Veröffentlicht am 2020-05-27 In Themen - Meinungen

„Neuer Wein in neuen Schläuchen“ – Neue Strukturen für Schönstatt?

Patricio Young, Chile, Familienbund •

Auch wenn die Bedeutung von Schönstatts im Herausgehen betont wird, reicht das Wort allein nicht aus. Auf der einen Seite ist es nicht irgendein Herausgehen, sondern erfordert, dass das Apostolat die Perspektive, das Siegel und die Vision hat, die unserer Mission angemessen sind; auf der anderen Seite verlangt genau diese Betonung des Herausgehens, des apostolischen Aufbruchs, auch, dass wir die Formen und Strukturen überprüfen, die wir heute als Familie haben. —

Jesus sagt:  “Niemand näht ein Stück neuen Stoff auf ein altes Gewand; denn der neue Stoff reißt vom alten Gewand ab und es entsteht ein noch größerer Riss. Auch füllt niemand jungen Wein in alte Schläuche. Sonst zerreißt der Wein die Schläuche; der Wein ist verloren und die Schläuche sind unbrauchbar. Junger Wein gehört in neue Schläuche“ (Mk 2, 21-22). Es ist wert, daran zu erinnern, dass dieses Wort die Antwort des Herrn auf die Frage: „Warum fasten deine Jünger nicht, während die Jünger des Johannes und die Jünger der Pharisäer fasten?“ ist.

Die Apostel konnten nicht weiterhin die Formen und Gesetze wiederholen und leben, die vom jüdischen Volk kamen und die die alten Weinschläuche oder die alten Kleider darstellten, die natürlich nicht mehr geflickt werden können, da sie am Ende mit dem neuen Leben, das zu verkünden der Herr gekommen ist, zerstört würden – darum brauchte es neue Schläuche und neue Kleider.

Es scheint mir, dass diese Worte Jesu auch in der Kirche und insbesondere in unserer Familie Widerhall finden sollten. Das neue Leben, das aus der erneuerten pastoralen Vision geboren wird, die uns Papst Franziskus gebracht hat, erfordert dringend neue Kleider und neue Schläuche die dieses neue Leben auch in unserer Familie aufnehmen, kanalisieren und lenken.

Tatsächlich scheint es mir dringend notwendig, eine tiefgreifende Revision vorzunehmen, die es uns hilft, Organisationsstrukturen zu gestalten, die, ohne die von unserem Vater in dieser Hinsicht gegebenen Prinzipien zu verraten, in der Lage sind, das heutige Leben aufzugreifen, anzureichern und weiterzuentwickeln.  Die gegenwärtigen Strukturen, die auf dem konföderativen Charakter unserer Bewegung basieren, haben auf die Geschichte der Vergangenheit reagiert, sie werden jedoch von den Bedürfnissen und Realitäten, mit denen wir heute konfrontiert sind, irgendwie überholt.

Ausgehend vom Generalpräsidium, gefolgt von den Landespräsidien, den diözesanen oder lokalen Familienräten bis hin zur Bewegungsleitung, ist es notwendig, eine Revision vorzunehmen und dabei die Vision des Gründers im Auge zu behalten: “Ich wollte in alleweg nur soviel juristisch gesicherte Organisation, als absolut notwendig war, um das Ganze für alle Zeiten, Zonen und Situationen trag- und widerstandsfähig zu erhalten (…). Organisation war für mich immer nur ein Netz von Kanälen, das zwar bedeutungsvoll ist, aber nicht als Hauptsache angesprochen werden kann. Hauptaugenmerk und Hauptsorge galt immer dem durchflutenden machtvollen Strom. Organisation war Nebensache; Organismus – das will heißen: Geist und Leben – blieb in allen Lagen mein Hauptanliegen.” (Lebensgeheimnis Schönstatts, I. Teil, Geist und Form, 1952, S. 24/5)

Gegenwärtige Situation

Unsere Wirklichkeit als Familie muss dadurch gesichert sein, dass wir immer versuchen, Positionen und Haltungen zu überwinden, die uns von dieser Dimension distanzieren, wie z.B. uns auf Instanzen zu stützen, die so unabhängig und autark sind, dass wir den Bedarf anderer nicht sehen; Suche nach einem falschen Protagonismus, „Flurfunk“ und Kritik hinter dem Rücken, fehlende Solidarität. Wir müssen uns immer vor Augen halten, worauf Papst Franziskus uns in Evangelii Gaudium hinweist: „Das Ganze ist größer als der Teil“.

