Veröffentlicht am 2016-09-18 In Leben im Bündnis

João Pozzobon: die Gnade, den Ursprung zu verstehen und Pionier eines Schönstatt im Herausgehen

ROMA – BELMONTE, Maria Fischer •

Mittwoch, 7. September, Tag der Unabhängigkeit Brasiliens, Nationalfeiertag. Sehr früh morgens an diesem sonnigen (um nicht zu sagen, brütend heißen) Tag, wird dies auch in „unser aller Heiligtum“ in Belmonte gefeiert, das für eine Stunde zum Heiligtum von ganz Brasilien wird. Eingefunden haben sich P. Marcelo Adriano Cervi, der künftige Rektor des Heiligtums von Belmonte, Ehepaar Terezinha und Nivaldo Abram aus Curitiba mit ihrem Sohn, der in Deutschland lebt sowie zwei brasilianische Marienschwestern, die in der Schönstatt-Bewegung von Italien arbeiten.

Gemeinsam feierten sie die heilige Messe, in Portugiesisch, mit typischen Liedern aus Brasilien und dem „brasilianischen Hochgebet“, das zu einem Eucharistischen Kongress im Land verfasst wurde. Es ist ein Nationalfeiertag in einer politisch schwierigen Situation für Brasilien, wenige Tage vor dem Jahrestag der Kampagne der Pilgernden Gottesmutter, initiiert in Brasilien und durch einen Brasilianer, João Pozzobon, am 10. September 1950.

Auf dem Seitenschrank vorne im Heiligtum steht ein Bild der Pilgernden Gottesmutter mit einem Band in den Farben von Brasilien. In diesem Bild ist Maria in verschiedenen Orten Brasiliens gepilgert und wurde nun von Ehepaar Abram nach Belmonte gebracht für das Zimmer 105, das Gästezimmer im Domus Pater Kentenich, das den Namen „Brasilien“ trägt. An diesem Tag sollte es symbolisch dort übergeben werden, um in diesem Raum angebracht zu werden, wenn das Haus endgültig fertig ist und Pilger dort wohnen werden.

160907-belmonte-brasil-0037

Modell eines Schönstätters des zweiten Jahrhunderts

Am Beginn der Messe nimmt P. Marcelo Cervi das Foto von „João Pozzobon von Belmonte“, das Foto des Gemäldes, das auf Initiative eines Kreises von Schönstättern aus Argentinien entstand, um die Kampagne enger mit Belmonte zu verbinden. P. Marcelo Cervi stellt es neben das Kreuz der Einheit auf dem Altar.

Mit wenigen Worten erklärt er, dass João Pozzobon in seiner Person die beiden wichtigen Gnaden für einen Schönstätter vereine: die Gnade, „den Ursprung zu verstehen“ (Selbstzeugnis) und die Gnade des Herausgehens (oder einfach des Apostolats). Damit wird Don João zum Modell für den Schönstätter des zweiten Jahrhunderts des Liebesbündnisses: ein Mensch, der bis an die Grenzen der Welt herausgeht, ohne zu vergessen, dass die Kraft, die all seinem Tun Leben und Fruchtbarkeit gibt, das Liebesbündnis ist, das Pater Kentenich uns geschenkt hat; ein Mensch gleicherweise, der tief aus diesem Liebesbündnis lebt, ohne der Versuchung zu verfallen, das Heiligtum mit einem Sofa zu verwechseln, auf dem man sich selig ausruht, oder mit einem Zufluchtsort vor der bösen Welt…

All das steckt in diesem Gemälde eines João Pozzobon, der mit fröhlichem Gesicht und festem Schritt aus dem Heiligtum von Belmonte kommt um die Botschaft Schönstatts, um Maria bis an die Grenzen der Welt, bis an die Peripherien von Kirche und Gesellschaft zu tragen.

Die Messe schließt – wie könnte es anders sein – mit dem Lied zur Muttergottes von Aparecida, der Nationalpatronin Brasiliens. Erst recht, wo erst wenige Tage zuvor in den Vatikanischen Gärten eine Statue Unserer Lieben Frau von Aparecida aufgestellt worden war und Papst Franziskus selbst sie gesegnet hatte. „Ich bin froh, dass Unsere Liebe Frau von Aparecida in den Gärten ist.  Im Jahr 2013 hatte ich versprochen, im kommenden Jahr nach Aparecida zurückzukehren. Ich weiß nicht, ob das möglich ist, doch zumindest ist sie jetzt hier, näher bei mir“, sagte der Papst, der die brasilianischen Pilger einlud, ein Lied zu Ehren der Gottesmutter zu singen und ein Ave Maria zu beten.

160907-belmonte-brasil-0034

Eine Wallfahrt zum Zimmer 105

Im Heiligtum von Belmonte vertrauen die Brasilianer Maria das ganze brasilianische Volk an, Papst Franziskus, alle Pilger, die einmal im „Brasilien-Zimmer“ wohnen werden…

Vorbei am João Pozzobon-Raum, in dem das Novenenheft noch an den Besuch der kleinen Delegation aus Argentinien im Juni erinnert, pilgern alle… bis zur verschlossenen Tür des Brasilien-Zimmers. Keiner weiß, wer dort genau heute abgeschlossen hat, doch da die Gnade auch durch verschlossene Türen dringt, beten und singen die Brasilianer im Flur, und nach einem improvisierten familienhaften Frühstück bringen sie die Peregrina in den Schrank in der Casa dell’Alleanza, wo schon die Symbole des Argentinien-Zimmers und die Peregrina für den João Pozzobon-Raum warten.

Noch gibt es keinen Termin für die Eröffnung des Hauses für Besucher – doch kostbare Symbole der Inkulturation Schönstatts aus Australien, von den Philippinen, aus Argentinien und Brasilien sind schon da – und bald kommen auch die Symbole aus der Schweiz!

160907-belmonte-brasil-0056

 

Ein Zimmer für jedes Land

Original: Spanisch. Übersetzung: Maria Fischer/schoenstatt.org

Schlagworte: , , , , , , ,

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert