Veröffentlicht am 2023-10-04 In Synodale Kirche

Welche Art von Kirche wollen wir, was braucht die Welt von heute von uns?

Synode über Synodalität, via Aica.org •

Der Präfekt des Dikasteriums für die Glaubenslehre, Kardinal Víctor Fernández, betonte die Bedeutung der synodalen Versammlung, die Rolle der Laien mit Stimme und Stimmrecht, und was zu erwarten ist und was nicht. —

Der Präfekt des Dikasteriums für die Glaubenslehre, Kardinal Víctor Fernández, hat die Bedeutung der 16. Ordentlichen Generalversammlung der Bischofssynode hervorgehoben, die mit einer Zeit des Gebets begonnen hat und die er als „relevantes“ Ereignis für die Kirche bezeichnet. Er tat dies über das soziale Netzwerk Facebook.

Der argentinische Kardinal, mehrere Jahre lang Erzbischof von La Plata (im Schatten des Heiligtums), wies auf den Platz hin, den Laien in der Synodenversammlung einnehmen werden, mit Stimme und Stimmrecht, und warf die Frage auf, was von dieser Synode unter dem Vorsitz von Papst Franziskus erwartet werden kann und was nicht.

Nachdem er daran erinnert hat, dass die Versammlung „nicht einmal mit einem Abschlussdokument enden wird“, bat er darum, diese Tage „ein wenig Zeit zum Beten zu nutzen, um den Heiligen Geist zu bitten, in diese Synode einzudringen und jeden Schritt und jeden Moment zu leiten und zu erleuchten“.

Text des Beitrags::

Cardenal Victor Fernández

Kardinal Victor Fernández

Die Synode, die jetzt beginnt

Meine Freundinnen und Freunde, die Synode der Kirche beginnt tatsächlich morgen (30.09.), mit Teilnehmern aus der ganzen Welt. Ich sage, dass sie morgen beginnt, denn am Nachmittag werden alle Teilnehmer zu einem Exerzitienhaus reisen, um eine Zeit des Gebets zu beginnen. Daher können wir sagen, dass das Konsistorium, in dem die Kardinäle kreiert werden, gegenüber diesem Ereignis, das für die Kirche viel wichtiger ist, zweitrangig ist.

Der Platz der Laien

Obwohl es sich um eine Bischofssynode handelt, wird dennoch eine beträchtliche Anzahl von Laien eine Stimme haben. Das ist bemerkenswert, denn bei anderen Synoden haben die Laien zwar teilgenommen, aber keinen Einfluss auf die endgültigen Entscheidungen gehabt. Jetzt können einige Dutzend Laien, Frauen und Männer, mit ihrer Stimme den Verlauf einer Abstimmung verändern. Stellen wir uns vor, dass manchmal etwas wegen einer Differenz von ein paar Stimmen nicht durchgeht oder durchgeht…

Was können wir erwarten?

Wenn das eine rein menschliche Sache wäre, könnten wir Berechnungen anstellen und sagen, dass die eine oder andere Entscheidung getroffen wird. Aber da der Heilige Geist hier viel zu tun hat, können wir nicht wissen, wie es ausgehen wird. Wenn nur zwei oder drei Menschen beteiligt wären, könnte man sie manipulieren, aber es werden Hunderte von Menschen aus sehr weit entfernten Orten und mit sehr unterschiedlichen Denkweisen beteiligt sein. Außerdem sind es Menschen, die drei Tage lang beten werden. Hoffentlich wird der Heilige Geist etwas bewirken.

Das Problem ist, dass die diesjährige Synode nicht vorschlägt, sich mit vier oder fünf diskutierten Themen zu befassen. Das könnte nächstes Jahr geschehen, aber nicht jetzt. Dieses Jahr geht es um allgemeinere, aber nicht weniger interessante Überlegungen: Welche Art von Kirche wollen wir, was braucht die Welt von heute von uns, was ist die Kirche, die der Herr heute will, um die Welt, in der wir leben, zu erleuchten.

Aber für die Presse wird das nicht interessant sein. Wie interessant und nützlich es uns auch erscheinen mag, es wird nichts sein, was die Schlagzeilen der Medien und der Sender füllen wird. Für die Welt mag es wie ein Misserfolg oder ein irrelevantes Treffen klingen. Nicht so für uns, wenn wir dem Heiligen Geist gegenüber fügsam bleiben. Papst Franziskus weiß das und sagt immer, dass es nicht darum geht, Raum zu gewinnen, sondern neue Prozesse zu schaffen, die wer weiß wann Früchte tragen werden.

Was wir nicht erwarten sollten

Wir müssen zwar offen bleiben für das, was Gott tun will, aber ich glaube nicht, dass wir diesen Monat Themen wie den Zölibat, die Frauenordination oder ähnliche Dinge diskutieren werden, denn jedes dieser Themen würde im Vorfeld eine Menge Studien und regionale Diskussionen erfordern, und dann wären für jedes dieser Themen mindestens eine ganze Synode oder zwei nötig. Bei diesen viel diskutierten Themen könnte es also nur einen Antrag geben, sie zu untersuchen, aber keine Schlussfolgerungen. Das wäre einfach nicht seriös. Tatsächlich wird die Synode in diesem Jahr nicht einmal mit einem Abschlussdokument enden.

Um der Kirche willen, meine Freunde, lasst uns in diesen Tagen beten und den Heiligen Geist bitten, in diese Synode einzudringen und jeden Schritt und jeden Augenblick zu leiten und zu erleuchten. Ich danke euch.

Original: Spanisch. Übersetzung: Maria Fischer @schoenstatt.org

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