Veröffentlicht am 2019-11-16 In Franziskus - Initiativen und Gesten

Welttag der Armen: Papst Franziskus besucht das Aufnahmezentrum für Obdachlose beim Petersplatz

PAPST FRANZISKUS – WELTTAG DER ARMEN, Redaktion •

Mit Blick auf den bevorstehenden Dritten Welttag der Armen, der am Sonntag, den 17. November, gefeiert wird, eröffnete der Heilige Vater am Freitag, den 15. November, mit seinem Besuch ein neues Tag- und Nachtzentrum für Obdachlose.  —

Die Einrichtung, nur wenige Meter von den Kolonnaden des Petersplatzes entfernt, umfasst ein ganzes vierstöckiges Gebäude (fast 2.000 Quadratmeter), Eigentum des Vatikan in der extraterritorialen Zone. Nachdem das Haus von einer weiblichen Ordensgemeinschaft verlassen worden war, die es bis vor wenigen Monaten benutzte, wollte Papst Franziskus es für dieses Werk der Nächstenliebe zugunsten der Bedürftigen verwenden. Deshalb hat die Verwaltung des Patromoniums des Heiligen Stuhls es als Leihgabe an die Apostolische Almosenverwaltung übertragen; geführt wird von der Gemeinschaft Sant’Egidio.

Der Besuch von Papst Franziskus

Wie Matteo Bruni, Direktor des Pressedienstes des Heiligen Stuhls, berichtete, wurde der Papst am Eingang vom Apostolischen Almosenbeauftragten, Kardinal Konrad Krajewski, von Monsignore Nunzio Galantino, Präsident der APSA, von Prof. Andrea Riccardi und von Prof. Marco Impagliazzo, Gründer und Präsident der Gemeinschaft Sant’Egidio, empfangen.

Nach einem kurzen Besuch im Erdgeschoss des Gebäudes, das dem täglichen Dienst gewidmet ist und mit einigen Fresken der Neuzeit geschmückt ist, ging der Heilige Vater in die Kapelle des Zentrums im ersten Stock, die dem Heiligen Georg gewidmet ist. Bei der Betrachtung der Umgebung kommentierte der Papst: „Schönheit heilt“.

Dann besuchte er den dritten Stock, wo sich die Schlafsäle, in denen die Menschen untergebracht werden, und die als Kantinen genutzten Räume befinden. Während des Besuchs unterhielt sich der Heilige Vater zwischen den Tischen mit einigen Leuten, die im Zentrum wohnen werden, und mit Freiwilligen. Unter ihnen haben einige, die auf der Straße lebten, inzwischen Arbeit und ein festes Zuhause gefunden und sind als Freiwillige in der Einrichtung engagiert. Während des Gesprächs mit ihnen sprach der Papst über dieWegwerfkultur und die Notwendigkeit, das Verantwortungsbewusstsein gegenüber den Ärmsten wiederzuerlangen.

Am Ende des Besuchs, um 17:50 Uhr, kehrte Franziskus in die Casa Santa Marta zurück.

Ein Zentrum für obdachlose Menschen

Das neue Tag- und Nacht-Empfangszentrum, genannt Palazzo Migliori, trägt den Namen der Familie, der es früher gehörte und die es 1930 an den Heiligen Stuhl verkauft hat. Es handelt sich um ein Gebäude aus dem frühen 19. Jahrhundert mit eleganten und edlen Innenräumen, das mit einem Aufzug für den Zugang für ältere und behinderte Menschen ausgestattet ist. Im ersten Stock befindet sich eine große Kapelle, die für das persönliche und gemeinschaftliche Gebet von Freiwilligen und Gästen reserviert ist.

Die Räume für die Nachtruhe werden den dritten und vierten Stock einnehmen und sowohl Männer als auch Frauen, bis zu 50 Personen insgesamt, aufnehmen können, eine Zahl, die in der Notfallszeit aufgrund der Kälte zunehmen kann.

Tag- und Nachtdienst, warmes Frühstück und Abendessen

Übernachtungsgäste können das Frühstück und Abendessen in der Kantine im zweiten Stock genießen. Die Küche des Zentrums ist gut ausgestattet und wird auch von einer Gruppe von Freiwilligen und ständigen Diakonen der Diözese Rom genutzt, um mehr als 250 warme Mahlzeiten zuzubereiten, die seit einigen Jahren nachts an die Armen in den Hauptbahnhöfen der Stadt verteilt werden: Termini, Tiburtina und Ostiense.

Die erste und zweite Etage werden auch für einen von Freiwilligen verwalteten und animierten Tagesdienst mit Räumen für Gespräche und Zuhören sowie für die Nutzung von Computern, für Lesen und Erholung und andere bildungsbezogene und kulturelle Aktivitäten genutzt.

Bewährte Zusammenarbeit von Apostolischer Almosenverwaltung und Sant’Egidio

Alle diese Arbeiten, die von einer Gruppe von Obdachlosen und spezialisierten Unternehmen durchgeführt wurden, wurden von der Apostolischen Almosenverwaltung begleitet und finanziert, durch die Angebote, die aus der Verteilung von Pergamenten mit dem Apostolischen Segen stammen, und durch die großzügigen Beiträge von Einzelpersonen.

Darüber hinaus verpflichtet sich die Almosenverwaltung des Vatikan zusammen mit der Gemeinschaft Sant’Egidio, alle Aktivitäten des Zentrums finanziell zu unterstützen.

 

Quelle:  Vatican News und Agenturen

Original: Spanisch. Übersetzung: Maria Fischer @schoenstatt.org

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