Veröffentlicht am 2012-07-06 In Leben im Bündnis

Doppeltes Heiligtumsfest in Luzern und Horw

SCHWEIZ, Claudia Zimmermann. Ein weiterer Meilenstein auf dem Weg hin zum internationalen Jubiläum Schönstatts im Jahr 2014 – das sollte nach dem Wunsch der Planer das Heiligtumsfest in Luzern und Horw sein. Der Plan ist aufgegangen: Bei sommerlichen Temperaturen trafen sich Schönstätter aus Nah und Fern in der Innerschweiz, zu ihnen gesellten sich Freunde der Schönstattbewegung und Nachbarn der beiden Heiligtümer. Besonders beeindruckend war das Engagement der Pfarrei Horw beim Fest am Sonntag.

Zwei Orte – eine Feier

Die geographische Nähe der beiden Heiligtümer bewog die Organisatoren, die beiden Feste zu verbinden. Leider ließ sich die kühne Idee eines Schifftransportes zwischen den beiden Heiligtümern aus finanziellen Gründen nicht verwirklichen. (Die beiden Heiligtümer liegen an zwei Rändern der Stadt Luzern, verbunden durch den Vierwaldstättersee.) So blieb man denn auf dem festen Boden des Realisierbaren und feierte an beiden Orten nach- und teilweise auch miteinander:

Am Samstagabend wurden die Festlichkeiten mit einer Feier in der Pfarrkirche St. Johannes im Luzerner Stadtteil Würzenbach gestartet. Mirjam von Reding-Stöckli gestaltete zusammen mit Frauen des Frauen- und Mütterbundes eine eindrückliche Feier mit anschließendem Pilgerweg zum Schönstatt-Heiligtum an der Schädrüti. In der gemeinsamen Suche nach den Spuren Gottes im eigenen Leben sind viele Menschen in der Schönstattbewegung unterwegs. Diese „Spurensuche“ ist etwas vom großen Schatz Schönstatts, der an die heutigen Menschen weitergegeben werden soll.

Mit der Geschichte von der Schüssel, die etliche Risse aufweist, dadurch aber auf jedem Heimweg vom Brunnen am Straßenrand die Blumen wässert, zeigte Mirjam von Reding auf, wie sehr Gott mit unserer Eigenart und durchaus auch mit unsern Fehlern rechnet. Maria, die Mutter Jesu, hat als Glaubende diesen unseren Weg vorgezeichnet und begleitet uns auf unserer Spurensuche.

Mit Maria auf dem Weg

Von der Pfarrkirche aus zog man in einem besinnlichen Stationenweg hinauf zum Heiligtum der Frauen von Schönstatt, schön über dem Würzenbach-Quartier gelegen. Sorgen, Anliegen, aber auch geschenkte Beiträge an die Gottesmutter konnten auf farbige Papierfüße (= Spuren) geschrieben und anschließend im Feuer verbrannt werden.

Mit einer Gebetsnacht der Jugendlichen im Heiligtum und dem gemütlichen Beisammensein bei Speis und Trank auf der Terrasse des Hauses der Frauen von Schönstatt klang der Festabend aus.

Mitspielen in Gottes „Dreamteam“

Am Sonntagmorgen wurde in beiden Heiligtümern in der Schädrüti und in Horw ein morgendlicher Einstieg gehalten. Von dort machte man sich zu Fuß, per Bus oder Privatauto (aber eben leider nicht mit dem Schiff) auf zur Horwer Pfarrkirche, wo sich nach und nach eine große Festgemeinde einfand.

In der gut gefüllten Kirche begrüßte Pater René Klaus Freunde und Mitglieder der Schönstattbewegung, insbesondere aber auch die Pfarreiangehörigen von Horw. Der Gemeindeleiter der Pfarrei Horw, Romeo Zanini, hatte in der Vorbereitung tatkräftig mitgewirkt und freute sich nun sichtlich über das bunte Publikum in „seiner“ Kirche.

Pater René Klaus erläuterte das Festmotto „Den Glauben ins Spiel bringen.“ Übernommen wurde das Motto vom Pastoralplan des Bistums Basel. Ob Gott denn nicht eher eine ernsthafte Sache sei, stellte Pater Klaus zu Beginn seiner Predigt in den Raum. Um gleich danach auszuführen, dass Gott mit uns nicht ein grausames Spiel spielt (Warum zeigt er sich nicht?), sondern dass er sich wirklich um uns kümmert, sich auf uns einlässt und auch uns einlädt, im grossen Weltenplan „mitzuspielen“, mitzuwirken. Bezug nehmend auf das Thema Nr. 1 dieses Sommers, die Fussball-EM, meinte Pater Klaus: Gott lädt uns ein, mitzuspielen in seinem „Dreamteam“.

