Hugo Gómez, funerales

Veröffentlicht am 2024-03-14 In Leben im Bündnis, Schönstätter

Ein treuer Freund: Hugo Gómez

ARGENTINIEN, Quitito Asencio, Héctor Ríos, María Fischer •

Am 7. März pilgerte Hugo Gómez, einer der ersten Verbündeten der Dreimal Wunderbaren Mutter von Schönstatt in Paraná, Argentinien, ins Haus des Vaters, wo er nun Christus und der MTA und seiner geliebten Beby nahe ist, die vor drei Jahren, am 10. März 2021, gestorben ist. Ein Schönstätter bis ins Mark. Ein Gründer. Denn im Jahr 1959 gründeten Quitito Asencio, Hugo Gómez und Elvio Gómez die erste Schönstattgruppe in Paraná.

Beby Asencio und Hugo Gómez gehören zur Gründungsgeschichte Schönstatts in Paraná, zum Heiligtum von La Loma, und sie sind die Eltern von zwei Schönstattpatres, Pater Martín Gómez und Pater Beltrán Gómez, der jetzt in Rom arbeitet. Beide konnten bei seinem Tod und bei der Beisetzung anwesend sein.

Beby y Hugo Gómez llevando ofrendas en una Fiesta de Sion

Beby und Hugo Gómez bei der Gabenprozession bei einem Sionsfest in Florencio Varela | Foto: Claudia Echenique

„Dieser Kontinent, der sich nicht in einem einzigen Kommentar zusammenfassen lässt“

„Ruhe in Frieden! Ein großer Schönstätter Argentiniens, ein großartiger Vater und Ehemann“, kommentierte Pater José María García, als er vom Tod von Hugo Gómez erfuhr.

Héctor Ríos aus Paraná fotografierte nicht nur die Beerdigung, sondern bat auch Hugo Gómez‘ Freund und Schwager Quitito Asencio, einen weiteren Gründer, ein Zeugnis über Hugo zu schreiben. Das Ergebnis ist ein wunderschöner, bewegender 15-seitiger Text mit dem Titel: Ein treuer Freund. Auf der ersten Seite schreibt der Autor:

„Hugos Person lässt sich nicht in ein paar Worte fassen, und das, was hier geteilt wird, soll helfen, ein paar Einblicke und Schlaglichter zu geben, damit jeder mit seinen eigenen Augen diesen Kontinent sehen kann, der sich nicht in einem einzigen Kommentar zusammenfassen lässt. Es ist auch eine Mischung aus meiner und seiner Zeit, eine Zeit voller Geschichte… Was passiert, ist, dass man 63 Jahre Einsatz für die Bewegung nicht in ein paar Zeilen zusammenfassen kann.“

Ja, Quitito, 63 Jahre Hingabe an Schönstatt, 63 Jahre Liebesbündnis, ein ganzes Leben für Christus, eine ganze heilige Geschichte des Liebesbündnisses kann man nicht in wenigen und auch nicht in vielen Worten zusammenfassen. Aber danke, Quitito, denn durch diese Geschichte können wir etwas über diesen treuen Freund erfahren. In Dankbarkeit, Wehmut und Glauben teilen wir darum hier Quititos Geschichte von Hugo Gómez – zusammengefasst von Héctor Ríos für diesen Artikel und auch in der vollständigen Version als pdf (momentan letzteres nur in Spanisch).

Quitito Asencio

Quitito Asencio am Grab von Hugo Gómez | Foto: Héctor Ríos

Quititos Geschichte 1: Worüber sich Hugo im Klaren war

Sie fanden sich in der apostolischen und sozialen Arbeit zusammen, entzündet von einem Feuer, das sie nach draußen drängte. Im Jahr 1956 bauten sie im Rahmen des Emmaus-Projekts Hütten für die Armen. Später wurde Hugo Leiter der Jugend der Katholischen Aktion der Diözese Paraná.

„Hugo ist einer, der es auf den Punkt bringt. Mehr als um Glaubenswissen und -lehre ging es ihm um die persönliche Begegnung der Jugendlichen mit Jesus und um konkrete Taten in der Kirche. Er sagte: „Du kannst nicht Stühle wärmen oder Messdiener sein, während der Kommunismus voranschreitet, du musst mutig und kühn eine ähnliche Arbeit übernehmen.“

„Wie spreche ich mit jemandem wie Hugo über Schönstatt, wie stelle ich die Sendung Schönstatts dar, bei all den Schwierigkeiten, die ich selbst habe, sie auszudrücken, was soll ich ihm zeigen? Die Sache mit Emmaus war greifbar und konkret, aber das hier war bla, bla, bla… Es war die Freundschaft, die die Öffnung möglich machte, und auch die Tatsache, dass Beby, meine Schwester und Hugos zukünftige Frau, dabei war; da, glaube ich, war das Ergebnis, nicht durch das, was gesagt oder gezeigt wurde, sondern durch die einfache Kindlichkeit meiner Schwester, die Hugo den Panzer brach“.