Lassen Sie uns nun die Struktur anschauen. In einer Pyramidenansicht taucht das Generalpräsidium, die höchste moralische Instanz unserer Familie, eine Koordinierungsinstanz ohne juristische Macht, an der Spitze auf. Eine Institution, die im Schönstattwerkt insgesamt nicht sehr bekannt ist. Man weiß wenig oder gar nichts über diejenigen, die es bilden, wie sie ausgewählt werden, wie viel Präsenz es darin an Priestern, Schwestern und Laien gibt, welche Kompetenzen sie für den Weg der Familie haben, bis zu welchem Punkt sie in das Leben der Bewegung und in den Ländern eingreifen können, über welche Themen sie sprechen und entscheiden.

In einer Welt, die Transparenz favorisiert, ist es nicht möglich, einen solch hermetischen Körper aufrechtzuerhalten. Es ist unerlässlich, seine Rolle dem Rest der Familie zu erklären und sie auch zu analysieren.
Seit kurzem gibt es, anscheinend parallel zum Generalpräsidium, die Internationale Koordination oder Koordinierungsstelle. Von ihr haben viele überhaupt erst gerade dank deren Initiative der Krönung auf internationaler Ebene erfahren.

Wer wählt die Internationale Koordination und die jungen Leute, die ihr Team bilden und die uns in den sozialen Netzwerken vor der Welt vertreten? Nichts oder nur wenig ist bekannt, weil sie nicht kommunizieren – mit wem haben sie zuvor gesprochen, um Wünsche, Sorgen, Lebensströmungen in der Familie zu entdecken, zu bewerten und zu koordinieren? Oder wenn die Krönung etwas von oben war, eine Idee, ein Anliegen ihrerseits, dann: motivieren, inspirieren, bitten, fordern, drängen, verordnen sie? Sind wir, einzelne Schönstätter, nationale Familien, Gemeinschaften, motiviert, angeregt oder verpflichtet, zu tun, was sie sagen?

Es gibt eine kontinentale Koordination mit einem Pater und einer Schwester. An sie wendet sich das Sekretariat des CELAM, wenn es Schönstatt-Delegierte zu Kongressen einladen will. Wie werden sie ausgewählt? Welche Arbeit leistet diese Koordination? Und gibt es so etwas auch in den übrigen Kontinenten?

Wenn man die Pyramide hinuntergeht, erscheinen die Landespräsidien, ein weiterer Fall, der der großen Mehrheit der Familie unbekannt ist und der unter den gleichen Problemen leidet wie Generalpräsidium. Wir hören davon erst, wenn einige Kommuniqués oder Verlautbarungen erscheinen.

Es folgen die lokalen Familienräte. Dies ist eine Instanz, die direkter mit dem Leben zu tun hat. Diese Gremien gibt es in unterschiedliche Versionen, doch im Allgemeinen sind sie, abgesehen von lobenswerten Ausnahmen, der Vision des für die jeweilige Region zuständigen Priesters oder Schönstattpaters untergeordnet. Letztendlich entscheidet er, ob er in diesem Fall nur die Mitglieder der Bewegung und die örtlichen Pilger berücksichtigt oder ob er die Bünde und Institute, außer denen der Patres und Schwestern, die aufgrund ihrer Beraterrolle anwesend sind, einbezieht. Die gleiche Situation gilt für das Ehepaar oder den-/diejenigen, die die Rolle des „Familienkoordinators“ hat, dessen Funktion nicht sehr präzise ist und auch sehr von dem Raum bestimmt wird, den der Berater/die Beraterin der Zentrale ihm/ihr einräumt.

