La Plsata San Pedro

Veröffentlicht am 2021-09-21 In Leben im Bündnis

Wer ist Petrus heute unter uns?

ARGENTINIEN, Pamela Pagalday / Maria Fischer •

An diesem Bündnistag, dem 18. September, hat Weihbischof Jorge González im Heiligtum von La Plata – dem Heiligtum im Schatten der Kathedrale – das Bild des heiligen Petrus aufgestellt, das uns an die Nachfolge Christi erinnert und uns einlädt, der Kirche zu dienen und sie zu lieben, im Einklang und Bündnis mit Papst Franziskus, der heute Petrus unter uns ist. —

La Plata San PedroDie ursprüngliche Petrusstatue (1965 von der deutschen Schönstattfamilie geschenkt) wurde während der Pandemie gestohlen. Aber, so betonte Mgr. Jorge González bei der Bündnismesse am 18. September – ein Jahr nach seiner Bischofsweihe (15.09.2020) – ein Diebstahl, wie so viele in dieser Zeit, habe einen „Lebensstrom“ entstehen lassen.

Eine Tatsache. Eine Lektüre. Eine Unterscheidung.

Diese Schritte, so Bischof Jorge González, seien ein wesentlicher Teil der Pädagogik Schönstatts. Und wenn sich ein Lebensstrom gebildet hat, der die Frucht der aufrichtigen Ausübung dieser Schritte ist, werden Momente „hinzugefügt“, die diesen Strom verstärken.

Bischof Jorge erhielt Monate vor dem Dienstahl in Deutschland ein Bild des heiligen Petrus just in „Heiligtumsgröße“ als Geschenk.

„Eine neue Figur, die dem ersten argentinischen Schönstatt-Bischof geschenkt wurde, Sohn dieses Heiligtums der Befreiung, welches ebenfalls von einem Bischof in seinem eigenen Garten errichtet wurde, im Schatten der Metropolitan-Kathedrale, ein klarer Ausdruck einer Mission: Schönstatt, Herz der Kirche, Schönstatt für die Kirche.“

Ein Fest im Schatten des Heiligtums

La Plata San PedroDie ganze Strömung, die Vorbereitung mit Beiträgen zum Gnadenkapital in Form von kleinen Schlüsseln, ein Triduum in den Tagen zuvor – all das wurdean diesem Abend des 18. September zum Fest. Schöne Messe, viele Menschen, der Jugendchor, die Freude, dabei zu sein. Fast zwei Stunden Gottesdienst, Begrüßungen und Segnungen. Momente der Gnade und der Familie. Es konzelebrierten Pater Javier Arteaga, Pater José María Iturreria und Pfr. Rogelio aus dem ersten Kurs des Priesterbundes von Argentinien.

Die Petrusstatue des Schönstatt-Priesterbundes, geschnitzt von Pfr. Marcos Sarmiento, begleitete uns – ein weiterer Moment der Stärkung des Lebensstroms. Der Priesterbund, dem auch Bischof Jorge angehört, befasst sich seit Jahren mit der Figur und der Mission des heiligen Petrus.

Es sei immer eine Freude, den Bündnistag hier im Heiligtum zu feiern, sagte Bischof Jorge González, besonders aber in diesen Tagen, in denen die politische Stituation in Argentinien sehr angespannt sei nach den Vorwahlen am vergangenen Sonntag, die die Regierungspareteien krachend verloren hatten. Um die Herzen auf das „Danach“ der lang erwarteten Inthronisierung der Petrusstatue vorzubereiten, sprach er in seiner Predigt über ein doppeltes Thema: „Simon Petrus, von Jesus berufen und verwandelt“ und Petrus unter uns heute: „der Nachfolger des Petrus im Geheimnis der Kirche“, Papst Franziskus.

Simon Petrus, von Jesus berufen und verwandelt

La Plata San PedroEl pescador de Galilea: „einer der ersten, die berufen wurden, und der unter außergewöhnlichen Umständen berufen wurde, nämlich anlässlich des ersten wundersamen Fischfangs im See. Wir können also davon ausgehen, dass Petrus die Gabe hatte, Jesus als Herrn sehr gut zu kennen, da er auch der erste war, der gerufen wurde, als er auf den Berg stieg und die Namen der Zwölf verkündete.

Manchmal wurde Petrus auch eigens und mit Sorgfalt von Jesus unterwiesen… wir können sagen, dass er eine besondere Fürsorge für Petrus hatte; er schenkte ihm ein besonderes Vertrauen, als er ihm bei Cäsarea Philippi die Verheißung der Schlüssel des Himmelreichs gab.“

Doch Petrus hat immer wieder versagt. Fazit: „Petrus verdient kein Vertrauen, er wurde seiner Rolle nicht gerecht, er war ein schlechter Leiter der Kirche in schwierigen Zeiten, er ließ andere im Stich, er floh, er verleugnete ihn öffentlich…“

Und was macht Jesus? „Jesus stellt das Vertrauen des Petrus wieder her. Er schenkt ihm nicht nur Vertrauen, er gibt es ihm selbst zurück, denn Petrus hat es verloren. Jesus gibt es ihm zurück, indem er ihn auf die Schlüsselfrage der Liebe hinweist. Auf diese Weise erweist sich Jesus als das Evangelium für Petrus. Er fragt ihn nach dem, was in Petrus am tiefsten und wahrsten ist, er geht in die Tiefe seiner Seele (Pater Herbert King) und sucht das Beste in ihm (Pater Kentenichs Pädagogik), Jesus weiß, dass Petrus das trotz allem nie verloren hat.“