„Ich erinnere mich“, schreibt Quitito, „dass Hugo sich schnell über Folgendes im Klaren war:

  • Das Konzept des Gnadenkapitals für das ganze Leben.
  • Die Gottesmutter, die an einem Ort wohnt und wirkt
  • Die Bindung an den Bruder und die Gastfreundschaft
  • Die höchsten und allerhöchsten Ideale
  • Die tägliche Messe.

Ich verhedderte mich in dem Versuch, den mechanistischen Menschen gegenüber dem organischen Menschen zu erklären, und er brachte mich immer wieder auf López Jordán, Rosas und Artigas (NR: Helden der Geschichte Argentiniens und Uruguays) und viele andere Männer Argentiniens, die er leidenschaftlich bewunderte. Es war, als würde man eine Angel mit Angelschnüren ausbreiten, aber ohne Köder, nur mit dem bloßen Glauben, dass irgendetwas passieren würde“.

Hugo Gómez

Quititos Geschichte 2: die Reisen nach Cordoba

sepelio

„Sein Bruder Elvio kam ebenfalls dazu, und wir drei fuhren am 15. August 1959 von Paraná nach Villa Warcalde in der Provinz Córdoba (450 km). Das Haus war sehr alt, fast wie ein Scheißhaus, Zimmer mit Fledermäusen, totale Dunkelheit, nachts gab es kein Licht. Am Mittag des nächsten Tages brachten uns die Jungs der Jugend aus Córdoba Empanadas, die wir auf einem alten Holzkocher erhitzten; wir nahmen sie nicht rechtzeitig heraus, und sie waren verbrannt. Das war Paranás erster Besuch am Bildstock der Gottesmutter von Schönstatt, und sie muss gesehen haben, was sie mit uns hier in Paraná machen kann. Wir brachten ihr all die angesammelte Armut von Emmaus und auch unsere eigene, die viel größer war, aber sie beeindruckte uns an einem so einfachen, armen und bescheidenen Ort und ich glaube, vor allem Hugo für die mutige und beständige Zeit, die er Jahre später der Suche nach dem Platz für die Gottesmutter in Paraná widmete.

Ein paar Tage später, am 17. und 18. August, kam auch eine Gruppe von Mädchen in Villa Walcalde an, und so war die Anfangsgruppe der Schönstattbewegung in Paraná komplett.

Die Entwicklung oder das Verhalten dieses „Stammes“ (wie man uns nannte) rief Zweifel und Meinungsverschiedenheiten hervor. Wir hatten keine Berater, wir hatten keinen festen Ort, man wusste nicht, wovon wir sprachen, und außerdem war der Gründer vom Heiligen Offizium sanktioniert und in die Vereinigten Staaten verbannt worden. [Trotz dieser und anderer Schwierigkeiten] war Hugo in seinem Element, je schwieriger, desto besser, die schwierigsten Dinge zogen ihn an, und er setzte seinen apostolischen Höhenflug fort. Maria wusste die Menschen auszuwählen, mit denen sie ihr Werk ausweiten wollte. Paulus von Tarsus erscheint in Hugo, und alle, die er an seiner Seite hat, sind begeistert von diesem Abenteuer eines neuen Menschen, der mit mechanistischem Denken und Handeln konfrontiert wird. So überzeugt er Horacio Sosa, und mit ihm setzt ein Dominoeffekt im Colegio La Salle ein: die Irigoyens, die Martínez Garbinos, die Royanos, Sallenabe, Yosbiac, Coll, Tandesky, Tabani, Lucio Uranga und viele andere.

Die monatlichen Fahrten nach Villa Walcalde, um den Bildstock zu besuchen, die Deckung aller Reisekosten, das Benzin für das Boot, die Mittel, die benötigt wurden, um den einen oder anderen Besucher zu betreuen, all das kam von den Einkünften aus der Arbeit in der Fabrik von Quilmes und auch von den eigenen Einsparungen, die durch die Streichung der Kosten für Zigaretten auferlegt wurden. Bei ihm gab es keine halben Sachen, keine halbherzigen Herausforderungen; er war ein entschlossener, entschiedener Mann, auch wenn er manchen auf die Hühneraugen trat und seine Beziehung schmerzte.

Jeden Tag waren wir damit beschäftigt, ihn mit dem einen oder anderen zu verkuppeln, der vorbeikam, und aus dieser Intensität der Bindungen entstand der Beginn einer Familie, auch wenn wir noch keinen gemeinsamen Ort hatten.

