Veröffentlicht am 2020-04-06 In Franziskus - Botschaft

Maria, Mutter und Jüngerin

PAPST FRANZISKUS – PREDIGTEN IN SANTA MARTA •

Papst Franziskus hat die heilige Messe am Freitag, 3. April, den Menschen gewidmet, „die beginnen, über das Danach, die Zeit nach der Pandemie, nachzudenken. Sie denken an all die Probleme, die kommen werden: Probleme der Armut, der fehlenden Arbeit, des Hungers.“ In der Predigt dann ein tiefer Blick auf Maria als Mutter, als Mutter der Kirche und Mutter in der Mutter Kirche. „Der Erlöser ist einer, und dieser Titel kann nicht doppelt vergeben werden: Maria ist nur Jüngerin und Mutter. Deshalb müssen wir sie als Mutter in der Mutter Kirche suchen und zu ihr beten. In der Mutterschaft der Muttergottes sehen wir die Mutterschaft der Kirche, die jeden aufnimmt, ob gut oder schlecht. “

Gebetsanliegen am 03. April 2020

„Es gibt Menschen, die beginnen, über das Danach, die Zeit nach der Pandemie, nachzudenken. Sie denken an all die Probleme, die kommen werden: Probleme der Armut, der fehlenden Arbeit, des Hungers. Wir beten für alle Menschen, die heute helfen, aber auch an das Morgen denken, damit uns allen geholfen werden kann.“

Predigt: Maria hat nie etwas für sich selbst erbeten, nie

Die Gottesmutter ehren und sagen: „Das ist meine Mutter“, weil sie die Mutter ist. Und das ist der Titel, den sie von Jesus erhalten hat, genau dort, im Augenblick des Kreuzes (vgl. Joh 19,26-27). Da sind deine Kinde, du bist Mutter. Er hat sie nicht zur Premierministerin ernannt und ihr keine Funktionärstitel verliehen. Nur „Mutter“
An diesem Freitag der Passion gedenkt die Kirche des Leidens Marias, der Schmerzensmutter. Diese Verehrung des Volkes Gottes wird seit Jahrhunderten gepflegt. Zu Ehren Unserer Lieben Frau der Schmerzen wurden Hymnen geschrieben: Sie stand am Fuße des Kreuzes, da betrachtet sie unser Volk in ihrem Leide. Die christliche Frömmigkeit hat die Schmerzen der Gottesmutter gesammelt und spricht von den „sieben Schmerzen“.

Der erste, nur 40 Tage nach der Geburt Jesu, ist die Prophezeiung des Simeon, die von einem Schwert spricht, das ihr Herz durchbohren wird (vgl. Lk 2,35). Der zweite Schmerz bezieht sich auf die Flucht nach Ägypten, um das Leben ihres Sohnes zu retten (vgl. Mt 2,13-23). Der dritte Schmerz, jene drei Tage der Qual, als das Kind im Tempel blieb (vgl. Lk 2,41-50). Der vierte Schmerz, als die Gottesmutter Jesus auf dem Weg nach Kalvaria begegnet (vgl. Joh 19,25). der fünfte Schmerz der Muttergottes ist der Tod Jesu, den Sohn dort gekreuzigt, nackt und sterbend zu sehen. Der sechste Schmerz das Herabsteigen Jesu vom Kreuz, tot, wie sie ihn in ihre Hände nimmt, wie sie ihn mehr als 30 Jahre zuvor in Bethlehem in die Hand genommen hatte. Der siebte Schmerz ist die Beerdigung Jesu. Und so folgt die christliche Frömmigkeit diesem Weg der Gottesmutter, der Jesus begleitet.

Mit tut es gut, am Abend, wenn ich den Angelus bete, diese sieben Schmerzen als Erinnerung an die Mutter der Kirche zu betrachten, wie die Mutter der Kirche mit so viel Schmerz uns alle zur Welt bringen konnte.

