Roberto M. González, Paraguay, neuer Geschäftsführer Kreuzberg Bonn

Veröffentlicht am 2023-10-27 In Projekte

Kreuzberg: Ein Ort der Vielfalt über den Dächern von Bonn

DEUTSCHLAND, Maria Fischer •

Mit einem Empfang, so bunt und vielfältig wie das Leben auf dem Kreuzberg in Bonn wurde am Abend des 24. Oktober der neue Geschäftsführer des  Kreuzberg Bonn e.V. , Roberto M. González, der dieses Amt am 1. Oktober übernommen hat, den mit dem Kreuzberg verbundenen Menschen vorgestellt. „Ich habe noch viele neue Ideen, aber es soll ja auch noch die Überraschung bleiben!“, sagte er. Dabei bot schon dieser Abend eine ganze Reihe an Überraschungen. —

„Aus den Gängen des Obersten Gerichtshofes in Asunción und den Gefängnisfluren, wo ich als Rechtsanwalt gearbeitet habe, in die Gänge des Sprachinstituts über den Dächern von Bonn“: die Umstellung, so Roberto M. González, sei durchaus herausfordernd.

Lebhafte Gespräche schon vor Beginn

Vielfältige internationale Lerngemeinschaft

Seit einem Jahr arbeitet er – selbst Absolvent des auf Deutsch als Fremdsprache spezialisierten Sprachinstituts – sich in die wahrlich vielfältigen Aufgaben ein. Ein Novum: Ein Südamerikaner an der Spitze einer deutschen Sprachschule, in der Menschen aus über dreißig Nationen mit der-die-das, Umlauten und Schachtelsatzgrammatik kämpfen und irgendwann Freude an der Sprache der Wissenschaft, der Dichter und Denker finden. Studierende, die Deutsch lernen, um in Deutschland (eine Zeit lang) zu arbeiten oder um mit Deutschkenntnissen in ihrem Heimatland zu studieren und zu arbeiten. Studierende, die den Kreuzberg mit seiner barocken Wallfahrtskirche und dem 1986 eingeweihten Schönstatt-Heiligtum in aller Welt bekannt machen.

“Ich habe dort Deutsch gelernt“, schreibt Ani Souberlich, Leiterin der Casa Madre de Tuparenda in Paraguay. „Es ist ein wunderschöner Ort mit einem Heiligtum nebenan und vielen jungen Menschen aus aller Welt, die dort studieren.“ – Ein großartiger Ort und ein internationales Zentrum als Ganzes, Sprachschule und Studienhaus … Das Sprachinstitut hatte hervorragende Lehrer“, erinnert sich Manuel Huapaya, Direktor der Caritas Peru.

Roberto M. González

Zwölf Nationen in zehn Bänken

In der barocken Kreuzbergkirche mit der Nachbildung der »Heiligen Stiege« von Balthasar Neumann, die, wie der Vorsitzende des Kreuzberg Bonn e.V., Thomas M. Butz, betonte, zum Kreuzberg gehört, aber dem Land NRW gehört („zum Glück“), sammelten sich die Gäste, von denen sich die meisten schon zuvor draußen lebhaft unterhalten hatten. Festliche Akte wie dieser, Konzerte, Gottesdienste – seit das Säkularinstitut der Schönstätter Marienbrüder auf dem Kreuzberg wirkt, ist diese Kirche mit ihrer jahrhundertealten Wallfahrtstradition ein Ort offener, lebendiger religiös-kultureller Begegnung.

Die Gäste, so Butz, seien ein Spiegel der Vielfalt an diesem Ort – Priester, Ordensschwestern, Studenten und ehemalige Studenten, Mitglieder des Institutes der Schönstätter Marienbrüder als Träger, Lehrkräfte und Honorarkräfte, Mitarbeiter des Hauses, Mitglieder geistlicher Bewegungen, Schönstätter (darunter sogar eine „Überlebende“ jener „Jerichomärsche“, die die damals recht große Bonner Schönstattfamilie bei Wind und Wetter einmal im Monat sonntagsnachmittags laut betend und singend rund um das Gelände machte, als es um den Erwerb desselben ging. Inbrünstige Bitte der damals Zehnjährigen: Lieber Gott, lass mich hier keinem Klassenkameraden begegnen und gib denen das Gelände, damit das aufhört! Beides erhört.)

