Veröffentlicht am 2012-07-04 In Urheiligtum

Tschechische Familien gestalten den Abendsegen am 1. Juli

Agathe Hug. Seit dem 1. April – dem Tag, den Generationen erwartet haben, dem Tag, an dem sich die Türen des Urheiligtums weiter als je geöffnet haben und das mitten im Jahr der Heiligtumsströmung in der Vorbereitung auf 100 Jahre Liebesbündnis – findet jeden Abend um neun der Abendsegen im Urheiligtum statt – und immer am 1. des Monats wird er etwas länger und feierlicher gestaltet. Am 1. Juli 2012 lag die Gestaltung in den Händen von tschechischen Familien des Familienbundes, die derzeit zu einer Tagung auf dem Josef-Kentenich-Hof in Hillscheid sind.

Die meisten von ihnen sind zum ersten Mal in Schönstatt. Es sind junge Familien mit vielen kleinen Kindern, die aber an diesem Abend zumeist schon zu Bett gebracht worden waren. Die Tagung steht unter dem Thema: „Das Heiligtum schmecken“, das heißt, es aufnehmen mit allen Sinnen, sich einlassen auf diesen zentralen Ort der Gnaden, sich aber auch einzulassen auf eine neue Gemeinschaft; die Familien kennen sich auch untereinander noch sehr wenig. Und so sollte es in den nächsten Tagen für sie thematisch um das Liebesbündnis, um die Anfangszeit in Schönstatt, um die Geschichte des Urheiligtums gehen. Referent war unter anderem Pater Heinrich Hug, und sie wollen von ihm etwas hören, was sie sonst „nicht überall nachlesen können“ – wie sie sich definitiv wünschen. Der Abendsegen im Urheiligtum ist dazu ein guter Einstieg.

Trotzdem für die Familien so vieles neu ist, ist die Begeisterung zu spüren, mit der sie da sind und zusammen mit Pater Ladislav Štefek den Abendsegen feiern. Der inzwischen bewährte Ablauf wird auch von ihnen übernommen: Eine Lesung aus der Heiligen Schrift, eine kurze Predigt, das eine oder andere Gebet, Bitten, für alles und alle, die man auch geistig mitgebracht und für die zu beten man versprochen hat, Erneuerung des Liebesbündnisses und Segen, umrahmt von Liedern.

Segnen, Verbinden, Teilen

Der Segen hat einen Dreischritt, wie Pater Ladislav erklärt. In Rokole, also beim Heiligtum in Tschechien, läuft es so ab: Erst kommt der feierliche Segen, dann schließen alle einen Kreis um das Heiligtum und singen ein ganz bestimmtes Lied, in dem sie Gott bitten, das Band, mit dem ER uns an sich bindet, zu stärken, und schließlich gibt es noch etwas zu teilen. Und so geschieht es auch an diesem Abend hier in Schönstatt: Der Kreis wird geschlossen und da genügend Beterinnen und Beter anwesend sind, geht er wirklich ganz um das Urheiligtum inklusive der Gräber und der Hecke herum. Geteilt werden Lebkuchen, die die Familien aus Tschechien mitgebracht und der Gottesmutter geschenkt haben. Die Lebkuchen sind auch eine Brücke, über die hinweg nach dem Abendsegen noch viele Gespräche vor dem Heiligtum zustande kommen – allen Sprachbarrieren zum Trotz. Wenn Deutsch nicht geht, dann geht meistens Englisch.

Den Zuschauerinnen und Zuschauern aus Argentinien und Brasilien, die sich bei schoenstatt-tv gemeldet haben mit der Frage, ob an diesem Abend denn wirklich nichts in Spanisch zu hören sei, sei zum Trost gesagt: Nein, am 1. Juli war die „Amtssprache“ bei der Gottesmutter im Urheiligtum Tschechisch mit ein bisschen Deutsch. Bei weiteren „feierlichen“ Abendsegen werden immer wieder – je nach den gestaltenden Gruppen – verschiedene Sprachen zu hören sein.

Wie man hört, sind die Termine für die Gestaltung des Abendsegens am ersten des Monats im Jahr 2012 bereits alle vergeben. Aber es kommt ja noch 2013 … und auch ohne Gestalten: diesen Abendsegen gibt es jeden Abend und immer und für alle.

Video von Schoenstatt-TV

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