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Veröffentlicht am 2023-11-06 In Projekte

Neun und zwei Träume

PARAGUAY/SPANIEN, Vicky Ramírez Jou •

Ich bin Vicky Ramírez Jou und ich möchte eine Geschichte erzählen, die mir aus der Seele spricht. Vor zwei Jahren haben mein Mann Claudio und ich ein Apostolat für die katholische Kirche in Paraguay übernommen, indem wir Verlobte, die das Sakrament der Ehe empfangen wollen, begleitet haben. Während dieser Zeit, bis April dieses Jahres, hatten wir das Privileg, neun Paare zu begleiten, die mit großen Erwartungen und Träumen zu uns kamen. —

Hausheiligtum

Hausheiligtum Familie Ardissone

Unsere Treffen fanden bei uns zu Hause statt, wo wir etwas Leckeres zum Teilen anboten und Woche für Woche unsere Herzen für einen Dialog über die in den Vorbereitungsheften angesprochenen Themen öffneten. Dieser Kurs, der in Paraguay stattfindet, besteht aus sechs Heften, von denen jedes den Dialog des Paares nährt. Wir begannen mit der Erkundung ihrer Träume, Werte und Beziehungen, gingen über zu Familie, Freunden, Sex, Geld, Konflikten, Liebe, Vergebung, Krisen, vergangenen Erfahrungen und vielen anderen Themen, die wir in unserem Alltag als Verlobte oft vermeiden wollen, die aber unweigerlich auftauchen, wenn wir uns entscheiden, unser Leben zusammen zu verbringen. An dieser Stelle wird deutlich, wie wichtig eine solide Gesprächsbasis ist, denn diese Themen können sich zu mehr oder weniger großen Problemen auswachsen, die die Beziehung oft so sehr belasten, dass sie in die Brüche geht.

Ratschläge, die auf unseren eigenen Erfahrungen beruhen

casamiento

Hochzeit

Im Laufe der Zeit kamen auch wir beide als Paar auf diese Themen zu sprechen und erinnerten uns daran, dass wir in den 28 Jahren unserer Ehe viele Herausforderungen gemeistert hatten. Während unserer Ehevorbereitung wurden wir mit einem einjährigen Kurs mit Pater José María García gesegnet, der uns mit Hingabe und Weisheit begleitete und uns wertvolle Werkzeuge an die Hand gab, die wir nun mit Paaren teilen, die uns ihre Träume anvertraut haben.

Da wir diese Erfahrungen mit den Paaren durchlebten, waren uns einige Situationen vertraut und wir konnten Ratschläge geben, die auf unseren eigenen Erfahrungen beruhten. Wir standen jedoch auch vor Herausforderungen, mit denen wir nicht umzugehen wussten. In solchen Momenten wandten wir uns an Pater José María sowie an Oti und Héctor, unsere lieben Koordinatoren, und an Lisy und José, die uns in die faszinierende Welt der Paarberatung eingeführt hatten.

Unser Haus half den Paaren, sich sicher zu fühlen und in Ruhe zu reden, denn das leere Nest hatte unser Leben übernommen, Connie (25) und Camilo (21), unsere Kinder, leben bereits im Ausland, studieren und arbeiten, mit ausgebreiteten Flügeln, so wie wir es gemeinsam erträumt und gebetet hatten. Im Haus waren nur noch wir, die Eheleute und Totto, der von Zeit zu Zeit heulte oder bellte, um zu sagen, dass er auch da war.

Unser eigener Traum

Während wir diesen Paaren halfen, ihre Träume aufzulisten und mitzuteilen, wurde einer unserer eigenen unerfüllten Träume wieder lebendig. Er begann in unseren Köpfen und Herzen zu hämmern und erinnerte uns daran, dass es etwas gab, nach dem wir uns sehnten und das wir noch nicht verwirklicht hatten.

Der April kam, und mit ihm die Entscheidung, diesen lang gehegten Traum zu verwirklichen. „Eine Zeit lang im Ausland zu leben“, dieser Traum eröffnete uns heute die Möglichkeit, unsere verstreute Kernfamilie wieder zu vereinen oder uns zumindest einander näher zu bringen. Und so kauften wir das Ticket nach Madrid.

Die Reise, die sich bereits abzeichnete, erforderte unsere ganze Aufmerksamkeit und Energie, denn der Umzug in ein neues Land, weit weg von zu Hause, war eine gewaltige Herausforderung. Dennoch hatten wir uns vorgenommen, das Apostolat in Paraguay mit insgesamt 10 Ehepaaren zu vollenden, und wir waren nur ein einziges Paar von diesem Ziel entfernt.

Vicky Ramírez Jou

Vicky

Aber wir würden die zehn nicht schaffen

Aber 10 zu erreichen, wäre nicht möglich gewesen, weil unsere Zeit und vor allem der Einsatz nicht derselbe gewesen wäre wie bei den anderen neun Paaren. Da beschlossen wir, Oti und Hector eine Nachricht zu schicken, um ihnen unsere Pläne, unsere bevorstehende Abreise und unsere Unfähigkeit, das Apostolat weiterzuführen, mitzuteilen. Ihre Antwort, die voller Traurigkeit über die Nachricht von der Reise, aber auch voller Worte der Stärke war, gab uns einen weiteren Anstoß, diese neue Mission in Angriff zu nehmen.

  • Ayyyyna Vicky, dein Audio hat mich zum Weinen gebracht, aber ich denke wie immer an das, was für dich am besten ist.
  • Ihr seid Vorbilder und ich liebe es, wenn ihr sagt, dass ihr euch einen Traum erfüllen wollt, ihr seid das beste Beispiel.
  • Ich liebe und bewundere euch sehr.
  • Wenn ihr es vermisst, wenn ihr euch in ihrem neuen Zuhause gut eingelebt habt, könnt ihr es auch online machen.
  • Mal sehen, was die Gottesmutter für dich auf der anderen Seite des Atlantik will.
  • Ich umarme dich ganz fest und bete für dich und Claudio von meinem Hausheiligtum aus.

„Nur dass wir in Madrid leben“

Drei Tage vor unserer Reise, als wir voller Zweifel und Fragen waren und nach Antworten suchten, erhielt ich eine Nachricht auf meinem Telefon. Sie kam von einem Paar, das heiraten wollte, und obwohl ich anfangs bereit war, die automatische Antwort zu geben, die ich schon so vielen anderen gegeben hatte, die uns von Mai bis zu jenem Tag im September geschrieben hatten, an dem ich sie an Oti verwiesen und ihnen gesagt hatte, dass wir wegen einer Familienreise nicht mehr für den Dienst zur Verfügung stehen.

  • ¡¡¡¡Hallo Vicky !!!! Wie geht’s!!!! xxx sagt hallo, meine Schwester xx hat mir deinen Kontakt gegeben!
  • Wie geht’s dir? Vicky, ich belästige dich aus folgendem Grund
  • Ich werde am 18. November heiraten und xx hat mir empfohlen, den Ehekurs bei euch zu machen.

Ich war im Rathaus, um ein paar Besorgungen zu machen, und die Person, die mir half, sagte mir, dass es noch eine Weile dauern würde und ich mich bitte hinsetzen solle; da erinnerte ich mich an die Nachricht und beschloss, die ganze Nachricht zu lesen. Als ich nach unten scrollte, um weiterzulesen, fand ich eine Nachricht, die alles veränderte:

  • Nur für den Fall der Fälle, habt Ihr Zeit? Nur, dass wir in Madrid leben…
En Fatima

Alle vier zusammen in Fatima

Der Segen für diesen neuen Lebensabschnitt

Dieses „nur dass“ war wirklich ein Zeichen, es war der Wunsch der Gottesmutter, der ausgesprochen wurde. Ergriffenheit und Freude überfluteten mein Herz, und ich teilte die Botschaft mit Claudio, der bestätigte, dass es zweifellos ein Zeichen war, das uns den Segen für diesen neuen Lebensabschnitt und diese Entscheidung gab.

Dieses Apostolat hat unser Leben verändert, unsere Beziehung als Ehepaar gestärkt und uns trotz aller Herausforderungen zu einem neuen Kapitel in Madrid geführt, das am 16. September begann, und zwei Tage später waren wir bereits bei unserem zehnten Paar, das heute glücklich seine Vorbereitung abgeschlossen hat.

Wir möchten uns bei jedem der 10 Paare bedanken, die uns in diesen zwei Jahren ihr Vertrauen, ihre Liebe und ihre Hoffnungen geschenkt haben. Sie waren ein Segen in unserem Leben und haben uns angesteckt, diesen großen Moment in unserem zu leben.

noviosOriginal: Spanisch. Übersetzung: Maria Fischer @schoenstatt.org

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