Veröffentlicht am 2015-06-26 In Zweites Jahrhundert des Bündnisses

Drei Fragen… zu Schönstatt im zweiten Jahrhundert des Liebesbündnisses (24)

Heute antwortet: P. Alberto E. Eronti, Florencio Varela, Argentinien, Schönstatt-Pater der ersten Generation in Argentinien •

Ein halbes Jahr sind wir unterwegs im zweiten Jahrhundert des Liebesbündnisses – Was ist Ihr Traum von diesem Schönstatt in seinem Sein, seiner Verortung in Kirche und Welt und seinem Tun?

Wenn das erste Jahrhundert Schönstatts, wie manche bestätigen, die Zeit der Gründung, der Strukturierung und der Konsolidierung war, dann müssen wir spätestens jetzt, am Beginn des zweiten Jahrhunderts, mehr die charismatische und missionarische Dimension der Familie akzentuieren. Es muss ein Jahrhundert der Ausbreitung sein („an die Peripherien gehen“, würde Papst Franziskus sagen).

Das Wort „Schönstatt im Herausgehen“ darf nicht nur ein bloßes Schlagwort oder ein nettes Motto sein, es muss uns drängen. Wenn der heilige Paulus schreibt: „Die Liebe Christi drängt uns„, dann müssten wir sagen: „Das Liebesbündnis drängt uns.

Was müssen wir hinter uns lassen oder vermeiden, damit dieser Traum Wirklichkeit wird?

Was wir vermeiden müssen, ist, „den Geist auszulöschen„. Das heißt, die Gefahr besteht darin, dass wir das Altbekannte so sehr betonen, dass wir die Gelehrsamkeit gegenüber der „Neuheit des Geistes“ verlieren. Ich habe viele Gemeinschaften der Kirche kennengelernt, die mit Kraft begonnen und sich aufgelöst haben, weil sie unfähig waren, ihre Mission der Zeit anzupassen. Das verlangt von uns eine gesunde Kritikfähigkeit und eine riesige Hoffnung.

Welchen konkreten Schritt müssen wir jetzt tun, damit dieser Traum Wirklichkeit wird?

Schönstatt ist als charismatische Bewegung entstanden, in den ersten Jahrzehnten mit umwälzender Kraft. Die „stille Lieblingsidee“ Pater Kentenichs traf auf Geister und Herzen, die sie aufnahmen und sie auf Zukunft hin gestalteten.

Der Papst weist darauf hin, dass eine der Gefahren der Kirche und ihrer Gemeinschaft die Selbstbezogenheit ist. Das ist es, was aus vielen Gründungen regelrechte Clubs der Spiritualität, aber keine missionarischen Kräfte macht. In 100 Jahren hat die Welt einen abgrundtiefen Wandel – Pater Kentenich nannte es „epochalen“ Wandel – vollzogen, die Kirche sieht sich vor einer Anpassung, ist dazu gerufen und herausgefordert. Die Bewegungen und neuen Gemeinschaften sind das letzte große Handeln des Geistes für die neue Zeit.

Mit den Worten des Gründers gesagt, müssen wir den Krieg suchen. Das heißt, wir müssen hinaus an die Front, wie die Gründergeneration, um dort das Liebesbündnis mit Maria zu leben, zu künden und allen anzubieten. In dieser Strategie müssen die Heiligtümer die Hauptstädte der Neuevangelisierung sein und die Kampagne der Pilgernden Gottesmutter die Gnadenquelle für die Straßen der Welt, und die Gemeinschaften der Familie ihre Seele. Mit den Worten Pater Kentenichs: „Geht, entzündet die Welt“ – mit dem Feuer der Liebe, des Liebesbündnisses.

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