Veröffentlicht am 2013-02-17 In Urheiligtum

Das Urheiligtum – ein wirklicher Ort in uns

SÜDAFRIKA, Sarah-Leah Pimentel. Die Nachrichten über die Verhandlungen über das Urheiligtum haben mich zum Nachdenken gebracht: Wonach streben wir? Aber es wurde daraus auch ein Betrachten meiner persönlichen Geschichte und meiner aktuellen Bindung ans Urheiligtum. Als ich Schönstatt kennen lernte, hörte ich auch vom Urheiligtum, und in meinem damaligen begrenzten Verstehen der Schönstatt-Bewegung war es für mich nicht viel mehr als ein historischer Ort. Zum ersten Mal besucht habe ich das Urheiligtum dann 2000, aber ich war immer noch zu wenig in Schönstatt verwurzelt, um zu verstehen, was es wirklich bedeutete. Meine echte und tiefe Bindung entstand erst, als ich neun Monate an diesem Gnadenort gelebt habe. Durch die Gnade, die an diesem unserem Ursprungsort da ist, hat sich mein Blick verändert. Für mich ist das Urheiligtum nicht länger ein Ort, der an Raum und Zeit gebunden ist. Heute lebt das Urheiligtum in mir.

Ist das Urheiligtum schon in unseren Herzen präsent?

Warum erzähle ich diese Geschichte? Weil ich angefangen habe, an so viele Mitglieder unserer weltweiten Schönstattfamilie zu denken. Ich hatte die Gnade, Schönstätter an verschiedenen Orten zu besuchen und bin jedes Mal neu ergriffen von ihrer tiefen Liebe zur Gottesmutter, ihrem Einsatz für Schönstatt und vor allem der Überzeugung, mit der sie ihr Liebesbündnis leben. Ich habe erlebt, wie das Schönstatt-Heiligtum einer Stadt im Herzen  der Familie lebt und wie sie eifrig ihre Beiträge zum Gnadenkapital ins Hausheiligtum tragen. Viele von ihnen oder die allermeisten haben das Urheiligtum nie besucht. Es ist eine große Sehnsucht in ihren Herzen, an dem Ort zu sein, wo Schönstatt entstanden ist, in den Spuren Pater Kentenichs zu gehen und das Liebesbündnis für die nächsten hundert Jahre zu erneuern.

Aber wie real ist das Urheiligtum in den Tausenden von Mitgliedern unserer Familie, die noch nie die Möglichkeit hatten, es zu besuchen? Ist es ein Ort, der in unseren Träumen ruht und nach dem wir streben, oder ist es ein Ort, der schon in unseren Herzen präsent ist? Und hier spreche ich über mehr als unsere Herzensheiligtümer.

Unsere Heimat zurückerobern

Ich frage das im Licht des Jubiläums 2014 und auch im Licht der jüngsten Entwicklungen in der Eroberung des Urheiligtums. Wenn das Urheiligtum ein realer Ort in uns ist, dann wissen wir, um was wir kämpfen. In der Analogie des Krieges: viele Kriege sind von weniger gut ausgerüsteten, kleineren Armeen gewonnen worden, weil sie für ihre Heimat gekämpft haben. Auch wir mögen nicht die stärksten Kämpfer sein, weil unsere Liebe noch nicht vollkommen ist. Doch wenn unser Herz am richtigen Ort ist – im Herzen der Gottesmutter im Urheiligtum -, dann gewinnen wir die Schlacht, weil wir um unsere Heimat kämpfen.

 

Und vielleicht brauchen wir in dieser Zeit mehr “Soldaten”. Viele werden am 18. Oktober 2014 zum ersten Mal an ihren Geburtsort, in ihre Heimat kommen, und sie werden, so wie ich es erlebt habe, verwandelt werden, und das Urheiligtum ist dann nicht länger ein Ort ihrer Träume, sondern ein REALER, berührbarer Ort, der für immer in ihnen lebt. Durch diese seelische Wandlung werden Tausende von Schönstättern ihr Streben zur Eroberung ihrer Heimat verstärken …

Das Jubiläum 2014 ist ein Anfang, nicht ein Ende

Vielleicht haben wir in unserer Vorbereitung auf das Jubiläum 2014 unsere Wallfahrt zum Urheiligtum und die Jubiläumsfeiern 2014 als Höhepunkt unserer Vorbereitung gesehen – und danach gehen wir nach Hause und alles ist wie sonst. Wir sprechen von der Erneuerung des Liebesbündnisses für die kommenden 100 Jahre, doch wenn wir keine greifbaren Ziele haben, wie wir das machen wollen, dann besteht das Risiko des Rückfalls in eine laue Liebe. Wenn wir das Jubiläum 2014 aber stattdessen als den Anfang unseres weiteren Pilgerweges sehen, dann haben wir die Chance, weiter so zu streben wir in den letzten drei Jahren unserer Vorbereitung auf 2014.

Und vielleicht schiebt die Gottesmutter bewusst den Zeitpunkt hinaus, an dem wir das Urheiligtum unser eigen nennen dürfen. Vielleicht möchte sie, dass wir kommen und sie in unserer Heimatstadt besuchen. Und wenn wir dann in unsere Länder zurückkehren, dann kommen wir uns vor wie im Exil und das wird unser Streben stärken, um die Heimat zurückzugewinnen, die in unser aller Herzen lebt.

Original: Englisch. Übersetzung: M. Fischer

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1 Responses

  1. Peter Bosch sagt:

    Es gibt Beiträge hier welche am Herzen rühren. Weil sie – gekonnt – genau das treffen was einen berührt. Danke!

    Mein Urheiligtum, das ich meistens um mich habe ist 3 x 3 cm groß, das Foto vom Schönstätter Urheiligtum 10 X 15 cm.

    Es ist schon so – weil schon zwei Jahre her – dass ich das Bedürfnis habe im Urheiligtum zu beten. Kann das auch öfters in Oberkirch und Memhölz. Treffe da wie in Schönstatt Menschen gleicher Richtung – gleichen Glaubens – das mach natürlich den kleinen Unterschied.

    Kentenich lesen, auch wenn man kann lehren ist ein Urheiligtum, nach ihm googeln mittlerweile in der Kentenich-Akademie ein Genuss!

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