Veröffentlicht am 2015-10-18 In Projekte

Im Dienst der wachsenden Schönstattbewegung in Kuba

KUBA, Juan Vicente Escobar und Juan Miguel de la Fuente •

Unser erster Eindruck von Kuba war buchstäblich ein Hitzeschlag ins Gesicht, so dass wir fast zu Boden gingen! Als wir ankamen und uns dabei auf dem kleinen Flughafen von Havanna gleich noch verlaufen hatten, begrüßten uns plötzlich dreiundzwanzig spanische junge Frauen (und einige Kubanerinnen) und sangen aus voller Kehle die Franz-Reinisch-Hymne; es war ein triumphaler Empfang (nicht schlecht, wir können uns nicht beschweren). Hinterher verabschiedeten sich die Missionarinnen aus Spanien mit viel Weinen, Tränen, „kommt bald zurück, wir vergessen euch nicht“, etc, etc., etc., von den Kubanern und den Chilenen (auch sie weinten).

In der Pfarrgemeinde von Santa Cruz del Sur

Die Fahrt von Havanna nach Santa Cruz war ein sehr „kubanisches” Erlebnis. Es war eine zehn-Stunden-Fahrt von epischer Länge in einem Bus mit Sitzen, von denen wir dachten, sie seien schlecht; aber das zeigte nur, wie wenig wir andere Busse kannten. Aber wie auch immer, wir aßen einige sehr leckere Sachen, wir fuhren sehr lange, wir schliefen in der Hitze, und wir kamen in der Morgendämmerung an unserem kleinen Haus in der Gemeinde von Santa Cruz del Sur an.

Wir wohnten bei Pfarrer Bladimir vom Schönstätter Priesterbund, zusammen mit seiner Mutter, Maria, (die wie unsere Mutter hier ist), einigen Seminaristen, die kommen und gehen, mit zwei Hunden, der lebhaften Shakira und ihrem Sohn, ein schusseliger, aber freundlicher Hund.

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Gebet aus Himmelwärts mit der Schönstattjugend aus der Pfarrgemeinde

Während der ersten Woche hatten wir eine Notlandung mit der Novene zur ‚Virgen de la Caridad del Cobre‘ [Jungfrau der Barmherzigkeit von Cobre], deren Festtag ist der 8. September; wir begingen die Novene mit einer schönen und belebenden Laudes um 6.30 Uhr – davon sind wir inzwischen regelrechte Fans geworden. Wir fuhren auch durch Santa Cruz in einem von Pferden gezogenen Wagen, mit der Gottesmutter obendrauf und dem enormen Gepäck, das wir dabei hatten, einschließlich der Musik und allem, und die Menschen waren begeistert! Was uns klar ist: Wenn Sie nach Cobre gehen, müssen Sie uns eine Virgen de la Caridad mitbringen (und wir wollen keine Blumen oder ein Heiligenbild!).

Wir nahmen an der Eucharistiefeier mit der Gottesmutter in allen Stadtvierteln in den Häusern der Gläubigen teil, und wir bemerkten, dass die Kubaner die ‚Jungfrau der Barmherzigkeit‘, die Patronin ihrer Stadt, sehr stark verehren. Am Ende jeder Heiligen Messe beteten wir das Abendgebet mit der Schönstattjugend aus Santa Cruz, das sie vorbereitet hatten, und andere Jugendliche schlossen sich uns an. Wir beteten aus Himmelwärts – wie nie zuvor. Es gab ein Buch für jeweils drei Personen, und sie kannten die Texte besser als wir; es war sehr beeindruckend, wenn man bedenkt, dass Schönstatt noch kein ganzes Jahr hier ist.

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Dreiundvierzig Personen getauft

Am Vorabend zum Fest der Gottesmutter mussten wir eine „Vigil“ vorbereiten. Yanitza und Juan Miguel (Charlie) sorgten für die Stimmung mit Spielen, einem in der Kirche versteckten Schatz, Tanz, Quiz und einer Überraschungs-Band. Es endete damit, dass alle die „Manañitas” [ein Geburtstagslied] zu Ehren der Jungfrau der Barmherzigkeit sangen, und neue Songs zusammen mit der Band. Am nächsten Tag, am Fest Maria Geburt, wurden dreiundvierzig Personen getauft, und die Heilige Messe und eine Prozession durch die Straßen von Santa Cruz waren sehr gelungen.

Vorbereitung für die Vigil zur Ankunft des Papstes

Dann gab es ein paar Tage zum Ausruhen, aber wir waren überrascht, als wir erfuhren, dass die Jugend der Pfarrgemeinde die Jugend-Vigil für den Besuch des Papstes in Holguín für die ganze Provinz Camagüey vorzubereiten hatte. Es war eine große Überraschung für all die Jugendlichen, die sehr aufgeregt waren und sich für die Aufgabe engagierten. Wir arbeiteten sehr hart, bemalten T-Shirts, Poster, Banner, und wir probten einige schöne Choreographien, sodass wir mit dem Lernen eine harte Zeit hatten (unser Talent zum Tanzen hatten wir offenbar in Chile gelassen …..) neben anderen Dingen.

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Jugendliche, Kinder und Erwachsene wollen mehr über die Bewegung wissen

Die letzten Tage waren gezeichnet von dem Erdbeben in Chile, und um den 18. herum feierten wir sehr liebevoll mit chilenischem Wein und sopaipillas [in Teig gebackener Kürbis], die wir machten, und die na ja, ganz akzeptabel waren. Wir feierten auch unsere erste Bündnismesse am 18. September, das war sehr schön, gut besucht und lebendig (es war also ganz anders).

Der Besuch der spanischen jungen Frauen ermutigte viele Leute, sich Schönstatt und dem Glauben zu nähern; es überraschte uns wirklich, wieviel Interesse es in der Pfarrgemeinde gibt: Jugendliche, Kinder und Erwachsene möchten mehr über die Bewegung wissen. Die erste Gruppe mit Interessenten für das Liebesbündnis, dann die kleinen Marienapostel, die Ritter Mariens, und auch die Mütterbewegung und die Madrugadores [Männer, die in der Morgenfrühe zu Gebet und Frühstücken zusammenkommen] gibt es hier schon!

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Willkommensgala für die spanischen Mädchen

‚Mission Kuba’

‚Mission Kuba‘ ist ein Projekt der Schönstattjugend vom Heiligtum von Campanario, Chile. Auf Einladung von Pfarrer Bladimir ist bereits das zweite Team von jungen Männern in Camagüey, der Stadt, wo er mit Schönstattgruppen arbeitet. Sie werden für einige Monate in Kuba Dienst für Schönstatt tun. Etwa fünfundzwanzig junge Frauen, die zur spanischen Schönstattjugend gehören, waren auch für einige Wochen in Camagüey. Schönstatt wurde vor zehn bis fünfzehn Jahren von der ersten Generation von ‚Mission Kuba‘ nach Kuba gebracht.

Original: Spanisch. Übersetzung: Ursula Sundarp, Dinslaken, Deutschland

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