Veröffentlicht am 2013-02-04 In Kolumne - P. José María García Sepúlveda

Ich pilgere im solidarischen Bündnis zu unserem Urheiligtum

SPANIEN, P. José María García.

Maria Lichtmess, Darstellung des Herrn im Tempel 2013

Liebe Freunde,
Während wir uns auf die Feier des Festes Maria Lichtmess, des Festes der Darstellung des Herrn im Tempel vorbereiten, haben wir die offizielle Information des Präsidiums erhalten, in der uns der Stand der offiziellen Verhandlungen mit den Pallottinern über die Übertragung des Urheiligtums an die Schönstattfamilie mitgeteilt wurde. Die Verhandlungen sind – bestenfalls –  blockiert und mindestens im Moment ist keine Lösung in Sicht, die uns erlauben würde, unser Urheiligtum und das Alte Haus, in dem sich das ursprüngliche Leben unserer Schönstattfamilie entfaltet hat, als Eigentum zu erhalten. Alle Hoffnungen und Erwartungen, die in den vergangenen Monaten aufgekommen sind, scheinen ins Nichts zu fallen und wir müssen fürchten, dass zum Jubiläum unseres Liebesbündnisses unser Haus weiterhin nicht „unser“ Haus ist.


Als Kinder des Bündnisses stellt sich uns die Frage nach dem Willen Gottes, nach dem, was der Herr und die Gottesmutter uns mit dieser Situation anbieten. Mir scheint, dass sie uns aufmerksam machen möchten auf etwas, das uns vielleicht in diesem ganzen Prozess ein wenig aus dem Blick gekommen ist.

Solidarischer Einsatz

Spontan erinnere ich mich an das, was Pater Kentenich uns nicht mehr und nicht weniger als bei der Rückkehr aus dem Exil in Milwaukee gesagt hat. Er dankte für alle „diplomatische“ Arbeit, die geleistet worden war, damit er zurückkehren könnte, doch ganz besonders dankte er für allen radikalen Einsatz seiner Familie durch das Gnadenkapital, wobei er ausdrücklich die Personen nannte, die sich ganz  und gar und bis zum Letzten dafür eingesetzt hatten.

Dieser solidarische Einsatz ist die Grundkraft unserer Familie und Identitätszeichen des Bündnisses.

Als Zeichen seiner Dankbarkeit und Anerkennung verschenkte Pater Kentenich das Kreuz der Einheit an jemanden, der als Vertreter dieses Einsatzes angesehen werden konnte. Seitdem befindet sich das Original-Kreuz der Einheit im Heiligtum in Stuttgart.

Es gibt nur ein Kapital, mit dem wir es kaufen können

Wenn das Urheiligtum, Heimat der ganzen internationalen Schönstattfamilie, Eigentum unserer Familie sein muss, dann müssen wir es vermutlich mit demselben „Kapital“ „kaufen“, das die Gottesmutter bewogen hat, sich in diesem verlassenen Friedhofskapellchen des Heiligen Erzengels Michael niederzulassen, und mit demselben „Kapital“, das die Befreiung des Vaters und Gründers erreicht hat.

Uns interessiert das Urheiligtum nicht nur als ein Ort, an dem wir unsere Zeichen und Symbole  anbringen können;  es interessiert uns als Gnade und Bedingung dafür, dass wir selbst lebendige Zeichen dessen werden, was wir als Familie und Bewegung verkünden. Und unser „einziges“ Mittel dazu ist unser Einsatz in den Beiträgen zum Gnadenkapital, mit dem wir die Gottesmutter bewegen können, zu zeigen, dass sie die Dreimal Wunderbare Mutter, Königin und Siegerin von Schönstatt ist.

Auch wenn die direkten Verhandlungen und der diplomatische Weg nicht unsere Aufgabe sind – das machen Experten, nehme ich an -, ist es sehr wohl unsere Aufgabe, zu zeigen und lebendig und apostolisch deutlich zu machen, dass dieser kleine Ort unsere gemeinsame Heimat ist und unsere Quelle spezifischer Gnaden, ohne die wir weder sein noch handeln können, nicht als Familie des Vaters und nicht als Apostolische Bewegung im Dienst an der Kirche und Gesellschaft.

