Veröffentlicht am 2015-09-21 In Schönstätter

Verbundenheit

Von X. •

Schönstatt bedeutet für uns Verbundenheit mit anderen Familien. Diese Verbundenheit mit einer anderen Familie durfte ich vor kurzem ganz besonders erfahren.

An einem Montagvormittag bekam ich plötzlich starke Bauchschmerzen und musste mich mehrmals übergeben. Da die Schmerzen und die Übelkeit aber nicht besser wurden, hatte ich den Verdacht auf eine Blinddarmentzündung und rief meinen Mann an. Er kam sofort von der Arbeit nach Hause und brachte mich unverzüglich ins Krankenhaus, da ich kaum stehen konnte. Nach einigen Untersuchungen stand tatsächlich fest, dass ich mit meiner Vermutung richtig lag und operiert werden musste. Da unser kleiner Sohn noch voll gestillt wurde und deshalb auch nachts im Krankenhaus bei mir bleiben sollte, wurden wir nach der Operation zusammen auf die Geburtsstation verlegt, da es dort geeignete Betten für Mütter mit Babys gibt.

Während mein Sohn bereits schlief, lag ich noch wach im Krankenhausbett und ließ den vergangenen Tag nochmals in Gedanken an mir vorbei ziehen. Vom Hochhaus des Krankenhauses aus hatte ich einen guten Blick über die Bahngleise und die Lichter der Stadt. Es kam mir noch alles ganz unwirklich vor und ich dachte, dass da unten in der Stadt das Leben für die Menschen ganz normal weiter geht, während man sich hier im Krankenhaus wie auf einer Insel fühlt, auf der die Zeit ganz anders verläuft.

Eine Nachricht auf dem Handy

Plötzlich bekam ich eine Nachricht auf meinem Handy. Sie war von meiner Freundin. Unsere Familien sind schon lange befreundet, wir kennen uns schon aus unserer Jugendzeit und sind auch gegenseitig Paten unserer Kinder. Auch in der Familienbewegung engagieren wir uns gemeinsam. Von meiner Operation hatte ich meiner Freundin noch gar nicht erzählen können, da alles so schnell gegangen war.

Sie schrieb mir, ob wir an sie denken und für sie beten könnten, da sie mit ihrer Tochter aufgrund von Atemproblemen im Krankenhaus wäre. Ich schrieb ihr sofort zurück und fragte, in welchem Stockwerk sie denn wären, und erzählte, dass auch ich und unser Jüngster hier wären. Es stellte sich heraus, dass sie im selben Hochhaus des Krankenhauses lagen, nur wenige Stockwerke unter uns auf der Kinderstation. Obwohl die Situation im Krankenhaus für jede von uns nicht schön war, fühlten wir uns in diesem Moment so verbunden und das tat einfach gut.

Ich glaube, wir waren an diesem Abend beide sehr dankbar für diese Verbundenheit und das Gefühl, dass wir in solchen Situationen immer jemanden haben, der für uns da ist.

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