Diese Situation ist sehr schlecht für das Leben der Schönstattfamilien vor Ort, da sie nicht in der Lage sind, eine klare Form der Leitung oder Koordination zu etablieren, was oft zu einer absoluten Abhängigkeit vom jeweils diensthabenden Berater (= für die jeweilige Diözese oder Region eingesetzte Schönstatt-Pater, N.d.T.)  führt und einen Ausdruck des Klerikalismus unserer Kirche angewandt auf Schönstatt darstellt. Die Vitalität, die Stärke, das Engagement der Familien, die sich mit der gelegentlichen Anwesenheit des Beraters selbst führen, ist überraschend. Diese Situation hat sich auch auf die Rolle ausgewirkt, die alle Bünde und Institute im Inneren der Familie spielen sollten. Deshalb ist ein Sprung in diese Richtung notwendig.

Dann gibt es den Bewegungsleiter oder die Bewegungsleitung, eine Instanz, die dringend einer Revision bedarf. Tatsächlich ist diese Instanz eine Antwort auf eine Phase der Familie, in der wir alle Mitglieder der apostolischen Liga waren, als es noch keine bedeutende Entwicklung von Mitgliedern, Bünden und Instituten gab. Sie ist jedoch immer gleich geblieben.

Kurz gesagt, wir müssen ihre Rolle definieren: Soll die Bewegungsleitung die apostolische Liga (Mitarbeiter und Mitglieder) koordinieren oder ist sie ein Koordinierungsorgan für die ganze Familie? Kurz gesagt, ihre gegenwärtige Situation ist nicht sehr klar. Es scheint uns, dass sie umstrukturiert werden sollte, damit sie besser auf das Schönstatt von heute reagieren kann, indem sie Raum für einen Rat schafft, der von allen Instanzen gebildet wird, und gleichzeitig darauf achtet, nicht in Konkurrenz zur Rolle der Landespräsidien zu treten.

Es ist nicht möglich, weiterhin Politiken und Richtlinien zu definieren oder Veranstaltungen wie die Führertagungen auf nationaler Ebene oder den Pfingstkongress auf internationaler Ebene zu entwickeln, wo Dinge als Entscheidungen der Bewegung dargestellt werden, wenn Instanzen wie die Bünde und die Institute, insbesondere die Laien, keine aktive und direkte Beteiligung an ihrer Entwicklung und an ihren Schlussfolgerungen hatten. Gegenwärtig sind sie nur eingeladen.

Dann gibt es noch die „Zentrale der Berater“, die die Arbeit des geweihten Personals (oder derer, die Schönstatt zu ihrem Beruf machen, der Berufsschönstätter oder „Berufsmäßigen Schönstätter“ wie Pater Kentenich sie nannte) koordiniert, die diese Funktion innerhalb der Familie ausüben. Es scheint uns, dass es an der Zeit ist, diese Instanz im Hinblick auf eine stärkere Präsenz von Laien zu überprüfen, und zwar nicht nur von berufsmäßigen Schönstättern, sondern auch von Laien, die sich in den Schützengräben des Lebens aufhalten.

Wir vom Familienbund haben bei vielen Gelegenheiten als Beispiel darauf hingewiesen, dass es nicht möglich ist, Jugendliche nur in Anwesenheit von Priestern oder Schwestern zu führen und zu formen, sondern dass es unbedingt notwendig ist, dass Ehepaare in der Jugendarbeit unterstützen, damit die Jugendlichen eine vollständigere und integrativere Vision und Perspektive bekommen und über ihr zukünftiges Leben nachdenken können. Deshalb gibt es die Laien-Bünde und -Verbände, die viel beitragen können.

