Häuser

Veröffentlicht am 2022-04-09 In Schönstatt im Herausgehen

Wenn historische Häuser sich mit Flüchtlingen füllen… dann hat Schönstatt die Stimme der Zeit gehört

POLEN, Maria Fischer • 

Es gibt viele Häuser in Schönstatt, rund ums Urheiligtum und rund um zahlreiche andere Heiligtümer weltweit. Häuser, die gebaut wurden, um Schönstatt-Besucher in großer Zahl zu beherbergen und ihnen und anderen Bildungsangebote zu machen. Schulen gibt es auch zahlreiche. Andere Häuser – viel weniger – sind Orte sozialen Engagements für die Ärmsten und Schwächsten. Liebesbündnis sozial und solidarisch. Und dann gibt es noch die Häuser der Geschichte… Erste und letztere oft leer und Gegenstand von Überlegungen, wie man sie finanzieren und wie man sie vielleicht mit Leben füllen könnte. —

Ehemalige Schule in Prosity, PolenEin solches „Haus der Geschichte“ steht in Prosity in Polen. Es ist das Gebäude der Schule, die Josef Engling – einer der jugendlichen Mitgründer Schönstatts – Ende des vorletzten Jahrhunderts besucht hat.

Der Josef-Engling-Förderkreis hat dieses Gebäude gekauft und am 16. Januar 2022 die Schlüssel erhalten. „Es war ein Fest – verbunden mit kleiner Feierstunde beim Schönstattaltar in der Pfarrkirche Wir haben die kommende Wegstrecke der Gottesmutter anvertraut. Die Schule ist ein großes Geschenk und Beweis der Liebe der Gottesmutter; nun können wir da mehr tun, was Veranstaltungen, Übernachtungen und Besinnungstage angeht“, schreibt Dr. Alicja Kostka im Josef-Engling-Brief.

Und was nun?

Und dann begann am 24. Februar die russische Invasion der Ukraine, begannen Bombardements von Schulen und Krankenhäusern, begannen Kriegsverbrechen – Vergewaltigungen, Hinrichtungen, Ermordungen von Zivilisten – , wie wir sie uns in Europa nicht mehr vorstellen zu können glaubten. Und es begann ein Strom von flüchtenden Ukrainern, vor allem von Frauen, Kindern, alten Menschen.

„Wir haben uns entschieden, den geflüchteten Familien in der Schule Beheimatung zu schenken. Seit Mitte März beherbergt die Schule drei ukrainische Familien, d.h. drei Mütter mit insgesamt 5 Kindern – die Männer und Väter kämpfen in der Ukraine weiter“, schreibt Alicja Kostka. „Die Frauen kommen aus Kijev, das Leben auf dem Dorf ist für sie neu. Doch sie treffen auf eine große Hilfsbereitschaft und Solidarität, gerade von jüngeren Familien. Man teilt miteinander, was man hat, neue Kontakte und Freundschaften entstehen. Dabei wird auch Josef Engling entdeckt und kommt für viele vermehrt in den Blick.“

Unsere Häuser füllen sich mit Antworten auf die Stimmen der Zeit

Was entsteht da gerade? In Häusern der Schönstatt-Patres und der Marienschwestern in Polen, in Häusern am Ort Schönstatt, in Josef Englings Schule in Polen finden Menschen, die vor dem Krieg fliehen mussten, Unterkunft und menschliche Nähe.

Häuser, so oft ein Ballast, eine Frage oder eine Ideologie, werden zur Antwort auf eine konkrete Zeitenstimme. Menschen brauchen ein Dach über dem Kopf und brauchen Menschen, die sie aufnehmen. Wir haben die Häuser. Und Menschen sind wir auch, Menschen, die sich der Gnade der Beheimatung verpflichtet wissen und im Liebesbündnis dafür begabt werden.

Geschieht hier gerade etwas?

 

Spendenkonto für ukrainische Flüchtlinge in Prosity
Name des Begünstigten: Josef-Engling-Förderverein e.V.
IBAN: PL59160014621801635820000002
BIC: PPABPLKXXX
Verwendungszweck: Ukraine

Mit Material aus dem „Engling – Prosity – Infobrief“ von Dr. Alicja Kostka

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