Die Aufstellung der Petrusstatue wird für uns zu einer Aufgabe, zu einer Mission, betonte Bischof Jorge:

„Jedes Mal, wenn wir das Heiligtum betreten und das Bild des Petrus betrachten, müssen wir all dies in Erinnerung rufen: „zum Evangelium zurückkehren“, um zu erkennen, dass die Liebe das Herz des Evangeliums, der Botschaft Jesu ist. Und zu Jesus und seiner Botschaft müssen wir immer wieder zurückkehren. Wir laufen oft Gefahr, den Fokus zu verlieren und zu vergessen, was am wichtigsten ist.“

Der Nachfolger Petri im Geheimnis der Kirche: Papst Franziskus

Aber es geht nicht nur um den Apostel zu seiner Zeit, sondern durch die Aufstellung der Statue des heiligen Petrus im Heiligtum sind wir aufgerufen, uns mit „Petrus heute unter uns“, mit dem Papst, mit Papst Franziskus zu verbünden.

Manchmal haben wir Argentinier ein so schlechtes Bild vom Papst, wegen Kleinigkeiten, sagte er, und so verlieren wir das reiche Magisteriunm von Franziskus aus den Augen, das er nicht nur in dem ausübt, was er sagt oder lehrt, sondern auch in seinen Gesten und „einer Art zu sprechen, die dazu beiträgt, die Lehre der Kirche näher zu bringen und sie greifbarer zu machen“.

Er zeigte drei Hauptmerkmale dieses Lehramtes auf: Barmherzigkeit, Synodalität, Bündnis mit der Natur (Laudato Si) und mit anderen (Fratelli tutti).

„Die Synodalität „ist der Weg, den Gott von der Kirche des dritten Jahrtausends erwartet“. Die Synodalität ist ein gemeinsamer Weg; das gläubige Volk, das Bischofskollegium und der Bischof von Rom: „Einer hört auf den anderen, und wir alle hören auf den Heiligen Geist“. Das ist leicht in Worte zu fassen, aber nicht so leicht zu leben.“

„Die einzige Option angesichts des Schmerzes in der Welt und der Wunden der Menschen darin besteht, dem Vorbild des barmherzigen Samariters zu folgen, der einem Verwundeten hilft, ohne sich darum zu kümmern, wer er ist, was er denkt oder woher er kommt. Der Papst ruft dazu auf, die angeborene Würde eines jeden Menschen anzuerkennen, der es in jedem Fall verdient, anerkannt, geschätzt und geliebt zu werden, unabhängig von seinen Ideen, Gefühlen, Praktiken oder Sünden.“

Und damit gibt es eine Konsequenz, wenn die Statue des heiligen Petrus im Heiligtums nicht nur zu Dekorationszwecken dort stehen soll:

„Jedes Mal, wenn wir das Heiligtum betreten und auf die Figur des Heiligen Petrus schauen, sollten wir all dies in Erinnerung rufen: so wie Pater Kentenich es vor Paul VI. im Zusammenhang mit dem Wandel des Zweiten Vatikanischen Konzils getan hat. Pater Kentenich versprach dem Heiligen Vater die Treue des Schönstattwerks zur Kirche und dass die Bewegung ihre ganze Kraft einsetzen werde, um der Kirche zu helfen, ihre gegenwärtigen großen Aufgaben in der nachkonziliaren Zeit zu erfüllen. Wir gehen diesen Weg weiter…, und das verpflichtet uns umso mehr, in herzlicher Eintracht und mit neuem Enthusiasmus den Weg einzuschlagen, den Franziskus uns in seinem Lehramt vorschlägt.“

Wie kann man jemanden willkommen heißen, der hier zu Hause ist?

La Plata San PedroNach der Messe brachte Bischof Jorge González in Begleitung von Pater Javier Arteaga das Bildnis des Heiligen Petrus zum Heiligtum, um es an seinen Platz zu stellen.

Es gab einen großen Applaus, der Bischof selbst läutete die Glocke –  bevor es mit der Erneuerung des Liebesbündnisses weiterging.

Vor dem Schlusssegen dankten Anita Moviglia und Osvaldo Marcozzi, Mitglieder der Liga und Diözesankoordinatoren, Bischof Jorge. Mit herzlichem Humor wandte sich Osvaldo an „Padre Jorge“, den er seit „jenem Lager damals“ kannte, und ihm sagte, er sei eigentlich gebeten worden, ihn willkommen zu heißen; aber unmöglich – wie soll man jemanden willkommen heißen, der hier zu Hause ist?

„Jorge“ ist eben Teil des Lebens von vielen. Bevor er Priester wurde und nachdem er Priester wurde. Seine Arbeit in City Bell war sehr anerkannt, und als er 2019 in die Kathedrale zurückkehrte, um dort als Rektor zu wirken, begleiteten wir ihn zusammen mit einem anderen Paar aus der Liga bei den Abenden zur Vorbereitung auf die Eheschließung. In diesem Jahr wurden diese Gespräche wegen der Pandemie ausgesetzt. Und viele von uns haben immer mit seinen Initiativen zusammengearbeitet.

Er ist „unser“ Padre Jorge, „unser“ Bischof Jorge.


Bündnismesse Weihbischof Jorge González – Ansprache – vollständiger Text in deutscher Übersetzung

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