Veröffentlicht am 2018-03-10 In Dequeni, Werke der Barmherzigkeit

Unterrichtsbeginn mit Dequeni

PARAGUAY, Veronica Gutierrez •

Für fast alle Schulen in Südamerika bedeutet der Monat März den Beginn eines neuen Schuljahres nach den Sommerferien. Der heiße Sommer geht zu Ende, die Tage werden etwas kühler. Jedes Land bereitet sich auf seine Weise auf den Beginn des neuen Schuljahres vor, da gibt es auch in Paraguay keine Ausnahmen, wohl aber einen ganz besonderen Fall: Dequeni.—

 

Dequeni gibt es zum Schutz der schutzlosesten Kinder und die Sorge für sie und ihre Zukunft. Entstanden ist es aus einer Gruppe von jungen Leuten aus der Schönstatt-Bewegung, die etwas für die Kinder auf der Straße machen wollten; heute ist es ein bedeutendes Schul- und Ausbildungsprojekt, das in mehr als 30 Schulen in fünf Distrikten die Arbeit in den Klassenzimmern unterstützt.

Anfang März wurde das Schuljahr gebührend und mit voller Kraft eröffnet: mit Pauken und Trompeten, Tänzen und Spielen. In Ypané wandte sich Graciela Meza, die Schulleiterin, mit einigen Worten an die Kinder und Jugendlichen: „Lasst das Lernen nicht schleifen, setzt euch mit aller Entschiedenheit ein, lasst die Begeisterung nicht absacken – denn nur mit einer guten Bildung kann eure Zukunft sicherer und besser sein.“ An der Feier nahmen auch Vertreter des Ministeriums für Bildung und Wissenschaft teil, darunter auch die Schulrätin der Region, Dilma Martínez de Samudio, Lehrer und Vertreter von Dequeni.

Die anderen Schulen hatten ebenfalls schöne Feiern, um den ersten Schultag zu feiern und die Kinder und Jugendlichen willkommen zu heißen.

Beitrag der Freiwilligen

Andreza Ortigoza, Leiterin von Dequeni, wurde zu diesem Anlass von „Radio Hoy“ interviewt und erzählte, wie sie diesen besonderen Tag erlebt hatte, über die Unterstützung, die Dequeni den Lehrern und Erziehern in den verschiedenen Schulen gibt, in denen von Dequeni geförderte Kinder und Jugendliche sind. Von Dequeni gefördert heißt dabei: diese Kinder erhalten von der obligatorischen Schuluniform bis zu Lineal und Radierer von Dequeni alles, was sie für ein Schuljahr brauchen, und Dequeni übernimmt auch das Schulgeld – weil die Kinder aus so marginalen Verhältnissen kommen, dass sie ohne diese Unterstützung nicht im Traum daran denken könnten, eine Schule zu besuchen. Stattdessen würden sie arbeiten, betteln, auf den Straßen Bonbons, Kräuter oder sich selbst verkaufen. Ortigoza    berichtete, wie sie den Schuljahresbeginn vorbereitet hatten, indem Klassenräume neu gestrichen wurden, vor allem die Räume für die Schulanfänger, und wie sie versucht hätten, auch eine bessere Beleuchtung einzubauen und einfach dafür zu sorgen, dass es dort schön aussieht. Als die Kinder kamen, wurden Unternehmungen mit ihnen gemacht. Einige Freiwillige haben mit Bildungsmaterial geholfen, anderen haben sich verkleidet und mit den Kindern gespielt.

In diesem Jahr 2018 konzentriert Dequeni sich auf die frühe Kindheit und die konkrete Unterstützung der Kleinkinder, da viele in den Familien überhaupt keine Motivation oder Entwicklungsstimulation erfahren. Die Mütter und Väter werden angeregt, die Kinder frei von Gewalt großzuziehen. Es gilt, die Grundlagen dafür zu legen, dass die Kinder, sobald sie fünf Jahre alt sind, gut in die Schule gehen können und dem Unterricht folgen können.   Hauptsache ist, dass die Schulbildung effizient ist und den Schulen geholfen wird, dass die Kinder sich Wissen aneignen, aber eben auch Soft Skills wie Teamarbeit. Auch nach der Schulentlassung werden die Jugendlichen weiter gefördert, indem sie auf die Berufsausbildung vorbereitet werden. Oft werden auch die Eltern bei der Jobsuche unterstützt und befähigt, ihr Leben und das ihrer Familien besser in den Griff zu bekommen.

 

Kinder und Freiwillige streichen die Klassenzimmer

Nachhaltigkeit

„Bei Dequeni sind wir davon überzeugt, dass Armut durch Bildung überwunden wird. Wir möchten, dass die Kinder schon mit den grundlegenden Fähigkeiten zu lernen und zu interagieren in die Schule kommen, und dass die Schule ein attraktiver Raum ist, wo die Lehrer gut darin sind, ihnen Lesen und Schreiben beizubringen, dass die Kinder verstehen und ihre eigenen Ideen artikulieren können“, heißt es auf der Webseite von Dequeni. Die Leiterin, Andreza, erklärt, dass die Freiwilligen aus den Gemeinden darin geschult werden, die Lehrer zu unterstützen; sie lernen die Rechte der Kinder kennen und werden darin ausgebildet, die Kinder außerschulisch bei den Hausaufgaben zu unterstützen.

Diese Arbeit ist nur möglich dank des Einsatzes der Freiwilligen in den Gemeinden – und dadurch verbessert sich das gesamte Gemeindeleben! Weitere Unterstützung für Dequeni kommt etwa von „Fundacion en Alianza“, eine ebenfalls von der Schönstatt-Bewegung getragene Initiative, die Schulbücher liefert und Lehrerfortbildungen durchführt.  Andere tragen mit Geldspenden bei – Dequeni ist ausschließlich spendenfinanziert!  Manche tun sich zu dritt oder viert zusammen und übernehmen die Patenschaft für ein Kind. Sehr wichtig ist auch der Beitrag von Unternehmen, die sich finanziell engagieren und mit ihren Mitarbeitern Arbeitseinsätze machen.

Offizielle Webseite von Dequeni (Spanisch und Englisch):  www.dequeni.org.py 

Spenden:

Vielen Dank!

 

Original: Spanisch. Übersetzung: Maria Fischer, schoenstatt.org

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