Diese Bindungen waren auch in affektive Beziehungen verwoben, die zur Nachhaltigkeit dieser kleinen Gemeinschaft beitrugen. Viele der ersten Ehen gingen aus diesen Beziehungen hervor, die zu diesem Austausch führten: Hugo, Maldonado, Reynoso, Penas und andere. Das Gefühlsleben trug dazu bei, die anfängliche Gemeinschaft aufzubauen. Ich sage das, weil ich weiß, dass es „Staub“ aufwirbeln kann, aber es ist eine Beschreibung dessen, was wir erlebt haben.“

Die Geschichte von Quitito 3: Verbrenne dein Leben und du wirst das Heiligtum errichten

Los Padres Martín y Beltrán Gómez

Die Patres Martín und Beltrán Gómez

„Eines Tages besuchte uns Pater Bodo Erhard, und während er mit Joaquin Lavini unterwegs war, sahen sie in der Ferne einige riesige Eukalyptusbäume. Sie waren etwa 300 Meter entfernt und sagten zueinander: „Das könnte der Platz für das Heiligtum sein.“ Wir hatten es nicht einmal gesehen, aber alles geschah auf überraschende und beschleunigte Weise. Der Ort war der alte Bauernhof der Familie Bersano, und der damalige Besitzer war Herr Pizzola. Trotz unseres Unglaubens und unserer Armut schritt die Sache voran. Herr Pizzola hatte dort den Verkauf von Grundstücken organisiert und auch einen Teil mit einem alten Haus und Gartenbauhallen mit einer Fläche von 1,4 Hektar. Die Marienschwestern von Florencio Varela kauften dieses Stück Land und die Laien der Gemeinschaft kauften die Grundstücke davor, um das Gelände zu vergrößern und den Ort zu schützen.

Der Bau des Heiligtums war dank der Hilfe und Solidarität der nationalen Familie und der großzügigen Hand anderer Charismen der Kirche möglich. Ich werde einige dieser Gesten aufzählen, an die ich mich erinnere:

  • Holz für das Dach: Gemeinschaft von Oberá.
  • Tür: Benediktinermönche von Los Toldos.
  • Bänke: Gemeinschaft von Mendoza
  • Glockenturm: Benediktinermönche von Victoria.
  • Altar: Marienbrüder aus Brasilien.

Hugo leistete zusammen mit Jorge Fabro einen wichtigen Beitrag: Er holte den Altar in Uruguayana (Brasilien), brachte ihn nach Paso de los Libres (Argentinien) und dann nach Paraná. Niemand hatte einen Lastwagen. Der Erbauer des Heiligtums, Herr Giggi, gab uns seinen Ford F100-LKW. Wir mussten durch zwei Zollstellen, und Hugo hatte einen Vermerk von Bischof Tortolo, damit sie uns die Einreise erlaubten. Für den Zoll waren es Kunstwerke, und Bargeld, um Zollgebühren zu bezahlen, hatten sie gar nicht erst dabei. Hugo hatte Verbindungen auf der Seite von Paso de los Libres, denn er hatte dort als Angestellter der DGI (NR: Zollbehörde) gearbeitet und kannte die Sprache und die Art und Weise, wie man sich vor diesen Kontrollen zu verhalten hatte. Die Vorsehung hielt immer wieder Überraschungen für uns bereit und ihre Anwesenheit war immer sichtbar. Wir hatten immer gerade eben so viel Geld, um alle vierzehn Tage die Löhne zu bezahlen, es fehlte uns an nichts, und wir hatten auch nichts übrig.

Diese Zeit wurde mit einem präzisen und konkreten, herausfordernden Motto gelebt: „Verbrenne dein Leben und du wirst das Heiligtum errichten“. Hugo hat es gelebt.“

Die Geschichte von Quitito 4: Freund

Los Padres Martín y Beltrán Gómez

P. Martín und P. Beltrán Gómez

„Am Ende dieses Textes muss ich sagen, dass wir in unseren Geschmäckern und Meinungen sehr unterschiedlich sind, und das ist auch so in Ordnung:

  • Seine Helden und Bezugspersonen sind normalerweise nicht die meinen.
  • Seine Ironien irritieren oder verletzen mich manchmal.
  • Seine Unnachgiebigkeit blockiert mich
  • Seine Intoleranz gegenüber Menschen, die ihm nahe stehen, macht mich unruhig
  • Seine Schwierigkeiten im brüderlichen Dialog mit anderen, die eine andere Denkweise haben.

Trotzdem: Seelenfreund

  • Für Fels sein
  • Für seine bedingungslose Treue
  • Für seine Authentizität und Kernintegrität
  • Für seinen Adel
  • Für seinen ausdrucksstarken Glauben mit wenigen Worten

Hugo, ich danke dir für dein ganzes Leben!!!

Beby y Hugo Gómez

Auf Wiedersehen, Hugo

Ein treuer Freund (spanisch)

Original: Spanisch. Übersetzung: Maria Fischer @schoenstatt.org

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