Eine bunte Vielfalt der Begabungen

Romeo Zanini leitete über in die sehr originell und eindrücklich gestalteten Fürbitten: Mit Hilfe von farbigen Tüchern sollte die Vielfalt der Begabungen und Fähigkeiten in Pfarrei, Bewegung, Öffentlichkeit … zum Ausdruck gebracht werden. Begabungen und Fähigkeiten, die sich gegenseitig ergänzen und voneinander profitieren können. Tücher in bunten Farben wurden nach vorn gebracht und an die Speichen eines Rades gebunden, während am Mikrofon auf unterschiedliche Menschen, Tätigkeiten und Begabungen hingewiesen wurde. – Das Rad, dies sei nur am Rand erwähnt, befand sich übrigens auf dem Estrich der Pfarrkirche: Horw ist eine Katharinenpfarrei und das Symbol der heiligen Katharina ist das Rad!

Ein überraschender Moment war, als Bernhard Troxler am Rad drehte und die einzelnen Tücher sich verwoben zu einem bunten Miteinander!

Farbig, bunt und lebendig war auch der Kinder- und Jugendchor der Pfarrei Horw, der unter der Leitung von Gabi Koller (musikalisch ausgezeichnet begleitet von Martin Heini) viel zur Lebendigkeit des Gottesdienstes beigetragen hat. Passend zur Kollekte für burundische Straßenkinder wurde etwa ein afrikanisches Lied vorgetragen. Die jungen Sängerinnen und Sänger waren mit einer solchen Begeisterung dabei, dass man ihnen ihre Botschaft des Schlussliedes sofort abnahm: „Life is something special“ – Leben ist etwas ganz Besonderes!

Essen, Trinken, sich Begegnen …

Beim Pfarreiheim Horw konnte der Durst mit Wasser oder Wein gestillt werden. Bekanntschaften wurden aufgefrischt oder neu geschlossen. Zum anschließenden Mittagessen hatten sich so viele angemeldet, dass fast jeder Sitzplatz im großen Saal belegt war. Unter der kundigen Leitung von Alois Kiser servierte der Blauring Horw ein feines Mittagessen.

Danach drängte es alle ins Freie, sodass sich Mirjam von Reding beeilen musste, die nötigen Informationen weiterzugeben. Für jene, die sich gern auf den Sion chauffieren liessen, war ein Kleinbus bereit. Andere machten sich mit dem eigenen Auto oder zu Fuß auf den Weg zum Heiligtum der Schönstattpatres. Am Weg waren große Tafeln mit Zitaten von Pater Kentenich aufgestellt, passend zur jeweiligen Landschaft.

Am Ziel angekommen wartete der wohlverdiente Kaffee, eigenhändig ausgeschenkt vom Gemeindeleiter Romeo Zanini. Auf die Bemerkung hin, dass wohl nicht alle Seelsorger diese Aufgabe übernehmen würden, meinte er trocken: „Ich muss daheim ja auch helfen!“ Der originelle Kaffeewagen konnte aufgrund seiner persönlichen Beziehungen zum Besitzer ausgeliehen werden. – Der Nachmittag verging schnell mit Gesprächen, dem Besuchen der Ausstellung im Saal, dem Schnuppern im angebotenen Büchersortiment („Festtagspreise!“) und dem Verzehr von feinem Kuchen oder von Guetzli in Heiligtumsform.

Wie der Vogel sein Nest …

Um 15.30 Uhr versammelte man sich nochmals beim Heiligtum zur Schlussandacht, die wiederum von Pater René Klaus gehalten wurde. Jugendliche unterstützten ihn mit einer Band. Persönliche Zeugnisse von einem Ehepaar, einer jungen Frau und einem jungen Mann über ihre Beziehung zum Heiligtum rundeten die beiden Festtage wunderbar ab. Unmöglich sei es, in wenigen Sätzen zu sagen, was ihr das Heiligtum bedeute, meinte etwa Marie Biber. Und Urs Kiser bezeichnete das Heiligtum als seine „Ladestation“. So haben wohl viele an diesem zweitägigen Heiligtumsfest neu oder vertieft erfahren, wie Pater Kentenich es ausgedrückt hat (zitiert von Pater Klaus am Schluss der Feier): „Wie der Vogel sein Nest, so liebe ich mein Heiligtum.“

Fotos

1 Responses

  1. Irmhild Peters sagt:

    Danke für diesen Bericht. Ein tolles Fest! Und ich freue mich, in 4 Wochen selbst beide Heiligtümer besuchen zu können.

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