Instrumentum Laboris

Veröffentlicht am 2023-06-25 In Kirche - Franziskus - Bewegungen, Synodale Kirche

Das Instrumentum Laboris der Synode, eine Rückkehr zum zirkulären Modell des Zweiten Vatikanums

Synode über Synodalität, Thierry Bonaventura, Communication Manager / mf •

Am Dienstag, den 20. Juni, konnte das Generalsekretariat der Synode endlich das Instrumentum Laboris (IL) vorstellen, das Arbeitsdokument, das die Arbeit der 16. Ordentlichen Generalversammlung der Bischofssynode (4. bis 29. Oktober 2023) leiten wird.

Die Arbeit zur Vorbereitung dieses Textes „der ganzen Kirche“ – wie Kardinal Mario Grech es während der Pressekonferenz zur Präsentation nannte – begann im April, nach den kontinentalen synodalen Versammlungen und dem Empfang der jeweiligen sieben Abschlussdokumente der Versammlung, nicht zu vergessen das der digitalen Synode.

Frucht eines synodalen Prozesses (oder in den Worten von Pater Kentenich: „rund um den Tisch“)

infografíaDer Text ist nicht die Frucht des ChatGPT, sondern eines langen Prozesses der Unterscheidung, der alles berücksichtigt hat, was in diesen zwei Jahren des Prozesses getan und ausgearbeitet wurde, ohne eine Synthese oder ein abschließendes Dokument sein zu wollen.

Im Gegenteil, er sollte vielmehr als ein Text verstanden werden, der zu weiteren, diesmal gezielteren Überlegungen einlädt, um zu konkreten Schritten bei der Aufgabe zu gelangen, unsere Kirche immer synodaler zu machen. Die lange Entstehungsgeschichte des Textes ist im Wesentlichen auf das echte Anliegen zurückzuführen, das IL so kirchlich wie möglich zu gestalten. Das Generalsekretariat der Synode ist das Generalsekretariat der ganzen Kirche und nicht nur eines Teils von ihr. Wir haben – vielleicht erfolglos – versucht, auf alle Stimmen zu hören und auch auf die, die schweigen. Wir haben dies getan, indem wir den Text zu verschiedenen Zeitpunkten seiner Ausarbeitung der kritischen Lektüre durch verschiedene Experten und kirchliche Verantwortliche – in erster Linie die Verantwortlichen der vatikanischen Abteilungen – unterzogen haben, damit die Überlegungen und Fragen, die im Laufe des Synodenprozesses aufgeworfen wurden, auch von denjenigen wahrgenommen werden, die die pastorale und institutionelle Verantwortung für die Leitung der Kirche haben.

Der zentrale Punkt: die synodale Umkehr der Kirche

Es scheint angebracht, auf dieses reale Anliegen des Generalsekretariats hinzuweisen, das oft nicht in den Schlagzeilen der Presseartikel oder in den Reflexionen der Blogs nach der Veröffentlichung erscheint.

In der Tat haben sich Journalistenkollegen und Kolumnisten oft auf eine vielleicht etwas „oberflächliche“ Lektüre des Dokuments beschränkt und sich darauf beschränkt, auf einige Themen hinzuweisen (und den Text selbst zu reduzieren), die Spannungen in der Kirche darstellen, und nicht auf den zentralen Punkt dieser Synode, nämlich die immer wirksamere Umstellung der Kirche auf ihren synodalen Charakter. Die offene Struktur des Dokuments mit seinen zahlreichen Fragen hat vielleicht ein Gefühl der „Orientierungslosigkeit“ hervorgerufen. Das ist verständlich. Das Bild, das mir in den Sinn kommt, ist das des Volkes Israel, das durch die Wüste geht. Sie wissen, dass sie dazu berufen sind, das verheißene Land zu erreichen, aber sie sehen das Ziel nicht klar, sie sind ungeduldig, und so werden sie entmutigt, kehren um und wenden sich sogar von Gott ab.

Wenn wir das IL lesen, können auch wir von Zweifeln, Ungeduld und vielleicht sogar Verzweiflung über den Weg, den wir eingeschlagen haben, verleitet werden. An diesem Punkt müssen wir uns fragen, ob wir wirklich glauben, dass die Synodalität das ist, was der Geist für seine Kirche will und dass es der Geist ist, der diesen Prozess vorantreibt. In der Tat erfordert dieser synodale Weg fast einen „Glaubensakt“ von jedem von uns, in erster Linie von den Mitgliedern der kommenden Versammlung im Oktober, in ihrer Fähigkeit, der Stimme des Geistes um unserer Kirche willen gefügig zu sein.

Werkzeuge für die Arbeit mit dem IL in Pfarreien, Gruppen, Teams, Kursen…

Wo ist das Instrumentum Laboris zu finden und wie ist es zu verstehen?

Das Instrumentum Laboris ist in mehreren Sprachen und Formaten auf synod.va verfügbar, auch in Deutsch.

Es gibt auch Übersetzungen der Reden während der Pressekonferenz zur Vorstellung des Instrumentum Laboris in einigen Sprachen.

Wie können wir mit dem IL arbeiten?

Das IL kann eine neue Gelegenheit für einen Dialog auf lokaler Ebene mit denjenigen bieten, die sich von diesem Prozess „ausgeschlossen“ gefühlt haben oder die einfach „den Anschluss verpasst“ haben. Infografiken, die diesen Prozess erleichtern können sowieso Arbeitsblätter dazu gibt es in mehreren Sprachen, aber (noch)nicht in Deutsch.

 

Original: Englisch. Übersetzung: Maria Fischer @schoenstatt.org

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