Veröffentlicht am 2015-01-18 In Themen - Meinungen

Von Herzen aufnehmen

PORTUGAL, P. José Melo. „Von Herzen aufnehmen“ – ein Wort, das zu Weihnachten gehört und wie ein Leitstern auf den Straßen des Friedens und der Freude aus dem Evangelium im Neuen Jahr 2015 bleiben kann.

Acolher de coração, von Herzen aufnehmen: Das ist auch der Name eines der vielen Projekte, die eine Bündniskultur ausdrücken. In diesem Fall ist es ein Beispiel des lebendigen Netzwerkes von kleinen Bündnissen der Solidarität. Es geht um eine Initiative, die zum dritten Mal zu Weihnachten 2014 ‚im Schatten des Schönstatt-Heiligtums‘ in Lissabon durchgeführt wurde. Sie vereint Dutzende von Familien mit anderen Menschen und Familien, die von unterschiedlichen Institutionen der Solidarität begleitet werden.

Die Früchte dieser Initiative motivieren mich, die Bedeutung von „Acolher de coração“ zu erkunden, konkrete Perspektiven der engen Beziehung zu entdecken, die Papst Franziskus während der Oktober-Audienz mit der Schönstattbewegung zwischen Bündniskultur und Kultur der Begegnung aufgestellt hat.

Die Quelle unserer Freude besteht darin, willkommen und geliebt zu sein

Gib ein erstes „Von-Herzen-Aufnehmen“ Gott, gib Ihm Raum, suche Seine Gegenwart und Seinen Willen, höre Seine Stimme im Wort des Evangeliums, in der Stimme der anderen und in deiner eigenen Seele. Lobe und danke, vertraue Ihm unter allen Umständen, dann werden wir entdecken, dass ER es letzten Endes ist, der uns willkommen heißt.

Ein Aufnehmen denen, die uns nahe stehen; schenke ihnen Zeit und höre ihnen zu, nimm dir Zeit ganz da zu sein, nimm an, wer sie sind und was sie uns geben, danke dafür, dass sie Teil unseres Schatzes sind. So werden wir auch entdecken, dass die Quelle unserer Freude darin besteht, willkommen und geliebt zu sein.

Ein Aufnehmen denen, die nicht zu unserem inneren Kreis gehören, denjenigen, die auf unseren alltäglichen Wegen unsere Wege kreuzen, oder jene, die unser Gebet und unser Interesse brauchen. Sei nicht auf dich selbst zentriert, wenn du ihnen begegnest, sondern sei aufmerksam für Gelegenheiten, wo du kleine Gesten der Freundlichkeit und des Friedens säen kannst. So wirst du entdecken, dass auch wir um ein Heim betteln.

Ein erster Schritt zur wahren Solidarität, die Seele der Kultur der Begegnung und der Bündniskultur ist

Diese Bündniswege, die uns für ein von Herzen Aufnehmen öffnen, zeigen uns, dies ist effektiv der erste Schritt zur wahren Solidarität, die Seele der Kultur der Begegnung ist.

In diesem Sinn ist ein von Herzen Aufnehmen auch einer der bedeutsamsten Wege, wenn es um den missionarischen Traum geht, alle zu erreichen. Auf der einen Seite wünschen wir, dass die Kirche eine Familie ist, die alle ohne Ausnahme willkommen heißt, und die mit offenen Türen ein Haus der Begegnung und ein Ort des Bündnisses für alle ist. Andererseits sind wir aufgerufen hinauszugehen zur Begegnung mit allen, mit einer Liebe, die mit einem herzlichen Willkommen beginnt: „die evangelisierende Gemeinde stellt sich durch Werke und Gesten in das Alltagsleben der anderen, verkürzt die Distanzen, erniedrigt sich nötigenfalls bis zur Demütigung und nimmt das menschliche Leben an, indem sie im Volk mit dem leidenden Leib Christi in Berührung kommt.“ (EG,24).

Am Beginn eines Neuen Jahres pilgern wir zum Schönstattheiligtum um zu erfahren, dass es ein Aufnehmen von Herzen ist, was Maria uns gibt, und das ist die erste Bündnisgnade, die wir dort erhalten. So können wir auch lernen, ein ‚herzliches Willkommen‘ zu geben.

Gesegnete Weihnachtszeit und ein gutes 2015!


Pater José Melo

Bewegungsleiter von Portugal

Original: Portugiesisch. Übersetzung: Ursula Sundarp, Dinslaken, Deutschland

Weitere Information über das Projekt „Acolher de coração“ [Von Herzen aufnehmen] in Portugal (Portugiesisch)

Quelle: www.schoenstatt.pt

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert