Marienberg Bamberg 15. August

Veröffentlicht am 2023-08-20 In Leben im Bündnis

Eilige Maria, komm zu uns! Eilige Maria, verbinde uns mit Jesus

DEUTSCHLAND, Renate Siebenkäs •

Auf dem Weltjugendtag hat Papst Franziskus aus dessen Motto – „Maria stand auf und machte sich eilig auf den Weg“ (Lk 1,39) – eine Anrufung gemacht: „Nuestra Señora apurada“, nannte er sie, in Deutsch etwas sperrig übersetzt mit „Unsere Liebe Frau in Eile“. Bei der Feier des Festes ihrer Aufnahme in den Himmel beim Heiligtum der Verbundenheit im Erzbistum Bamberg machte Pfr. Andreas Hornung daraus kurzerhand die Anrufung: „Eilige Maria“. Das ist Maria, die als Pilgernde Gottesmutter zu den Menschen eilt. Die eilige Maria. —

Zu Beginn des Festgottesdienstes, der von der Blaskapelle Hohenpölz musikalisch umrahmt wurde, begrüßte der Diözesanpräses der Schönstatt-Bewegung im Erzbistum Bamberg, Martin Emge, die rund 500 Gläubigen, die nicht nur aus der Umgebung, sondern auch vom Unter- und Obermain, aus der Rhön, aus Nürnberg und dem Raum Ansbach gekommen waren. Er sagte: „Wir feiern heute ein Fest mit einem besonderen Duft. Der kommt nicht nur von den vielen Kräuterbüscheln, sondern auch von Maria selbst. Sie hat den Heiland geboren, der uns erlöst und von der Schuld der Sünde befreit hat. Maria hat alles getragen. So dankt ihr Sohn seiner Mutter und nimmt sie als erster Mensch mit Leib und Seele in den Himmel auf. Maria zieht uns heute in den Himmel. Aber sie kehrt auf die Erde zurück, denn Maria ist überall gegenwärtig, um uns in unseren täglichen Nöten beizustehen“.

In seiner Predigt ging Schönstattpriester Andreas Hornung zunächst auf die leibliche Aufnahme Mariens in den Himmel ein. Im hebräischen gebe es keine zwei Worte für Leib und Seele. Maria sei mit ganzer Seele aufgestiegen.

Marienberg Bamberg 15. August 2023

Prozession über das Gelände – Foto: Jorge Ñancupil

Maria steht auf und eilt zu uns vom Himmel her

Andreas Hornung nahm dann Bezug zum Weltjugendtag und dessen Motto:“ Maria stand auf und machte sich eilig auf den Weg (Lk 1,39). „Sie war dort“, sagte er. „Sie steht eilends auf und kommt dorthin, wo sie offene, sehnsuchtsvolle Herzen findet.“ Und: „Auf dem Weltjugendtag erzählte eine peruanische Jugendliche von einem Mythos der Welterschaffung. Dort gibt es jeden Morgen ein Ritual, in dem sich die Menschen für die Schöpfung bedanken. Die Mutter Erde gibt uns alles, was wir zum Leben brauchen. Dann ging die Jugendliche auf die Zerstörung des Landes durch die Konzerne ein.“

So kam dieses uns alle täglich berührende Thema, der Klimawandel, deutlich zur Sprache.

Bamberg

Festgottesdienst vor dem Heiligtum und vollbesetzter Schattenhalle Foto Jorge Ñancupil

Maria kommt als pilgernde Mutter in meinen Alltag

„Sie wendet das Blatt. Um sie herum entsteht neues Leben, ein neues Klima. Maria, in den Himmel aufgenommen, eilt zu uns. Dieses himmlische Geschehen ist nicht ihre Privatsache, sondern wir dürfen spüren, dass es etwas mit uns zu tun hat“. In diesem Zusammenhang erläuterte er das Anliegen der „Pilgernden Gottesmutter“: „Maria kommt als pilgernde Mutter in meinen Alltag. Der monatliche Besuch mit dem Schönstatt-Bild ist zu einem Kreislauf der Liebe geworden. Maria lehrt uns Dankbarkeit, Achtsamkeit, Gerechtigkeit und bringt die Liebe in Bewegung. Sie lässt uns spüren, dass der Himmel da ist, wenn sie zu Besuch kommt!“

Andreas Hornung beendete die Ansprache mit Bitten an die Muttergottes: „Eilige Maria, bitte für uns, eilige Maria, komm zu uns! Eilige Maria verbinde uns mit Jesus, und dann einfach immer in unserem Alltag. Amen.“

Vor dem Heiligtum - Segen

Martin Emge spendet vor dem Heiligtum den Eucharistischen Segen. Die Monstranz ist dem Schönstatt-Logo nachgestaltet. | Foto Renate Siebenkäs

Die schönste Blume der Welt

Über 500 Gläubige sind am Nachmittag zur Marienandacht gekommen, um der Gottesmutter ganz nahe zu sein und um ihre Gnadengaben für sich zu erbitten. Als Leitgedanken für die Andacht hatte man eine Zeile aus dem Musical „Ave Eva“ aus den siebziger Jahren gewählt: „Sie hat sich verduftet. Die schönste Blume der Welt – Maria.“

Er ist eine Anspielung auf eine sehr alte Legende über den Tod Mariens. Der Legende nach haben sich die Apostel nach dem Tod Marias an ihrem Grab versammelt. Als sie das Grab öffneten, fanden sie jedoch nicht den verwesten Leichnam, sondern Blumen und Blüten. Den Aposteln stieg ein wunderbarer Rosenduft entgegen.

