Veröffentlicht am 2013-02-04 In Jubiläum 2014

Wir müssen Schönstatt neu gründen

ARGENTINIEN, Nancy y Guillermo Mariano. Einen Monat ist es nun her seit der bewegenden Feier im Heiligtum der Befreiung des Vaters in La Plata aus Anlass der Instandsetzung der Risse im Mauerwerk. Seit geraumer Zeit schon waren in der Wand hinter dem Altar  Brüche sichtbar geworden; in der ersten Woche des Jahres 2013 wurden darum nun drei Bohrungen bis drei Meter Tiefe gesetzt und mit Beton ausgefüllt, um so den Untergrund zu verstärken und das Fundament im wahrsten Sinne des Wortes auf festen Boden zu setzen. Für die Schönstattfamilie von La Plata war es ein Aufruf und eine Botschaft – in Blick auf alles, was an Schwierigkeiten in den letzten Jahren erlebt worden war und auch jetzt konkret den Tod von Marcelo Bulfón und Josecito Epele (19 Jahre) und mit der Perspektive  auf 100 Jahre Liebesbündnis im Jahr 2014 und 50 Jahre Heiligtum ein Jahr danach. Es geht um die Stärkung der Fundamente Schönstatts…

Nancy und Guillermo Mariano, Regionalleiter des Familienbundes, schreiben über das Erlebte in einem Brief an den Familienbund in Argentinien:

Gestern (3. Januar) hatten wir die Gelegenheit, einen historischen Moment im Leben unserer Gemeinschaft zu erleben, denn wir konnten uns „in die Fundamente unseres geliebten Heiligtums der Befreiung“ stellen. Vor drei Tagen haben die Arbeiten zur Instandsetzung der Risse, die in den Wänden des Altarraums aufgetreten waren und uns alle seit längerem mit Besorgnis erfüllt hatten, begonnen.

Nach Voruntersuchungen und Proben zur Bestimmung der Ursache kamen die Fachleute zu dem Schluss, dass sich die Fundamente gesenkt hatten, da der Grund, auf dem das Heiligtum steht, Aushub vom Bau der Kathedrale ist und  nicht fest genug, um die Last des Heiligtums auf Dauer zu tragen. Daher mussten wir die Entscheidung treffen, die Fundamente auf festen Boden zu setzen, anders gesagt: unser Heiligtum neu zu gründen.

In all diesen Jahren und besonders in Blick auf 2014 und 2015, wenn wir das Goldene Jubiläum des Heiligtums feiern, haben wir immer und immer wieder gesagt: “Wir müssen Schönstatt neu gründen”, so wie unser Vater und Gründer es gesagt hat…, wir müssen aus den Wurzeln neu gründen, müssen unser Heiligtum neu gründen.” Ohne weit auszuholen: beim Regionalkapitel im Dezember wurden zwei Ziele beschlossen: eines ist die Neugründung des Heiligtums auf 2014 hin. Und nicht mehr und nicht weniger machen wir gerade!!!

Noch einmal neu gründen

Zweifelsfrei sind die Beiträge zum Gnadenkapital während des ganzen Jahres der Heiligtumsströmung und besonders die der letzten Zeit mit den Todesfällen und allem, was wir verloren haben, der Rückhalt dessen, was wir tun. Nicht zu vergessen die Spenden und Geldangebote, die die Renovierung möglich machen.

Doch wären wir ungerecht wenn wir nur auf unsere Seite schauen würden. Wir sehen hier doch so deutlich die Hand der Vorsehung, die uns diese Wirklichkeit erleben lässt. Wenn man diese Art Bauten sieht, dann denkt man doch, so etwas kann nicht passieren; es sind doch meist solide Bauten, die von guten Architekten und Statikern, denen weder Erfahrung noch Wissen fehlt, gemacht sind. In aller Regel gut geplant und mit allen nötigen Maßnahmen durchgeführt. Also… ist es doch sicher die Vorsehung Gottes, die hier mit lauter Stimme spricht: Ich gebe euch fast 50 Jahre nach der Einweihung die Chance, unser Heiligtum neu zu gründen, ja, uns, dieser Generation, der Generation, die es hat entstehen sehen im Blick auf die Befreiung des Vaters, die Generation der ersten Gründer des Familienbundes in Argentinien,  der Generation der Befreiungs-Regio, die sich anschickt, den Geist der Gründerzeit zu erneuern, um jung im Glauben zu bleiben, das Denken unseres Vaters lebendig zu halten und als Gemeinschaft für die kommende Zeit zu wachsen.

Wir sind gerufen, es mit dem zu tun, was wir sind und haben – nicht mehr und nicht weniger

Das ist ein großes Geschenk und eine Verpflichtung. Der Ruf ist klar, die Botschaft nicht weniger: da, wo wir sind, müssen wir Schönstatt neu gründen, und auch wenn es uns unmöglich erscheint, auch wenn wir spüren, dass unsere Kräfte ausgehen, dass unsere Gemeinschaft älter wird, dass uns die Formen und die Strategien ausgehen … Wir sind gerufen, es mit dem zu tun, was wir sind und haben – nicht mehr und nicht weniger. Das alles war ganz zweifellos so vorgesehen, die Vorsehung hatte diese neuen „Bauleute“ im Blick um die Aufgabe der Neugründung voranzubringen. Alles andere ist ganz klar, alles andere macht die Gottesmutter.

Vor einiger Zeit fragte uns jemand aus dem Familienbund, wie viel Schönstatt noch bliebe, bis sein Charisma langsam ausgeht oder verlöscht, so wie es in anderen Bewegungen in der Geschichte der Kirche geschehen ist. Die Antwort haben wir nicht, aber solange wir ein so vorsehendes und großherziges Handeln Gottes erleben, wenn wir treu und aktiv bleiben, werden wir noch viele weitere „Aufgaben“ zu lösen haben, viele weitere Gründe um zu existieren und um auszudrücken, dass unser Charisma noch sehr viel zur Heilsgeschichte beizutragen hat. Vielleicht liegt der Schlüssel darin, die Dinge, die uns geschehen, im Licht der Vorsehung zu lesen wie unser Vater und Gründer, um uns jedem Moment der Geschichte, die wir erleben, anpassen und schöpferisch darauf antworten zu können.

Bündniskultur aufbauen

Gestern wurden in den Fundamenten Gegenstände, Texte, Symbole der Gliederungen eingefügt. Der Familienbund hat die Statuten der Region, die Beschlüsse des letzten Kapitels, das mit diesem Moment besonders verbunden ist, und drei Kettenglieder eingefügt, die für die ersten Mitglieder des ersten Kurses stehen – die Familien Bulfón, Mendoza Zelis und González -, die den Familienbund in Argentinien gegründet haben, verbunden mit dem Vorsatz, eine starke Kette zu bilden, die so stark ist, wie jeder von uns zum Einsatz bereit ist. In diesem Moment beteten wir:

Das Sein und Leben des Bundes
bestimmt das Geschick der Familie,
ihr Wohlergehen und Lieben,
ihr Leben oder ihren Tod.

Heute trägt dieser Einsatz Früchte, und auch das ist ein Neugründen aus unseren eigenen Wurzeln. Heute sind wir gerufen, ja, zusammengerufen vom Gott des Lebens, uns noch mehr einzusetzen, unsere eigene Geschichte neu zu gründen und so die Bündniskultur aufzubauen, die uns anvertraut ist.“

Eingesandt von Lilita und Carlos Ricciardi, La Plata, Argentinien

Original: Spanisch. Übersetzung: M. Fischer, schoenstatt.org

 

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