Veröffentlicht am 2017-01-11 In Leben im Bündnis

Keine Zufälle mit Maria

PARAGUAY, Mónica Martínez, Cristhian Díaz und Bruno Díaz Martínez   •

Es gibt ein sehr wichtiges Datum für alle Schönstätter. Es ist ein Tag, Mutter, den du zu dem wichtigsten für meine Familie gemacht hast, denn du hast uns an diesem Tag das schönste Geschenk geschickt, das die himmlische Mutter geben kann: einen Sohn! Es ist kein Zufall, dass wir zu dieser Bewegung gehören, und es ist kein Zufall, dass du unseren kleinen Bruno am 18. Oktober 2013 geschickt hast, während wir ihn am 7. November erwarteten. Es ist kein Zufall …

Seit meiner Kindheit war ich verantwortlich für die Pilgernde Gottesmutter, die meiner Mutter gegeben wurde. Ich war acht Jahre alt und wollte mit ihr auf Mission gehen wie eine ganz besondere Aufgabe, die meine Großmutter mir anvertraut hat. Als ich heranwuchs, kam ich davon ab, ohne richtig zu wissen warum, aber ich weiß, dass meine Pilgernde Gottesmutter die Mission heute weiterführt durch eine Familie, die für diese schöne Aufgabe verantwortlich ist.

Sie bat mich, zu ihr zurückzukommen

Eines Tages verstand ich, dass mir die MTA die Ohren langzog und mich um Beiträge zum Gnadenkapital bat. Die Geburt  meines Sohnes an so einem besonderen Tag war ein Zeichen, und mein Leben lang werde ich sagen: „Mein Sohn ist am Festtag der Gottesmutter von Schönstatt geboren.“

Ich begriff,  dass sie uns nicht nur dieses Geschenk machen wollte, sondern dass sie mich mit einem so wichtigen Ereignis bat, zu ihr zurückzukehren. Dass ich zum Heiligtum von Tupãrendá zurückkehrte, zu dem Ort, zu dem ich als kleines Mädchen gegangen war und wo ich jeden Winkel kannte. Ihr Bild war für mich meine Kindheit, ihr Bild war für mich mein Zuhause, und es war meine Familie. Ich sah sie in meinem Haus, ich sah sie im Haus meiner Großmutter und in den Häusern meiner Tanten. Ich bin aufgewachsen mit ihrem immer aufmerksamen und intensiven Blick. Wie könnte ich sie  hinter mir lassen und weggehen, wenn sie doch einen schönen Weg für mich bereitete? Wie eine gute himmlische Mutter dachte sie an alles, und sie ließ mich zurückkommen, aber nicht allein, sondern begleitet von meiner Familie, meinem Mann und meinem Sohn.

Wir haben uns ihr ganz zur Verfügung gestellt und allem, was mit der Bewegung zu tun hat. Wir haben uns als Familie entschieden, auf ihr Bitten immer „Ja“ zu sagen, und in diesem Jahr hatten wir das erste Erlebnis dieser schönsten Liebe von allen.

Ein Traum, eine Reise und die Begleitung der Gottesmutter

Vor acht Jahren habe ich meinen Mann kennengelernt, und seine Lebensgeschichte hat mich immer berührt, denn seine Mutter lebt in den Vereinigten Staaten. Sie ging, als er erst vierzehn Jahre alt war, und seinen Vater hat er erst kennengelernt, als er achtzehn war. Meine Schwiegermutter verfolgte die gesamte Entwicklung unserer Beziehung, unsere Hochzeit und die Geburt meines Sohnes dank der heutigen Technik Schritt für Schritt. Sie verfolgte Brunos Fortschritte und Lernen; sie verpasste nichts. Meine Schwiegermutter ist vor sechzehn Jahren in die Vereinigten Staaten gegangen, und seitdem ich meinem Mann begegnet war, träumten wir davon, dorthin zu fahren und sie und ihre zehnjährige Tochter zu sehen, die Schwester, die mein Mann nicht kannte, da sie in den Vereinigten Staaten geboren wurde.

Die Gelegenheit zu dieser Reise ergab sich, als mein Schwager (der Ehemann meiner jüngsten Schwester),  einen Flug zu einem Sonderpreis fand, der für uns einigermaßen erschwinglich war. Das Schlechte an der Werbeaktion war,  dass sie am selben Tag um 12.00 Uhr auslief, und wir in so kurzer Zeit das Geld nicht aufbringen konnten. Ich weiß nicht, was mit meinem Schwager passierte (sicher hat sie sein Herz angerührt), denn er sagte: „Ich werde die Tickets für euch kaufen,  und ihr könnt mir das später zurückzahlen.“ So war es; wir gingen das Risiko ein und kauften die Tickets, ohne ein Visum für die USA zu haben. Von dem Augenblick an übergaben wir Maria die Fahrt und beteten aus ganzem Herzen, sie möge uns helfen, das Visum zu bekommen.  Ein Bild, das ich niemals vergessen werde, war, dass mein Mann lange Zeit im Jungen Heiligtum von Asunción kniete und betete (er hatte drei Monate zuvor eine Knie-Operation gehabt), und ich wusste, welch große Anstrengung das für ihn war.

Dazu kam die Angst, weil meine Schwiegermutter trotz der langen Zeit noch keine Dokumente für die Staatsbürgerschaft besaß. Also  eine der berühmten Illegalen war. Das Risiko war groß. Am Tag der Befragung in der Botschaft sagte mir eine Schönstätterin,  ich solle nicht allein gehen, sondern in Begleitung der Gottesmutter und ihr alles übergeben. Wenn Maria es wollte, würde es die Reise geben. Ich steckte ein Bildchen in meine Handtasche und wir traten ein. Es ist schwer zu erklären, denn wir waren bewegt, die Dinge so vorbereitet zu sehen, wie es nur eine himmlische Mutter für ihre Kinder tun kann. Wir erfuhren göttliche Hilfe, die nur von Maria kommen konnte.

Eine Umarmung von 16 Jahren aufgesparter Liebe

Von da an war alles ergreifend, bis der Tag kam, an dem meine Schwiegermutter und mein Mann sich nach 16 langen Jahren umarmten.  Unsere ganze Familie, Freunde und unsere Schönstattfamilie erlebten diese Begegnung voller Erwartung. Das war nicht irgendeine Urlaubsreise; es war 16 Jahre aufgesparte Liebe, aufgesparte Küsse, nicht gegebener Umarmungen. Es waren 16 Jahre vergossene Tränen und beständiges Sagen: „Eines Tages werden wir uns wieder umarmen.“

Es war, was Maria wollte. Wir hatten versprochen, in den USA in ein Schönstatt-Heiligtum zu gehen, pilgerten zum Heiligtum von Staten Island, New York und spürten, was immer alle sagen, die das Privileg hatten, ein anderes Heiligtum zu besuchen. Sie erwartet uns mit offenen Armen, und wie jede anspruchsvolle Mutter ließ sie uns auf Wallfahrt gehen, denn es war nicht so leicht, sie zu finden. Aber sie war dort, schön, und erwartete uns. Mein Mann übergab sich ihr ganz; es war ein Bild, das mir immer im Herzen und im Gedächtnis bleiben wird. Er kniete nieder, weinte und dankte seiner himmlischen Mutter, weil sie es möglich gemacht hat, dass er seine irdische Mutter wieder umarmen konnte.

Quelle: Zeitschrift Tuparenda 11/12 2016

Original: Spanisch. Übersetzung: Ursula Sundarp, Dinslaken, Deutschland

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