Auf der anderen Seite ist es notwendig, vielleicht mit größerer Dringlichkeit, eine Apostolische Koordinierungsinstanz in der nationalen Familie und in den verschiedenen Regionen des Landes zu schaffen, um unsere Mission wirksam zu stärken. Der Mangel an Koordination, Schulung und Bereicherung für das Apostolat und gemeinsame Strategien auf lokaler, nationaler und internationaler Ebene ist unvorstellbar. Ich war überrascht, als ich in Vinculo las, dass die Mission nach Kuba einerseits in Chile, andererseits aber auch von Spanien aus durchgeführt wird, ohne dass die beiden Länder voneinander wissen oder sich untereinander abstimmen. So etwas geschieht auf allen Ebenen und dauerhaft.

Auf diesem Gebiet sind wir weniger ein „Heer in Schlachtordnung“, wie unser Gründer sagte, sondern sehen wir aus wie eine Guerilla, in der jeder seine eigene Front hat und zuschlägt, wann und wie und wo es ihm gerade einfällt.

Was ich hier erklären möchte, ist, dass, wenn wir diese neue apostolische Koordination nicht schaffen, wir die Erfüllung unserer Mission erheblich beeinträchtigen. Denn eine Sache ist die Freiheit und Unabhängigkeit der verschiedenen Instanzen dieser Föderation, als die Schönstatt sich sieht, eine andere sehr unterschiedliche Sache ist die Unordnung, die Disartikulation und die Improvisation, die entsteht, wenn wir nicht koordiniert arbeiten und deshalb die apostolischen Erfahrungen, die wir entwickeln, nicht überprüfen, konfrontieren, auswerten und studieren; umso mehr, weil das Apostolat das letztendliche Ziel unserer Bewegung ist.

Grundlagen für eine neue Struktur

Es ist klar, dass Pater Kentenich keine Strukturen will, die das Leben ersticken, sondern die das Leben begleiten, unterstützen und gegebenenfalls kanalisieren. Es muss sich um Instanzen handeln, die im Dienst des Lebens stehen und es nicht am Ende ersticken oder zerbrechen. In diese Richtung müssen wir die bestehenden Strukturen revidieren.

Pater Kentenich dachte immer über eine föderale Organisation nach, die sich konföderieren würde: Diese ursprüngliche Idee des Gründers ist offiziell in dem Text von Pater Menningen „Grundlehren und Beispiele zur Verfassung des Schönstattwerkes“ (1977) zusammengefasst: „Blicken wir auf den Stand der Entwicklung des Schönstattwerkes, muss uns auffallen, dass den einzelnen Teilgemeinschaften der Verbände, Bünde und Ligagliederungen ein hohes Maß gewachsener Autonomie zu eigen ist. Dem dürfen wir fraglos und gerne zustimmen. Wir haben allerdings zu beachten, dass die verfassungsrechtlich verbürgte Eigenständigkeit auf ein nicht minder großes Gegenstück der Gemeinsamkeit angewiesen ist. Dafür setzen wir jetzt das Wort “Föderation ein. Neben den autonomen Strukturen sollen die föderativen zu stehen kommen. Im öffentlichen Bewusstsein, im Leben, in der Regierung und im Wirken Schönstatts müssten sie eine ausgewogene Gestalt annehmen. Wir wollen nicht übersehen, dass auf vielen Gebieten die Gestaltwerdung der Föderation zwar im Gang, aber noch lange nicht zur Vollendung gelangt ist. Da haben wir, wie später zu zeigen ist, nicht we­nig aufzuholen.“

Es stimmt, es scheint eine Vision zu sein, die sich auf die Apostolischen Bünde bezieht, obwohl sie dort nie vollständig umgesetzt wurde, aber sie wird auch auf die gesamte föderative Vision des Werkes projiziert.

Was bedeutet es, dass die Organisation vom Wesen her konföderativ ist? Es handelt sich um eine Organisation, die sich aus autonomen Einheiten zusammensetzt: Ligen, Bünde und Institute, die, indem sie zu Konföderationen werden, einen Teil ihrer Rechte zum Wohle der Allgemeinheit an diese Konföderation delegieren und eine Instanz der übergeordneten Koordination und Führung schaffen. Nicht nur als inspirierende, sondern auch als operative Instanzen.

