Risse

Veröffentlicht am 2023-10-05 In Zeitenstimmen

In die Risse gehen

DEUTSCHLAND, Pfr. Armin Noppenberger und Maria Fischer •

„In die Risse gehen“: was für ein Titel für ein Schönstattprojekt in Deutschland, wo wir doch eher (nicht ausschließlich!) Themen in Richtung Selbstverwirklichung, Krisenbewältigung und Beziehungskultur gewohnt sind. Risse. Das klingt nach Spannungen, nach Scherben, nach Zerbrechendem. Und dahinein gehen? Genau. —

Riss. Laut Wikipedia bedeutet das: [1] Mechanik: Trennungsspalt, der durch das Zerreißen eines materiellen Gegenstandes entsteht. [2] übertragen: schmerzende Trennung im psychischen Bereich. [3] Medizin: eine Verletzung, bei der ein Gewebe gewaltsam zerreißt.

Keine heile Welt, kein Wunderland.

Wer will denn da hinein? Ein junges, anfangendes Netzwerk „unsere SchönstattKultur“.

Es möchte Schönstätter:innen als Teil einer katholischen Bewegung ins Gespräch bringen zu den drängenden Fragen, Vorgängen in der Kirche.

Das junge Netzwerk lädt alle ein. Alle Generationen, alle Gliederungen.

Zufall des Heiligen Geistes, dass so etwas gerade am Beginn der Synode zur Synodalität der Kirche startet? Diese Synode, deren erste Bilder runde Tische in der Synodenaula zeigen, an denen buntgemischt Menschen mit und ohne rotes oder violettes Käppi (= Solideo, Pileolus, Scheitelkäppchen) sitzen und einander zuhören. Frauen, Männer, Priester, Laien, Bischöfe, Kardinäle, Ordensmänner, Ordensfrauen und der Papst mittendrin. Die gehen auch in die Risse. Reden dabei nicht zuerst über wiederverheiratete Geschiedene, Missbrauch oder Frauenordination – in der Tat gewaltige Risse! – sondern über den größten Riss: den zwischen Zuhören und Reden.

Es war übrigens ein Josef Kentenich, der die kommunikative Konzeption einer Kirche „rund um den Tisch“ mit der Zeitschrift MTA (ab 1916) einfach gemacht und dann 1938 mit diesem Wort gekennzeichnet hat.

In die Risse gehen also. Am 8. Oktober zwischen 19:00 und 21.00 Uhr, per Zoom.

Die Fragen:

  • Welche Risse nehme ich in Schönstatt / Kirche / Gesellschaft wahr?
  • Wo und wie habe ich das Gefühl, bestimmte Themen (nicht) ansprechen zu können?
  • Was hilft mir / wünsche ich mir, um über bestimmte (Tabu-) Themen reden zu können?

Eigentlich war das bis hier ein Artikel, der nur in Deutsch erscheinen sollte, um auf diese Veranstaltung aufmerksam zu machen . Aber wie das so geht beim Schreiben… Diese Fragen sind stark. Und die können auch woanders rund um den Tisch zum Hören und Reden helfen. Gerne auch hier über Kommentare.

Danke.

Und hier alle Details für die, die dabei sein wollen und können:

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