Daraus entstand der Brauch der Kräutersträuße am Fest der Aufnahme Mariens in den Himmel.

Willms macht daraus: Sie hat sich verduftet, sie ist weggegangen. In einem Rundfunkbeitrag hat Stefan Warthmann das vor über zehn Jahren so beschrieben: „Sie steht alles durch im Vertrauen, dass Gott alles zum Guten wendet. Das erscheint vielleicht naiv. Aber es zeigt sich, dass sie mir damit meilenweit voraus ist. Letzten Endes weiß sie, wos lang geht. Und bis ichs merke, ist sie schon dort. Als ob sie sagen würde: Ich bin dann mal weg. Im Himmel. Verduftet.“ 

Bamberg Marienberg 15. August 2023

Marienandacht Sie hat sich verduftet | Foto: Andreas Hornung

Schattenhalle wird zum Open-Air-Palast der Mutter Gottes

Der Platz um das Schönstatt-Heiligtum auf dem Marienberg liegt in der prallen Sonne. Doch die Pilger fanden Schatten, denn dafür war vor einiger Zeit die „Schattenhalle“ errichtet worden – eine offene Leichtbauhalle. Diözesanpräses Martin Emge erläuterte kurz die neuen Errungenschaften der Schattenhalle. Sie hat jetzt ein regendichtes Dach. Unübersehbar für die Mitfeiernden wurde an der Seite der Schattenhalle ein Marienbild und daneben ein Kreuz mit dem Schönstattlogo angebracht. So ist die Schattenhalle zu einem neuen Gebetsort geworden. Aus einer Halle, die auch in einer Gärtnerei hätte stehen können, wurde eine neue Oase des Gebets.

Neupriester Christopher Helbig leitete die Andacht, um am Ende den Primizsegen zu spenden. Völlig überraschend erhielt er gleich zu Beginn der Marienandacht von Martin Emge die ehrenvolle Aufgabe, das Kreuz und das Marienbild zu segnen.

Primizsegen Christopher Helbig F RS

Primizsegen Christopher Helbig | Foto: Renate Siebenkäs

Wie Maria ein Klima duftender Liebe verbreiten

Ganz spontan, ohne lange zu überlegen, betete und segnete der Neupriester das Kreuz und das Schönstatt-Bild mit folgendem Segen:

„Allmächtiger Gott, im Kreuz Jesu Christi hast du uns ein Zeichen der Erlösung gegeben. Ursprünglich ein Zeichen der Verachtung des Menschen, ist es uns zur Kraftquelle geworden. Segne dieses Kreuz, damit es uns immer an unsere Erlösung erinnert, wenn wir uns unter dieses Zeichen stellen.

Allmächtiger Gott, du hast uns Maria als Mutter im Himmel geschenkt. Segne dieses Marienbild, das uns immer wieder auf den Himmel hinweist, den wir schon hier auf Erden finden können, wenn wir auf Maria schauen, die in den Himmel aufgenommen ist“.

So ist aus der Schattenhalle in vielen kleinen und großen Schritten ein neuer Gebetsort auf dem Marienberg gewachsen. Fast könnte man sagen: Die Schattenhalle ist zu einem Freiluftpalast der Gottesmutter geworden. Mögen sich viele Menschen von Maria anziehen lassen, die uns zu ihrem Sohn Jesus führen will.

Vor dem Primizsegen entließ der Neupriester die Gemeinde mit seinem Primizspruch, den er in ein Gebet eingeflochten hatte: „Herr, du wirkst auch heute Wunder der Wandlung, wo du Menschen findest, die wie Maria sind: aufmerksam, vermittelnd, vertrauensvoll und betend. Die wie Maria ein Klima duftender Liebe verbreiten. Wir danken dir, Herr, denn wir wissen, dass Gott bei denen, die ihn lieben, alles zum Guten führt (Röm 8,28). Amen.“

„Wir haben den Feiertag Maria Himmelfahrt auf dem Marienberg sehr stark empfunden. Wirklich bestärkend!“, so ein Pilger, und ein anderer: „Maria hat uns an diesem Festtag viel Segen geschenkt!“

Bamberg Marienberg

Foto: Vroni Freitag

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