Hierfür ist noch ein langer Weg zu gehen, und es bedarf einer sehr ernsthaften Arbeit unter Beteiligung aller Instanzen der Familie. Eine hochqualifizierte Kommission, die die Realität und das Leben der Familie aufgreift und einen Vorschlag unterbreitet, mag notwendig sein. Die Umsetzung muss zwar in Etappen erfolgen, aber sie muss eindeutig jetzt beginnen, weil wir keine Zeit haben, auf das berühmte „Übermorgen“ zu warten. Inmitten dieses zivilisatorischen Wandels, den wir erleben, sind die Antworten heute gefragt.

Wir wissen, dass diese konföderative Realität unserer Bewegung uns einen Charakter gibt, der sich sehr von den normalen Strukturen unserer Kirche unterscheidet. Dieselbe Kirche öffnet sich aber gerade unter der Führung von Papst Franziskus mehr und mehr der Synodalität, dem „gemeinsamen Gehen“, dem, was ein Pater Kentenich als „rund um den Tisch sitzen“ bezeichnete, um die wirklichen Erfahrungen des Lebens auszutauschen, einander zuzuhören, voneinander zu lernen, sich voneinander inspirieren zu lassen.

Das ist eine Realität, die in Schönstatt, wie auch in der Kirche, sehr komplex ist, denn die Strukturen sollten die verschiedenen Instanzen, die sich im Inneren befinden, koordinieren und die Freiheit der verschiedenen Instanzen ermöglichen, und dabei sicherstellen, dass die Prinzipien nicht verraten werden und der Horizont unserer Sendung nicht verloren geht.

Um in diesen Zeiten eine echte Einheit in der Vielfalt zu erreichen, sind neue Schläuche erforderlich, die das neue Leben aufnehmen.

 

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2 Responses

  1. Stefanie Ackermann sagt:

    Danke für diesen grandiosen und sehr erhellenden Kommentar.
    Ich bin außenstehend, aber doch an der Schönstattbewegung interessiert, weil ich familiär vor Jahren mit Schönstatt in Berührung kam. Hatte genau den Eindruck über Schönstatt, der im Artikel beschrieben worden ist.

    Dennoch und gerade wegen der aktuellen Anschuldigungen fühle ich Sympathie für Schönstatt und will mit helfen,
    den GEIST GOTTES wieder zu reaktivieren.
    Habe mich als christliche Theologin schon an die Generalleitung gewendet und werde sehen, ob meine Inputs helfen können.

    Schon ein sehr guter Tipp hier: MARIA, diese besondere jüdische Mutter JESU war nicht nur eine nette Frau und auch nicht nur heilig, sondern eine junge Schwangere, die das MAGNIFIKAT gesprochen hat.

    Dort hat sie nie nur ein nettes Lied geträllert, sondern hat eine GESELLSCHAFTSANATYSE der Lebenswirklichkeit gemacht, die sie real umgeben hatte. Offenkundig hat sie da gewaltig viel gestört, denn sie sprach sehr klar von den ARMEN, die sie erhöht sehen wollte und den REICHEN, die sie offenkundig vom Thron gestürzt sehen wollte.
    Ich phantasiere hier nicht , sondern der TEXT selbst sagt das klar aus.

    Sie wollte durchaus einen Umsturz der bestehenden Gesellschaftsordnung, aber eine Revolution der Liebe und nicht eine, bei der Gewalt angewendet wird. DAFÜR war sie willens, unehelich ein Baby zu bekommen, dass sie dann am eigenen Busen nährt, wohl wissend, dass es eines Tages sterben wird, damit die ganze Menschheit und die Natur mit mehr GERECHTIGKEIT auf allen Ebenen des Lebens leben können wird.

    Ich bin auf diese Klarheit gekommen, nachdem ich viele Jahre in INDIEN gelebt habe und erlebt habe, dass Arme unter aller Würde zu leben haben, und reiche DAMEN direkt daneben in edlen Seidensaris gewandelt sind.

