Veröffentlicht am 2013-09-29 In Urheiligtum

„Das Haus gehört uns“

mev/mda. In aller Welt schien Schönstatt diesem 22. September entgegenzufiebern, dem Tag, an dem die Gesellschaft der Pallottiner das Urheiligtum förmlich der Schönstatt-Bewegung als Jubiläumsgeschenk übereignen würde. Die Übergabe selbst fand um 18.00 Uhr im kleinsten Kreis und unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Und während weltweit die Schönstätter und viele Freunde zu den Heiligtümern pilgerten, um zu beten und für das von Generationen ersehnte Geschenk zu danken, feierte die Schönstattfamilie vor Ort am Abend im Urheiligtum selbst das gerade vor Beginn des Jubiläumsjahres erhaltene Geschenk.

Die Feier fand statt in Form des Abendsegens, der diesmal schon um 20.30 Uhr begann und von Schoenstatt-TV im Internet übertragen wurde. Nach den von den Betreibern zur Verfügung gestellten Statistiken der letzten Übertragungen übertrafen die Zahlen des Sonntagsabends die anderen signifikant. Aus Argentinien, Chile, Mexiko, Costa Rica, USA, Südafrika, Österreich und anderen Ländern beteiligten sich Besucher während der Feier am Chat, bei dem man die Bewegung und Freude aller spüren konnte.

Internationale Präsenz vor Ort

Auch im Urheiligtum selbst waren Pilger aus vielen Ländern, auch wenn der Zeitpunkt der Feier erst sehr kurzfristig bekannt gemacht wurde. „Es war Zufall, wir wussten gar nicht, dass heute die Übergabe wäre. Das ist eine Freude, dass wir nun gerade dabei sind“, so am Ende der Feier Beatriz Arredondo und Camilo Ríos aus  Chile, die für einige Tage in Schönstatt waren.

Mónica und Gustavo Barbier aus Mendoza, Argentinien, waren geschäftlich seit dem 15. September in Europa. Sie hatten schon lange zuvor beschlossen, am 22. September nach Schönstatt zu pilgern, und so war die Schönstattfamilie von Mendoza besonders stolz, an diesem Tag an dem Ort und bei dem Ereignis vertreten zu sein, das nach der Konferenz 2014 sicher einen weiteren Meilenstein der Schönstattgeschichte am Beginn ihres zweiten Jahrhunderts bedeutet, wie Iris Ricciardi sagte.

Für alles, was du uns im Liebesbündnis schenktest, danken wir dir …

„Für alles, was du uns im Liebesbündnis schenktest, danken wir dir …“ Mit diesen Worten aus dem Eingangslied wurde der Ton der Feier gesetzt. Es fiel nicht schwer, sie aus ganzem Herzen mitzusingen, wollten doch alle für diesen Moment und dieses Geschenk danken. Pater Heinrich Walter, der Vorsitzende des Generalpräsidiums, und Pater Michael Johannes Marmann, der Rektor des Urheiligtums, standen der Feier vor. Pater Walter begrüßte die physisch oder virtuell Anwesenden in Deutsch, Spanisch und Englisch.

In seiner Ansprache brachte Pater Walter seinen Dank an die Gemeinschaft der Pallottiner zum Ausdruck. Er zeigte den Tabernakelschlüssel des Urheiligtums, den er aus den Händen des Provinzials der Pallottiner als Symbol der Übergabe des Urheiligtums erhalten hatte. In einem Moment der Stille wurde er der Gottesmutter im Namen der gesamten Schönstattfamilie anvertraut mit dem Versprechen, dass jeder einzelne und jede Gemeinschaft alles tun würde, was in ihren Möglichkeiten ist, damit das Geschenk des Urheiligtums in vollem Sinne genutzt werde.

Pater Walter lud ein, über die Bedeutung dieses Momentes nachzudenken. Er sprach von der Barmherzigkeit – hier zitierte er Papst Franziskus – und der Bedeutung, diese als Schönstattfamilie zu leben, und rief auf zu Einheit und Solidarität. Was jetzt am Urheiligtum und mit dem Urheiligtum geschehe oder nicht, liege nur noch an uns, so Pater Walter; wir könnten niemand anders mehr verantwortlich machen.

Der Kollaps der jungen Kamerafrau aus Indien vor laufender Kamera bewegte die sozialen Netzwerke an diesem Abend zweitweise mehr als das eigentliche Geschehen; nach einem kurzen Krankenhausaufenthalt ist sie aber wieder zu Hause und auf dem Weg der Besserung!

Lieder, Begegnung, Schokolade

Nach dem Segen gab es ein kurzes Feiern rund ums Urheiligtum. „Wir sind Familie. Schwestern spielen Gitarre, Jugendliche beten, Priester lachen und alte Leute danken. So erlebte man mit Freude die Übergabe des Urheiligtums, #HaciaEl2014 heißt es in einem Kommentar auf einer der Facebookseiten von Ecuador, deren Administrator in Schönstatt bei der Feier war und so die Schönstattfamilie seines Landes auf dem Laufenden hielt.

Einige verteilten Schokolade als “Geschenk der Gottesmutter”, und so mischte sich die übernatürliche Freude über das Geschenk des Urheiligtums mit der natürlichen Freude an Begegnung und Süßigkeiten.

Etwas fehlt noch …

Es waren zwei einfache Feiern an einem historischen Tag, so Rektor Egon Zillekens, „wenn auch etwas verhalten und nüchtern“. Am Tag zuvor hatte er veranlasst, die Hecke zu stutzen, die das Urheiligtum umgibt. Jetzt ist die Sicht frei – und die Fotos der freien Sicht aufs Urheiligtum wurden zur Geste dieses historischen Tages. Aber etwas fehlt noch, so Rektor Zillekens. Es ist ein so großes Geschenk, dass man es nicht nur an einem einzigen dunklen Abend feiern kann.  Wie viele Generationen haben diesen Moment ersehnt, eropfert, erkämpft, erbetet, diesen Moment, an dem sich die Tür des Urheiligtums weit öffnet, um sich nie mehr zu schließen.  Wie viele Menschen haben ihr Leben geopfert dafür. Es ist zu viel, zu groß, zu wunderbar im wahrsten Sinne des Wortes, um es mit ein paar Leuten und in einem kurzen Moment zu feiern. Dazu braucht es die Tausende von Pilger aus aller Welt, die ihre Präsenz, ihre Ergriffenheit, ihren Einsatz, ihren Jubel bringen, ihr „Nichts ohne uns“, damit sich an diesem Ort, dem heiligsten Ort Schönstatts, mit Kraft der Gnadeneinbruch eines neuen 18. Oktober für Schönstatt entfaltet. Wir rechnen mit der Gnade 2014. Und diese wartet auf jeden einzelnen Pilger und alle gemeinsam am 18. Oktober 2014 an diesem Ort, denn: „Ausgehend von den Beiträgen der Länder sahen wir sehr deutlich, dass die MTA uns zu einer Wallfahrt zum Urheiligtum am 18. Oktober 2014 einlädt, die allen offen stehen soll. Ort und Zeit haben für uns den Charakter von Sakramentalien.” (Botschaft 2014).

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