Zwölf Nationen waren es an diesem Abend, die sich in zehn Bänken einfanden: Polen, Chile, Paraguay, Polen, Philippinen, Dominikanische Republik, Benin, Deutschland, Indien, Schweiz, Kongo… Vielfalt ist auch all das, was hier auf dem Gelände steht und lebt und wirkt – Studienhaus, Sprachenschule, Kirche, Park, Heiligtum, das Land NRW als Eigentümer der Kirche, Pilger, Wanderer, Ausflügler…

Thomas Butz, Roberto González

Thomas Butz, Roberto González

Dank an den bisherigen Geschäftsführer Dietger M. Kuller

Neueinführung ist immer auch Abschied. Thomas Butz dankte Dietger M. Kuller, der das Sprachinstitut mit internationalem Studienhaus elf Jahre lang geleitet und vieles bewegt hatte – nicht nur bei zahlreichen Sanierungen, sondern in der Gestaltung des Lebens vor Ort in wechselnden Zeiten, zuletzt während der Pandemie.

Dem Dank schloss sich Georg Slotosch, Leiter der Sprachschule, an, der vor allem die gemeinsam gefundenen und durchgetragenen kreativen, flexiblen Lösungen in der Coronazeit hervorhob. „Da haben wir gelernt, dass man Dinge auch anders machen kann wie gewohnt.“

Dietger M. Kuller dankte seinerseits den Teams von Haus und Sprachenschule, Dr. Menke, der immer wieder hier Gottesdienste feierte, den Lehrern, den Schwestern und dem Organisten Herrn Henn, der den Moment musikalisch mitgestaltete.

Dietger M. Kuller übergibt die Aufgabe nach 11 Jahren

Dietger M. Kuller übergibt die Aufgabe nach 11 Jahren

„Ich habe noch eine ganze Reihe Ideen, aber es soll auch noch etwas als Überraschung bleiben“

Die Anforderungen an Sprachenlernen wie auch die Erwartungen der Studenten hätten sich gewandelt, so am Schluss der neue Geschäftsführer, Roberto M. Gonzalez. Darum seien neue Formen von Sprachkursen in Entwicklung, es gebe Ideen für die Zimmer und Gemeinschaftsbereiche, und er denke auch an neue Elemente des gemeinsamen Lernens an einem Ort, an dem junge Menschen aus vielen Kulturen und Völkern für eine Zeit zusammenleben. Ein Zuhause, ein Ort der Begegnung und des Pilgerns solle der Kreuzberg immer mehr werden, für seine so vielfältigen Besucher und Freunde. Sein Wunsch: dass hier noch mehr und noch öfter solche vielfältigen Begegnungen wie an diesem Abend möglich werden. Und da dachte so mancher ehemalige Student – nicht der Sprachschule, sondern der Bonner Universität – an Treffen des Hochschulkreises („Da wo man auch Kommilitonen ohne Schönstattbezug gefahrlos mitnehmen konnte“) bis spät nach Mitternacht, auch damals in den späten Siebzigern schon sehr international und sehr synodal mit Themen, die man nur hier angesprochen hat. Das war „Kreuzberg“.

Solche Begegnungen gab es an diesem 24. Oktober bis spät in den Abend beim anschließenden geselligen Teil bei Sekt und Fingerfood im Studienhaus.

Empfang im Studienhaus Kreuzbverg

 

Sprachinstitut Kreuzberg Bonn

 

Kreuzberg Bonn

 

Schönstatt-Heiligtum Kreuzberg Bonn

Schönstatt-Heiligtum Kreuzberg Bonn. eingeweiht 1986

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