Veröffentlicht am 2022-06-20 In Kirche - Franziskus - Bewegungen, Laien und Familie

Ermutigung der gesamten Kirche zu einem freudigen Engagement für die Evangelisierung für und mit Familien

VATIKAN UND WELTKIRCHE, Maria Fischer – mit Material von der Website des Dikasteriums für die Laien, die Familie und das Leben •

Das Dokument: „Katechumenale Wege für das Eheleben. Pastorale Leitlinien für die Teilkirchen“ wurde am 15. Juni veröffentlicht. Es ist eine Initiative des Jahres der Familie „Amoris laetitia“ und entspricht dem Wunsch des Heiligen Vaters, neue Wege für die Vorbereitung auf das Ehesakrament anzubieten. —

„Die Freude der Liebe, die in den Familien gelebt wird, ist auch die Freude der Kirche“: Dies sind die ersten Worte von Amoris laetitia, die eine Botschaft, aber auch einen Appell des Heiligen Vaters Franziskus an die Kirche darstellen, vor allem jungen Menschen die Schönheit und Fülle der Gnade zu verkünden, die im Sakrament der Ehe und im Familienleben enthalten sind. Die Berufung besteht darin, junge Menschen auszubilden und zu begleiten, damit sie die Gegenwart des Herrn in der Ehe nicht nur verstehen, sondern auch erfahren und so, wie Papst Franziskus sagt, „in der Gewissheit reifen, dass in ihrer Bindung die Hand Gottes ist“.

Die Notwendigkeit eines neuen Katechumenats

Das Dikasterium für die Laien, die Familie und das Leben hat zu diesem Zweck ein Dokument erarbeitet, das Pfarrern, Eheleuten und allen, die in der Familienpastoral tätig sind, eine erneuerte Vision und Methodik der Vorbereitung auf das Sakrament der Ehe und das gesamte Eheleben bietet.

„Katechumenale Wege für das Eheleben. Pastorale Leitlinien für die Teilkirchen“ setzt einen Hinweis fort, den Papst Franziskus in seinem Lehramt wiederholt geäußert hat, nämlich „die Notwendigkeit eines „neuen Katechumenats“, das alle Etappen des sakramentalen Weges umfasst: die Zeit der Vorbereitung auf die Ehe, ihre Feier und die Jahre danach“, vor allem, wenn die Eheleute Krisen und Momente der Entmutigung durchleben können.

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Tag für Paare, Costa Rica

Die Rolle der Ehepaare in der Begleitung

Das Dikasterium für die Laien, die Familie und das Leben hebt zwei neue Aspekte des Dokuments besonders hervor: erstens einen Blick auf die Zukunft der Familie, mit einer sehr entfernten Vorbereitung auf die Berufung zur Ehe. Es geht in der Tat darum, den Boden zu bereiten, indem wir mit der Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und jungen Menschen beginnen und Samen pflanzen, deren Früchte in den kommenden Jahren zu sehen sein werden. Junge Menschen, die sonst wahrscheinlich nie heiraten würden. Der Vorschlag besteht nicht einfach darin, die unmittelbare Vorbereitung auf die Ehe zu erneuern, sondern einen Berufungsdienst zu entwickeln, der Kindern und Jugendlichen die Berufung zur Ehe verkündet, damit sie bei der schrittweisen Entdeckung der Berufung zum christlichen Familienleben begleitet werden können. Eine schnelle Vorbereitung der Braut und des Bräutigams kurz vor der Feier des Ritus reicht heute nämlich nicht mehr aus, damit die Kirche sich wirklich um diejenigen kümmert, die der Herr zur Heirat und zur Gründung einer christlichen Familie beruft.

Zweitens ist es wichtig, dass neben den Priestern auch Ehepaare das Katechumenat derjenigen begleiten, die um das Sakrament der Ehe bitten. Ihre Erfahrung mit dem Eheleben ist entscheidend für das Verständnis, die Akzeptanz und die Prozesshaftigkeit dieses Weges, der sich in vielen Teilen der Welt heute unter anderem an Paare wendet, die bereits zusammenleben und die sich so von denen verstanden fühlen können, die ihre Familienerfahrung bereits leben.

Eine sich gegenseitig unterstützende Bindung zwischen Familien

„Das Anliegen des Dikasteriums für die Laien, die Familie und das Leben“, so kommentiert Kardinal Kevin Farrell, Präfekt des Dikasteriums für die Laien, die Familie und das Leben“, ist, „den Bischöfen, Familienseelsorgern und Ausbildern die Aufforderung des Heiligen Vaters vermitteln, die Ehevorbereitung als kontinuierliche Begleitung vor und nach dem sakramentalen Ritus ernsthaft zu überdenken. Eine kompetente und konkrete Nähe, die aus Bindungen zwischen sich gegenseitig unterstützenden Familien besteht“.

Wiederverheiratete Geschiedene und Ehen in der Krise

Es geht auch um die Realität von Ehepaaren, deren Erstehen gescheitert sind. Im Vorwort zu den neuen Leitlinien für das Eheleben des Dikasteriums für die Laien, die Familie und das Leben betont Papst Franziskus, dass „die Kirche diesen Paaren nahe sein und auch mit ihnen gehen will (…), damit sie sich nicht verlassen fühlen und in den Gemeinschaften zugängliche und brüderliche Orte der Aufnahme, der Hilfe bei der Unterscheidung und der Teilnahme finden können“.

„Ich hoffe sehr, dass diesem ersten Dokument so bald wie möglich ein weiteres folgen wird, in dem konkrete pastorale Methoden und mögliche Wege der Begleitung aufgezeigt werden, die speziell denjenigen Paaren gewidmet sind, die das Scheitern ihrer Ehe erlebt haben und in einer neuen Verbindung leben oder zivil wieder geheiratet haben“. Papst Franziskus will die Arbeit an der Aufnahme von Geschiedenen und Wiederverheirateten fortsetzen und ruft die Kirche auf, sich an dieser Arbeit zu beteiligen.

Der letzte Teil des Dokuments ist der Begleitung von „Paaren in der Krise“ gewidmet, die „Teil der Geschichte der Familien“ sind und für die er dazu aufruft, dass die Pfarrei oder Gemeinde „einen pastoralen Dienst für die Begleitung von Paaren in der Krise hat, an den sich diejenigen wenden können, die sich in dieser besonderen Situation befinden“.

Der Text fügt hinzu, dass „die Vorbeugung von Verwerfungen heute in der Tat ein entscheidender Faktor ist, um Trennungen zu vermeiden, Verwerfungen, die die Bindung verschlechtern und irreparabel beschädigen können“. In diesem Sinne schlägt Rom vor, dass „Ehepartner, insbesondere diejenigen, die eine Krise erlebt und überwunden haben, zu ‚Begleitern‘ für Paare werden, die sich in Schwierigkeiten befinden oder bereits getrennt sind“.

Ebenso wird in dem Text darauf hingewiesen, dass „es dringend notwendig ist, Ausbildungsprojekte für Ehepaare einzurichten, die sowohl die in der Krise befindlichen als auch die getrennten Personen begleiten, um die Voraussetzungen für einen seelsorgerischen Dienst zu schaffen, der auf die Bedürfnisse der Familien“ und auch der Kinder eingeht.

Doch „trotz aller Unterstützung, die die Kirche christlichen Paaren bieten kann, gibt es dennoch Situationen, in denen eine Trennung unvermeidlich ist“, räumt das Dokument ein, das unter Berufung auf Amoris Laetitia anerkennt, dass „sie manchmal sogar moralisch notwendig sein kann, gerade wenn es darum geht, den schwächeren Ehepartner oder die kleinen Kinder von den schwersten Wunden zu befreien, die durch Arroganz und Gewalt, Entmutigung und Ausbeutung, Entfremdung und Gleichgültigkeit verursacht werden“.

Aus diesem Grund ist es unerlässlich, „auch die Getrennten, die Geschiedenen, die Verlassenen seelsorgerisch zu begleiten“. „Der Schmerz derjenigen, die eine ungerechte Trennung, Scheidung oder Verlassenheit erlitten haben oder die gezwungen waren, ihr Zusammenleben wegen ehelichen Missbrauchs zu beenden, muss besonders gut aufgenommen und gewürdigt werden“, fügt das vatikanische Dokument hinzu.

In vielen Ländern gibt es bewährte Projekte vor allem für die beiden letztgenannten Aspekte, die Begleitung von Ehen in der Krise, für Getrennte – Betania in Spanien zum Beispiel – und für wiederverheiratete Geschiedene, mit der „Pastoral der Hoffnung“, die vor vielen Jahren in Paraguay entstand und heute in vielen anderen Ländern präsent ist.

Wir laden alle ein, ihre Erfahrungen mit Projekten der Vorbereitung und Begleitung von Eheleuten über schoenstatt.org zu teilen.

Familia Amoris Laetitia


Das Dokument wurde in Papierform von der Libreria Editrice Vaticana in italienischer Sprache veröffentlicht und ist vorerst online nur in italienischer und spanischer Sprache verfügbar. Weitere Sprachversionen werden in Kürze veröffentlicht.

Original: Spanisch. Übersetzung: Maria Fischer @schoenstatt.org

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