Offene Tür

Veröffentlicht am 2024-02-14 In Schönstatt erneuern, Themen - Meinungen

Ein Brief an Pater Kentenich, abgeschickt vor über 20 Jahren

Von Maria Fischer •

Heute ist mir bei der Suche nach etwas ganz anderem ein Brief in die Hände gefallen, der vor über 20 Jahren an Pater Kentenich geschrieben wurde. Ein Brief auf der letzten Seite einer Schönstatt-Zeitschrift aus dem Jahr 2003, die es schon lange nicht mehr gibt. Die Verfasserin gehörte damals zum Redaktionsteam dieser Zeitschrift (Brücke, Gemeinschaft Berufstätige Frauen in Deutschland), und sie wollte mit diesem Brief etwas bewegen, über zehn Jahre vor dem Jubiläum 2014. —

Und während ich den Brief lese, frage ich, ob er angekommen ist, bei Pater Kentenich. Bei uns. Damals, oder vielleicht jetzt. Es ist Zeit zum Dekantieren. Nicht im Blick zurück auf 2014, sondern auf das, was kommt, in dieser Zeit.

 

Lieber Pater Kentenich!

Ich habe mir das durch den Kopf gehen lassen, das mit der Offenheit und dem 100. Geburtstag deiner Gründung. Und ich weiß nicht, was ich mir wünschen soll für den 18. 10. 2014.

Nein – leider ist das nicht meine Offenheit, die mich prägt, nicht das sichere Vertrauen darauf, dass Gottes Hand uns genügend geöffnete Türen schicken wird, sondern – ich glaube – es ist Unsicherheit.

Ich möchte, dass der 18.10.2014 nicht „irgendein“ gut gelungenes Jubiläum ist.

Ich möchte, dass Du stolz bist auf Deine Schönstattfamilie und auf deine Gründung, die ohne Deine leibhaftige Führung in ein neues Jahrtausend gegangen ist.

Ich möchte, dass Du im Himmel (und in unseren Herzen) sagst: „Genau das ist mein Schönstatt, so wie ich es mir für das Jahr 2014 gewünscht habe.“

Ich möchte, dass Du voller Freude sagen kannst: „Meine liebe Schönstattfamilie!“

Manchmal stelle ich mir vor, dass das Jubiläum gar nicht in Schönstatt stattfinden kann, weil die ganze Schönstattfamilie in Rom ist – nicht etwa, weil wir zum 100. Geburtstag Schönstatts eine Wallfahrt machen wollen, sondern weil die Kirche die ganze Schönstattfamilie zum Dritten Vatikanischen Konzl gerufen hat, um die Kirche neu prägen zu helfen…

Manchmal wünsche ich mir, dass das Jubiläum auf einem Großstadtbahnhof stattfindet, weil wir das Liebesbündnis als eine frohe Botschaft des dritten Jahrtausends zu den Ausgestoßenen unserer Gesellschaft bringen konnten und dort eine neue lebendige Kirche wächst, die uns selbst wieder entflammt, und dass wir nur noch „vor Ort“ feiern wollen…

Ich lande doch wieder beim Thema Offenheit. Lieber Gott, schick uns geöffnete Türen, die wir auch dann nicht übersehen können, wenn wir ganz mit unseren Plänen beschäftigt sind. Sprich in jedem einzelnen Herzen und in der ganzen Schönstattfamilie, dass unsere Herzen Feuer fangen und Du getrost die Ausführung in unsere Hände legst.

Hildegard

 

Brief Wandel

Das Design ist veraltet. Das Jubiläum 2014 vorbei. Aber der Brief berührt etwas, das Schönstätter aus Spanien in diesem Jahr mehrfach angesprochen haben

Schlagworte: , , , , , ,

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert