürsprache. ….

Danke, Martha, für dein missionarisches Leben. Deine Mission geht in uns und vom Himmel aus weiter.

Martha Liotti

Todesanzeige der Schönstatt-Bewegung von Corrientes: Martha Liotti. Die Schönstattfamilie nimmt mit großem Schmerz Anteil am Heimgang ins Haus des Vaters von unserer lieben Schwester im Liebesbündnis, Martha. Gründerin der Modalität der Kampagne: Kinder in Lebensgefahr. Ihre HIngabe an die Apostolische Schönstatt-Bewegung war wunderbar, ihre Ernte reich! Beten wir für die ewige Ruhe ihrer Seele.

Original: Spanisch. Übersetzung: Maria Fischer @schoenstatt.org

Schlagworte: , , , , ,

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert