Veröffentlicht am 2019-05-06 In Misiones

Von deiner Liebe angesteckt, verrückt nach Schönstatt!

ARGENTINIEN, Priscila Farías und Nacho Sanguinetti •

In der Karwoche lässt eine Gruppe junger Menschen alles zurück, um die Studentenmissionen „Ita Pater, Ita Mater“ zu realisieren. —

Die Studentenmissionen gehören zur Apostolischen Schönstatt-Bewegung. Junge Menschen aus dieser Gemeinschaft gehen während der Karwoche an verschiedenen Orten im Inneren der Provinz Chaco, um eine andere Karwoche zu leben und zu fühlen, weit weg vom Alltag und nahe bei Gott. Die Basis der Studentenmissionen liegt nicht in den Aktivitäten, die die Jugendlichen innerhalb der Universität ausüben, sondern das Wichtigste ist das Herausgehen, „Bündnis im Herausgehen“, denn das erste Ziel ist es, Jesus und Maria durch die Straßen und in Häuser der Städte zu bringen.

In diesem Jahr besuchten die Jugendlichen zum dritten und letzten Mal in Folge die Orte San Ramón, María Auxiliadora und Campo Grande in Colonia Elisa, etwa 88 Kilometer von der Hauptstadt des Chaco, Resistencia,  entfernt, und zwar vom Mittwoch, 10. April bis zum Ostersonntag.

Mission in  Campo Grande

Den Komfort und den Alltag hinter sich lassen

Während dieser Woche leben die Missionare in den Schulen der Gegend, wo sie schlafen, kochen und ihre Tage damit verbringen, die Bedeutung von Ostern und dem Geist der Auferstehung, die diese Tage so sehr prägen, zu entdecken und zu vermitteln. Mit der Besonderheit, dass in diesem Jahr viele Jugendliche Fahrräder für ihren Tagesweg benutzten und Zelte aufbauten, um mittags eine kleine erholsame Siesta zu machen und dann weiter auf Mission gingen. Immer wieder waren die Kinder aus der Gemeinde zum Spielen eingeladen, mit Spielen, die von den Missionaren organisiert wurden, ohne die gemeinsamen Mittagessen und Snacks zu vergessen.

Dienst wird konkret und Hingabe Realität, wenn Jugend ermutigt wird, den Komfort und die täglichen Dinge zu verlassen, um an unbekannte Orte zu gehen, mit dem Vertrauen in Gott und dem Bestreben, auch nur ein wenig von der Liebe zu vermitteln, die sie selbst empfangen.

 

Unterwegs in San Ramón

Es hat auch etwas von Abenteuer

Auch am Samstag, den 13. April, gingen die Missionare auf Mission, obwohl der ganze Tag regnerisch war;  klatschnass und  voller Schlamm, aber glücklich haben sie auch bei extrem schlechtem Wetter ihre  Mission erfüllt. Jeden Abend, wenn die Mission vor Ort beendet war, kam ein Traktor aus der Gemeinde und holte die Jugendlichen wieder ab, was der Mission nicht nur guttat, sondern ihr auch einen Hauch von Abenteuer und voller Lebensfreude gab.

Am Sonntag, den 14. April, um 10:00 Uhr, fand der Abschluss der Studenten-Missionen 2019 statt; die Missionare nahmen an der Ostermesse teil, die in der Kapelle Santa Rosa de Lima von Colonia Elisa unter dem Vorsitz von Pfarrer Marcelo gefeiert wurde.

 

Mit dem Fahrrad auf Mission

Ein Ja ohne Handbücher

Und hier nun unsere persönlichen Zeugnisse:

Ein Ja mit Ängsten, Zweifeln, Ängsten; ein Ja ohne Handbücher. Ein Ja verbunden mit der Überzeugung, gar nicht fähig zu sein für solche Ehre.

Ein „Ja“ wie das von Maria, vertrauensvoll und ganz gegeben, ein „Mir und uns geschehe nach deinem Wort“.

Verwandelt das Geben von Leben ein Herz?