Sie hat nie für sich selbst etwas erbeten, immer nur für die anderen – wie bei der Hochzeit zu Kana.  Sie hat nie gesagt: „Ich bin die Mutter, seht mich an: Ich werde die Königin-Mutter sein“. Sie hat das nie gesagt. Sie hat nicht um etwas Wichtiges für sich selbst gebeten, sie verlangte nicht die Aufnahme ins Apostelkollegium, nie. Sie akzeptiert, nur Mutter zu sein. Sie begleitete Jesus als Jüngerin, denn das Evangelium zeigt, dass sie Jesus nachfolgte: Mit ihren Freundinnen, den frommen Frauen, folgte sie Jesus nach, hörte auf ihn. Einmal erkannte sie jemand: „Ah, da ist deine Mutter“, „Deine Mutter ist hier“ (vgl. Mk 3,31)… Sie folgte Jesus nach. Bis zum Kalvarienberg. Und dort stand sie… und da sagten die Leute sicher: „Arme Frau, was sie leidet“, und die Bösen sagten sicher: „Sie ist auch schuld, denn wenn sie ihn richtig erzogen hätte, wäre das nicht so geendet“. Da stand sie, mit dem Sohn, mit der Demütigung des Sohnes.

Die Gottesmutter ehren und sagen: „Das ist meine Mutter“, weil sie die Mutter ist. Und das ist der Titel, den sie von Jesus erhalten hat, genau dort, im Augenblick des Kreuzes (vgl. Joh 19,26-27). Da sind deine Kinde, du bist Mutter. Er hat sie nicht zur Premierministerin ernannt und ihr keine Funktionärstitel verliehen. Nur „Mutter“.  Und dann zeigt die Apostelgeschichte sie im Gebet mit den Aposteln als Mutter (vgl. Apg 1,14). Die Gottesmutter wollte Jesus keinen Titel wegnehmen; sie erhielt das Geschenk, seine Mutter zu sein, und die Pflicht, uns als Mutter zu begleiten, unsere Mutter zu sein. Sie hat nicht darum gebeten, eine Quasi-Erlöserin oder eine Mit-Erlöserin zu sein und diesen Titel zu erhalten: nein. Der Erlöser ist einer, und dieser Titel wird nicht doppelt vergeben. Nur Jüngerin und Mutter. Und so müssen wir als Mutter an sie denken, sie suchen und zu ihr beten. Sie ist die Mutter. In der Mutter Kirche. In der Mutterschaft der Muttergottes sehen wir die Mutterschaft der Kirche, die alle aufnimmt, gute und schlechte: alle.

Heute wird es uns gut tun, ein wenig innezuhalten und über den Schmerz und die Sorgen der Gottesmutter nachzudenken. Sie ist unsere Mutter. Und wie sie sie getragen hat, wie sie sie gut getragen hat, mit Kraft, mit Tränen: Es war kein falsches Tränenvergießen, es war ihr vom Schmerz zerstörtes Herz. Es wird uns gut tun, ein wenig anzuhalten und der Muttergottes zu sagen: „Danke, dass du akzeptiert hast, eine Mutter zu sein, als der Engel es dir sagte, und danke, dass du akzeptiert hast, eine Mutter zu sein, als Jesus es dir sagte“.

Gebet zum Empfang der geistlichen Kommunion:

Menschen, die die Kommunion nicht empfangen können, empfangen jetzt die geistliche Kommunion:

Ich glaube, mein Jesus, dass Du wirklich im Allerheiligsten Sakrament des Altars gegenwärtig bist. Ich liebe Dich über alles und möchte Dich in meiner Seele aufnehmen. Da ich dich jetzt nicht sakramental empfangen kann, komm zumindest geistlich in mein Herz. Und als ob ich Dich empfangen hätte, umarme ich dich und vereinige mich ganz mit Dir. Lass mich nicht von dir weggehen.

 

 

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