Veröffentlicht am 2020-06-07 In Schönstatt im Herausgehen, Solidarisches Liebesbündnis in Zeiten von Coronavirus

„Die Gnaden der Gottesmutter in den trockenen Landstrichen der Atacama-Wüste“

CHILE, Luis Cortés und Patricia Meneses •

An einem Tag in diesem besonderen Monat Mai 2020 hatte eine Freundin, die auch zu Schönstatt gehört, eine Routineuntersuchung im Regionalkrankenhaus von Copiapó. Einige Stunden später meldete sie sich bei mir und sagte, dass sie in einer kleinen Kapelle gebetet habe, dass sie, obwohl sie bis dahin geschlossen war, trotzdem noch hineingegangen sei, sie habe gebetet und in ihrem Herzen einen sehr starken Ruf gespürt, dass die Gottesmutter dort sein sollte. Sie hat ein Bild gemacht, und als wir es gemeinsam betrachteten, drängte es uns, zu sagen: Sie will da sein, in dieser kleinen Kapelle, einfach, schlicht und bescheiden wie sie selbst. —

Und so folgten unendlich viele Zufälle oder Fügungen aufeinander, die uns Tag für Tag darauf hinwiesen, dass sie sich an diesem Ort niederlassen wollte.

Das Thema wurde auf der Sitzung des Familienrates diskutiert, und wir begannen, unter uns nach dem am besten geeigneten Bild zu suchen. So kam es, dass Aurora – die Leiterin der Mütterbewegung – nach einigen Alternativen mit viel Liebe ein Bild anbot, das ihr bei ihrem Bündnisschluss geschenkt wurde, weil sie gerade jemanden Besonderen suchte, dem sie es schenken könnte.

Wir dachten, es wäre am besten, wenn die Verantwortliche für die Pilgernde Gottesmutter im Krankenhaus die Vorkehrungen treffen würde, um die Möglichkeit zu sehen, unseren Wunsch Wirklichkeit werden zu lassen. Alles ging sehr schnell (das war wohl der Plan der Gottesmutter von Schönstatt).

Dann sprachen wir mit dem stellvertretenden Direktor des Krankenhauses, der vor drei oder vier Monaten aus Concepción gekommen war, um dieses Amt zu übernehmen, und der „zufällig“ zur Schönstatt-Bewegung gehört. Er nahm die Anfrage mit großer Begeisterung an, so dass der Tag und die Stunde sofort festgelegt wurden. Als ob dies noch nicht genug wäre, gehört auch der Journalist aus dem Krankenhaus, der bei den Dreharbeiten und Fotos geholfen hat, zur Bewegung.

Aber sie wollte weder ein tolles Video noch Rampenlicht oder Applaus

Die Idee war im Grunde genommen, dass wir alle (oder so viele wie möglich) an der Feier teilnehmen sollten, insbesondere unsere Freundin, denn für sie war diese Veranstaltung ein persönlicher Anruf. Aber logischerweise wurde uns gesagt, dass aufgrund der Umstände nur eine Person teilnehmen könne. Also beschlossen wir, es per Zoom an die Familie von Copiapó zu übertragen, und wir baten auch Pater Patricio Ilabaca, den Berater, den Segen auf diesem Weg zu vermitteln.

Wegen der großen Bedeutung dieses Augenblicks und auch in Anbetracht der Zweckmäßigkeit (Installation, Haken zum Aufhängen usw.) dachten wir an die Leiterin der Mütterbewegung, da sie Erfahrung in diesen Aufgaben hat. Dann konnten wir die Verantwortliche für die Pilgernde Gottesmutter im Krankenhaus gewinnen.

Dann war es soweit. Die ersten Akkorde der schönen Melodie „Maria de la Alianza“ erklangen aus dem Telefon von Aurora, sie gingen zur Kapelle, um das Bild anzubringen.

Tag für Tag zeigt uns die Gottesmutter ihre Einfachheit und Demut. Sie wollte keine Live-Konferenzen, kein Tolles Videos, kein Rampenlicht und keinen Applaus. Es gab Probleme mit dem Internetsignal und die Übertragung brach zusammen, kaum, dass sie angefangen hatte. Alles andere geschah in der Intimität der wenigen anwesenden Werkzeuge. Sie bewegte, was nötig war, um zu diesem schönen Moment zu gelangen, und auf diese Weise wird sie, die Königin der Gesundheit, in dieser bescheidenen, kalten, kleinen Kapelle Trost, Frieden und Hoffnung spenden und ihre unendliche Liebe an viele kranke Menschen und Verwandte ausgießen, die sie besuchen.

Am selben Tag, während der Messe, die vom Heiligtum in Agua Santa übertragen wurde, machte Pater Patricio eine besondere Bitte für das, was geschehen war.

Wir glauben, dass dieser bescheidene und kleine Akt, der den Hilflosesten und am meisten leidenden Menschen in unserem geliebten Copiapó so viel bedeuten wird, ein Beitrag ist für die neue Gesellschaftsordnung, zu der beizutragen wir als Schönstattfamilie berufen sind. Das ist die Mission für die neue Zeit, die Sinn macht im „Nichts ohne dich, nichts ohne uns“.

 

 

Original: Spanisch. Übersetzung: Maria Fischer @schoenstatt.org

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