Veröffentlicht am 2015-06-26 In Kampagne, Schönstatt im Herausgehen, Schönstätter

Ein Schönstätter im Herausgehen: Joao Pozzobon

von Maria Fischer •

Am Samstag, 27. Juni 2015, sind es 30 Jahre seit dem Tod von Don Joao Pozzobon, dem unermüdlichen Missionar Mariens und Initiator der Kampagne der Pilgernden Gottesmutter. Er war eingeladen zu den Feiern des Gedenkjahres in Schönstatt und Rom, im September 1985. Doch wenige Monate zuvor, an jenem 27. Juni 1985, starb er, von einem Lastwagen überfahren, als er auf seinem morgendlichen Pilgerweg zum Heiligtum war; er starb begleitet von der Original-Peregrina (die vor dem Jubiläum von 100 Jahren Liebesbündnis ebenfalls von einem Lastwagen überfahren wurde, wie ein Zeichen der „auf der Straße verunglückten Kirche“) und in Gegenwart von Pater Esteban Uriburu, der kurz zuvor mit der Internationalisierung der Kampagne der Pilgernden Gottesmutter begonnen hatte.

„Gott hat uns in der Person von Don João Pozzobon einen einfachen und treuen Menschen geschenkt, solidarisch mit den Ärmsten, einen heldenhaften Apostel Mariens und ein Modell schönstättischer Heiligkeit.

Maria hat ihn in ihrem Heiligtum hineinwachsen lassen in einen hohen Grad des Geistes heroischer Kindlichkeit, die sein ganzes Sein prägte. Er war in außergewöhnlichem Maß ein Mann des Gebetes und tiefer Kontemplation, geprägt von seiner zärtlichen Liebe zu seiner Mutter und Königin und von einer beachtenswerten eucharistischen und trinitarischen Frömmigkeit. Gleichzeitig war er ein beispielhafter Ehemann und Familienvater, ein Mann der Arbeit, gerecht und aufrichtig. Seine Pflichten in der Familie und der Arbeit hat er nicht ein einziges Mal wegen seines intensiven Apostolates vernachlässigt. Sein inniges Liebesbündnis mit Maria hat ihn zu einem Beispiel der Werktagsheiligkeit werden lassen. Don João Pozzobon war auch ein unermüdlicher Apostel der Dreimal Wunderbaren Mutter und Königin von Schönstatt; er verband in seiner Person ein Leben tiefer innerer Kontemplation mit einer außergewöhnlichen und fruchtbaren äußeren Aktion. Sein Leben ist eine Frucht Schönstatts, gespeist aus den Quellen des Taborheiligtum einerseits und Pater Kentenich andererseits, als dessen ‚kleinen Schüler‘ („alumninho“) er sich verstand und für den er alles schenkte. „ (Konsensdokument von Santa Maria 1989)

Frucht des 31. Mai 1949

Die Kampagne der Pilgernden Gottesmutter entstand in einem bedeutsamen historischen Kontext Schönstatts – dem 31. Mai 1949 und den Weltreisen von Pater Kentenich.

Die Kampagne ist eine Antwort auf die Anliegen, die Pater Kentenich bewegten: Er suchte Verbündete für die Mission, wollte das Liebesbündnis verbreiten und populär machen, Schönstatt ergänzen und bereichern durch eine große, lebendige Volks- und Wallfahrtsbewegung und den gelebten Bindungsorganismus – der Bindungen an Orte, Personen, Werte und Mission.

Die Kampagne ist eine Heimsuchung Mariens in unserer Zeit. Sie macht sich eilends auf den Weg…

Schönstatt im Herausgehen

„Von Anfang orientiert sich Pater Kentenich und damit Schönstatt an Maria, der Mutter der Kirche und der Frau des Aufbruchs, und weiß sich von ihr aktiv geführt und begleitet. Maria steht für Dynamik und den Weg zu den Menschen“, so Erzbischof em. Dr. Robert Zollitsch in einem Vortrag im November 2014 (der demnächst im Patris-Verlag Chile in mehreren Sprachen als Buch herauskommt). „Sie steht zugleich für eine Kirche, die, wie sie, vom Heiligen Geist getragen ist und sich von ihm führen lässt, um Tag für Tag im Glauben an Gottes – manchmal auch überraschende – Führung, auch im Alltag, den Pilgerweg zu gehen. Maria, die von Gottes Heiligem Geist erfüllt und durchwirkt ist (vgl. Lk 1,35); die das Wort Gottes nicht nur hörte, sondern es auch in ihrem Herzen bewahrte und darüber nachdachte (Lk 2,19.51), öffnet uns Augen, Herz und Ohren, um die Zeichen der Zeit zu erkennen und sie im Licht des Evangeliums zu deuten. (vgl. Mt 16,4; GS 4)

Wie Maria sich auch heute auf den Weg zu den Menschen macht und sie dabei anspricht, erleben wir in der Gegenwart in einem faszinierenden Phänomen, an der „Pilgermadonna“. Im vergangenen Jahrhundert hat der Diakon João Luiz Pozzobon in Brasilien fünfunddreißig Jahre hindurch das Bild der Dreimal wunderbaren Mutter bis zu seinem Tod Tausende Kilometer zu Fuß pilgernd zu den Menschen getragen und damit eine unerwartete Kettenreaktion ausgelöst. Heute ist die Pilgermadonna in 200 000 Pilgerbildern in nahezu 100 Ländern auf dem Weg zu den Menschen.“

Schönstatt im Herausgehen

Joao Pozzobon, Schönstätter im Herausgehen. Nur mit Schönstättern im Herausgehen können wir ein Schönstatt im Herausgehen werden, wie es das „Memorandum“ des Pfingstkongresses empfiehlt und wie es seit dem Abend des 17. Oktober als Motto über der Webseite von schoenstatt.org steht, und wie Papst Franziskus uns fordert:

Indem ich Ihnen den Segen gebe, sende ich Sie als Missionare in die kommenden Jahre. Ich sende Sie, nicht in meinem Namen, sondern im Namen Jesu. Ich sende Sie, nicht allein, sondern an der Hand unserer Mutter, Maria, und im Schoß unserer Mutter, der heiligen Kirche. Ich sende Sie im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.

pozzobon

Original: Spanisch. Übersetzung: Maria Fischer, schoenstatt.org

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