Nakivale

Veröffentlicht am 2022-08-19 In Kampagne

Am frühen Morgen des 18. August in Nakivale

UGANDA, Maria Fischer •

Die ersten Bündnistagsbilder aus dem realen Leben dieses 18. August erreichen mich kurz nach Beginn meiner Arbeit, und sie kommen aus Uganda, genauer gesagt aus der Nakivale-Flüchtlingssiedlung, dem achtgrößten Flüchtlingslager der Welt, das 119.587 Flüchtlinge aus der Demokratischen Republik Kongo, Burundi, Somalia, Ruanda, Äthiopien und Eritrea beherbergt. Einer von ihnen ist Jean de Dieu Ntisumbwa aus Burundi. Seit er dort angekommen ist, arbeitet er daran, Schönstatt zu verbreiten, mit einer einzigen Pilgernden Gottesmutter und dem großen missionarischen Eifer in seinem Herzen. —

Uganda ist immer noch eines der größten Aufnahmeländer für Flüchtlinge in Afrika, mit über einer Million Flüchtlingen, hauptsächlich aus dem Südsudan, der Demokratischen Republik Kongo (DRC), Burundi und Somalia. Ende April 2022 lag die Zahl der registrierten Flüchtlinge und Asylsuchenden bei 1.553.063. Allein die Flüchtlinge sind 1.508.827, von denen 24% Jugendliche sind (UNHCR Uganda 2022).

Heute Morgen versammelten sich die Schönstätter in Nakivale, um den Bündnistag zu feiern – früh am Morgen, „um diesen Tag gesegnet zu bekommen“, wie Jean de Dieu sagt und fast entschuldigend hinzufügt, dass nicht so viele Menschen anwesend waren, da es eine Morgenmesse war.

Nicht so viele? Da sind die Fotos mit Kindern, jungen Leuten, Müttern, Vätern, einigen älteren Menschen, die die schlichte Kapelle füllen. Einige knien vor dem Altar, während ein kleines Feuer entzündet wird, in dem die Zettel mit den Beiträgen zum Gnadenkapital verbrannt werden. „Damit dieser Tag gesegnet wird“ – für Nakivale, für Uganda, für Schönstatt „und vielleicht noch darüber hinaus.“

Nakivale

Ugandas Joao Pozzobon

Nur eine Pilgernde Gottesmutter für Hunderte von Menschen in Dutzenden von Dörfern in diesem riesigen Lager. Ein einzelner Mann mit einer Pilgernden Gottesmutter, der sich aufmacht, um unter seinen Mitflüchtlingen zu evangelisieren. Ein afrikanischer Joao Pozzobon. „Er versteht, was die Kampagne ist“, sagt eine Missionarin aus Argentinien. „Keine Rosenkranzfrömmigkeit, sondern ein Weg der Evangelisierung. Das ist ein echter Schönstatt-Apostel.“

Ein Apostel, der Material aller Art braucht, Broschüren auf Englisch und Französisch, MTA-Bilder, Medaillen, weitere Bilder der Pilgernden Gottesmutter. Viele haben versprochen, etwas zu schicken, einer von ihnen, Pater Pablo Pol, hat es wirklich getan. Noch wichtiger ist es, diese Schönstattsaaten in Uganda im Gebet zu halten.

Mit den Migranten und Flüchtlingen die Zukunft gestalten

Mit den Migranten und Flüchtlingen die Zukunft gestalten – so lautet das Motto des diesjährigen Welttags der Migranten und Flüchtlinge.

„Mit den Migranten und Flüchtlingen die Zukunft gestalten bedeutet auch, den Beitrag, den jeder von ihnen zu diesem Prozess leisten kann, anzuerkennen und zu würdigen. Es gefällt mir, diesen Blick auf das Phänomen der Migration in der prophetischen Vision des Jesaja zu entdecken, in der die Fremden nicht als Invasoren und Zerstörer erscheinen, sondern als willige Arbeiter, die die Mauern des neuen Jerusalem wieder aufbauen, des Jerusalem, das allen Völkern offensteht (vgl. Jes. 60,10-11)“, heißt es in der Botschaft von Papst Franziskus. „Die Bewohner des neuen Jerusalem – so setzt Jesaja seine Prophezeiung fort – halten die Tore der Stadt immer weit offen, damit die Fremden mit ihren Gaben eintreten können: »Deine Tore bleiben immer geöffnet, sie werden bei Tag und bei Nacht nicht geschlossen, damit man den Reichtum der Nationen zu dir bringen kann« (Jes 60,11). Die Anwesenheit von Migranten und Flüchtlingen stellt eine große Herausforderung dar, aber sie beinhaltet auch eine Gelegenheit für alle, kulturell und spirituell zu wachsen. Dank der Migranten und Flüchtlinge haben wir die Möglichkeit, die Welt und die Schönheit ihrer vielfältigen Reichtümer besser kennenzulernen. Wir können in der Menschlichkeit reifen und gemeinsam ein größeres „Wir“ aufbauen. Durch die gegenseitige Offenheit wird Raum für den fruchtbaren Kontakt zwischen verschiedenen Visionen und Traditionen geschaffen, der den Geist für neue Perspektiven öffnet.“

Neue Perspektiven auch für Schönstatt.

Gebet

Herr, mach uns zu Hoffnungsträgern und -trägerinnen,
damit dort, wo Finsternis herrscht, dein Licht erstrahle,
und wo es Resignation gibt, das Vertrauen in die Zukunft neu geboren werde.

Herr, mach uns zu Werkzeugen deiner Gerechtigkeit,
damit dort, wo es Ausgrenzung gibt, Geschwisterlichkeit aufblühe,
und wo es Gier gibt, das miteinander Teilen gedeihe.

Herr, mach uns zu Erbauern deines Reiches
gemeinsam mit den Migranten und Flüchtlingen
und mit allen, die in den Peripherien leben.

Herr, lass uns begreifen, wie schön es ist,
gemeinsam mit allen als Brüder und Schwestern zu leben. Amen.

Papst Franziskus

Nakivale

 

Original: Englisch. Übersetzung: Maria Fischer @schoenstatt.org

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