In der Haltung armer Pilger

Das Lichtmess-Fest ist auch eine Spur für diese neue Zeit, die uns angeboten wird. Und sehr gut kann es uns die passende Haltung prägen; eine Haltung, die sich schon in der Konferenz 2014 geprägt hat. Es ist die Haltung der Heiligen Familie, die Haltung armer und demütiger Pilger, die zum Tempel des Vaters pilgern, um das Kostbarste darzubringen, das sie haben: ihr Kind. Das Opfer, das sie zum Loskauf des Kindes brachten, war das der Armen, zwei Tauben. Wir bereiten uns vor auf unser eigenes Lichtmessfest 2014, und wir bereiten als internationale solidarische Familie unser Opfer der Armen, unsere Projekte der Bündniskultur; wenig oder nichts für eine Welt wie die unsere, die an das Spektakuläre gewöhnt ist, aber eine authentische und echte Gabe dafür, dass das Gotteskind, das Zeichen des Bundes, zu allen kommen kann. Nur die „alten Propheten des Ortes“, Simeon und Anna, konnten diese armen Pilger erkennen und verkündeten, was sie darstellten.

Solidarisches Bündnis für eine Bündniskultur

Liebe Freunde, ich denke, es bietet sich für uns mit dem so frustrierenden und harten Ende dieser Etappe der Verhandlungen eine Chance, bewusster und konsequenter die Aufgabe anzunehmen, in Wahrheit und Demut diese Familie von Pilgern zu sein, die sich im solidarischen Bündnis auf den Weg zum Tempel machen, um sich dem Herrn und der Gottesmutter anzubieten, um neu gegründet zu werden aus den Urkräften  und so das Jubiläum der Gründung feiern zu können. In der Gründungszeit der Familie wurde das Liebesbündnis in gegenseitiger Solidarität gelebt auf den Schlachtfeldern und  in den Schützengräben … im Exil in Solidarität mit Pater Kentenich und als Familie auf den Schlachtfeldern der Kirche und der eigenen Familie … heute sind wir eingeladen, das solidarische Bündnis auf den Feldern der Neu-Evangelisierung zu leben und Bündniskultur zu schaffen, ein nicht weniger radikaler Einsatz für die geistige Eroberung einer missionarischen und pilgernden Familie, unseres lebendigen Heiligtums, unseres Urheiligtums.

Vielleicht ist es Zeit, der Gottesmutter erneut und im Geist unseres Wallfahrtsgebetes 2014 zu sagen: „Ich pilgere im solidarischen Bündnis zu unserem Urheiligtum und bitte, dass du dich dort neu niederlässt mit deiner Familie.“

Ich habe keinen Zweifel, dass wir eine Gnadenstunde erleben in der Linie dessen, was die Gottesmutter und Pater Kentenich in der Konferenz 2014 begonnen haben.

Grüße aus dem Heiligtum in Madrid,

p. josé maría

Eingesandt von Tita Andras, Wien, Österreich


3 Responses

  1. ..genau.. sagt:

    …das meinte ich irgendwoanders in einem Kommentar.

    Good and Maria bless you!

  2. P. Athanasius Wedon OMI, Kanada sagt:

    Herzlichen Dank an P. Jose Maria fuer seine prophetischen Gedanken zum Stand der Uebertragung des Urheiligtums an die Schoenstattfamilie.
    Schoenstatt hat in seiner nunmehr hundertjaehrigen Geschichte das Leben unzaehliger Menschen beruehrt – und das weit ueber die Schoenstattfamilie hinaus. Daher ist im Sinne des Schoenstatt-Weltapostolats das Urheiligtum der ganzen katholischen Christenheit als geistige Heimat vorgestellt und angeboten. So wie der Gruender oder die Gruenderin einer Ordensgemeinschaft mit der Heiligsprechung nicht mehr nur dem Orden gehoert, sondern der ganzen Weltkirche zum Vorbild gegeben ist, so ist das unscheinbare kleine Kapellchen in Schoenstatt laengst ein weltweites Angebot zur geistigen Beheimatung einer entwurzelten Generation. Eine Botschaft der MTA koennte lauten: Ich weiss um eure Sehnsucht. Teilt das Urheiligtum als Symbol geistiger Beheimatung mit der ganzen Weltkirche – ohne es zu ‚besitzen‘. So lebt ihr das Liebesbuendnis in Solidaritaet mit allen Menschen. Alles Uebrige wird euch dazugegeben werden.

  3. J.Konrad sagt:

    Danke für die Hinweise auf unsere Beiträge zum Gnadenkapital. Vielleicht haben wir bisher wirklich zu sehr auf die politischen Verhandlungen und weniger auf die Allmacht unserer Königin und Mutter vertraut.
    Und in dieses Gnadenkapital können wir alle einzahlen, ob arm oder reich, ob gesund oder krank. Wir alle können – und dürfen unseren Beitrag geben.

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