    Da ist mir klar geworden, WAS genau die jüdische MARIA vor 2000 Jahren gesehen hat und womit genau sie so gar nicht einverstanden war. Hätten unsere christlichen Kleriker ernster genommen, dass Maria nicht nur eine individuelle Erlösung wollte, sondern DANACH auch eine gesellschaftliche und politische Veränderung zum GERECHETREN hin, dann hätten wir uns so manche Bauernkriege und die gesamte kommunistische Weltrevolution sparen können.
    Denn dann wäre es der Klerus gewesen, der in Marias Sinne mit geholfen hätte, Korruption und Ausbeutung zu demaskieren und uns als Christen angeleitet hätte, entsprechend gemeinsam und gewaltfrei global in der jeweiligen Gesellschaft tätig zu sein.

    Das, was Papst Franziskus mit dem globalem BILDUNGSPAKT erreichen will, hätte, wenn der Klerus MARIA, die MUTTER JESU ernster genommen hätte, schon vor 2000 Jahren umbesetzt werden sollen und können.

    Statt dessen hat der Klerus Paläste und Kathedralen gebaut, aber für die Elendshütten der Armen fanden sie keine passenden Architekten? Offenkundig nicht! Kein armer Christ wäre je versucht gewesen, zu den Kommunisten zu laufen, die ganz ohne GOTT auskommen wollten, wenn der Klerus VORHER seinen Job im SINNE der MUTTER JESU anständig gemacht gehabt hätte.

    Was bis jetzt nie ausreichend war, kann aber noch werden!
    MARIA wird diese neue Bewegung sicher nicht verhindern.

    JA; sie ist dreimal WUNDERBAR!
    Aber in Bezug auf was denn?

    Sie ist eben nicht nur eine süße Mutter, sondern eine FRAU, die einen sehr klaren Blick auf die gesellschaftlichen Umstände hat, die ihr ganz offenbar nicht nur gefallen.

    Ergänzen wir unsere Aktivitäten endlich IHRER gesamten Lehre und hören wir auf uns „nur“ die kitschig süßen Aspekte heraus zu picken und zu glauben, so kämen wir schon in den Himmel.

    Danke noch einmal sehr für Ihren Kommentar, denn er hat mir viel Recherchearbeit im Schönstattwerk erspart.

    Ich wünsche wirklich von Herzen, dass Schönstatt aufblüht und mit MARIA im Herzen den Mut hat,
    wirklich unter die Menschen zu gehen, die JESUS suchen und IHN bis heute nicht kennen lernen durften.

    Wenn Schönstatt halbwegs so handelt, kann ich mich gerne mit einbringen.
    Ich bin es leid, Perlen vor Säue zu schütten oder Neuen Wein in Alte Schläuche!

    Ein neuer Blick ins Magnifikat und die richtige Auslegung wäre schon SOFORT der Neue Schlauch!

    GOTTTES SEGEN!

    Stefanie Ackermann

  2. Grandjean, Marianne sagt:

    Dieser Artikel gefällt mir sehr!
    Ich stimme völlig damit überein, dass wir uns in Schönstatt verändern müssen. Im Augenblick scheinen wir fast gelähmt, zumindest sehr lahm. Nur einmal in den Raum gestellt: wo, inwiefern sind wir gesellschaftlich relevant? Wo haben wir unsere Vision vermittelt? Wie zeigen wir den neuen Menschen in Christus? Wo machen wir Politik? Welchen Himmel leben und zeigen wir? Und wem?
    Zu oft sind wir exklusiv, und damit halten wir auch Maria, unser Herzensanliegen, aus der Welt heraus.
    Wir sind beschäftigt – MIT UNS.
    Wir werfen zu oft den Anker anstatt die Segel zu setzen!
    Wir müssen DA SEIN. Mitten IM Getümmel des Lebens.

    In Liebe zum Leben und zu unser aller Mutter,
    Marianne Grandjean

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