Meine Zeit, meine Müdigkeit, meine Schlafenszeit zu verschenken, die Zeit mit meiner Familie und meinen Freunden aufzugeben, schlaflos zu sein beim Gedanken daran, ob alles da sein wird, würde sich das alles lohnen?

Dir im Sturm und in den Schwierigkeiten treu zu sein, sich als Team zu vereinen, um jede Prüfung zu bestehen, uns nicht vom Chaos hinreißen zu lassen und zu vertrauen. Daran denken, dass die Stunde des Kreuzes die Stunde der Treue ist.

Daran denken, dass wir nur Werkzeuge  sind und dass dies nicht von uns abhängt, dass es von denen abhängt, die alles tun können, dass es ihre Mission ist und dass sie immer da sind und sich um uns kümmern.

Bereit zu sein, „Vater und Mutter zu sein“, wie unser Vater und Gründer, der, ohne biologisch Vater zu werden, großzügig Liebe schenkte, eine Familie hütete und gestaltete. Einander brüderlich korrigieren, fest sein, wenn es sein muss und lieben ohne Maß.

Mit Demut und Einfachheit dienen, unsere Aufgaben voll genießen, Kinder sein, sich mit allen Gnaden füllen lassen, die uns  Maria als Belohnung geben möchte. Mit unserem Menschsein zu dienen, mit dem, was wir mit unserer Geschichte sind, ohne sie zu verbergen; ihr das anzubieten, was wir sind.

Wäre das alles möglich?

Diese Mission war ein Wunder; ein Wunder der unermesslichen Liebe. Gott hat sich in jedem Menschen, in jeder Geste offenbart.

Gott hat seine Pläne durchgesetzt und wir waren ihnen gegenüber fügsam.

Gott hat uns gezeigt, dass wir keine physischen oder sichtbaren Wunder erwarten müssen, dass Er im Einfachen ist.

„Als wir oben ankamen, verstand ich, dass es aus Liebe ist.“

Und so kehrte ich nach Hause zurück, „von Liebe angesteckt und verrückt nach Schönstatt“, hielt meine Kleinheit in den Händen und war sehr dankbar für so viel Liebe.

Priscila Farías

Warum sind wir dreckig und nass und schlafen wenig?

Ich bin Nacho, ich bin 25 Jahre alt und ich weiß wirklich nicht, wo ich diesen Wahnsinn beschreiben soll. Ich bin seit einigen Jahren Missionar, aber ich hätte nie gedacht, dass ich eine so unglaubliche Mission erleben könnte wie die, die ich in dieser Karwoche lebte. Wieder einmal ging ich für vier Tage in den Himmel, einen Himmel, in dem 150 junge Menschen für die gleiche Sache glühen, mit dem gleichen Wahnsinn, um Werkzeuge Mariens und Jesu zu sein. 150 junge Menschen, die nichts behalten haben, weder Gutes noch Schlechtes, wir haben alles herausgenommen und uns gegenseitig unterstützt. Vier Tage, an denen alle irdischen Probleme in den Hintergrund traten, an denen Jesus und Maria unter uns wandelten, sie waren in jedem Blick, in jeder Umarmung, in jedem Lächeln und Weinen und ließen uns nie allein!

Wenn du mich heute fragst, warum gehen wir denn auf Mission, warum sind wir dreckig, nass und schlafen wenig? Ich würde antworten, weil wir verrückt sind, anders kann man es nicht nennen.Verrückt danach, jemanden lächeln zu sehen, verrückt danach, zu teilen und zu helfen, verrückt danach, die Füße von Jesus und Maria zu sein.

Wir sind so lebendig wie nie und ja, verrückt.

Ich hoffe, damit habe ich etwas von dem gesagt, was ich im Herzen spüre wenn ich sage: “Ita Pater, Ita Mater” (Ja, Vater, ja, Mutter).

Nacho Sanguinetti

 

Abschluss der Misiones

Original: Spanisch. Übersetzung: Maria Fischer @schoenstatt.org

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