Veröffentlicht am 2015-12-20 In Leben im Bündnis

Öffnung der Heiligen Pforte in Tupãrenda

PARAGUAY, Mima Cardona und P. Oscar Saldívar •

Es ist schwer, Worte zu finden, um all das zu beschreiben, was die Öffnung der Heiligen Pforte in Tupãrenda an diesem Sonntag, 13. Dezember, bedeutet hat. Ich hörte eine Frau in meiner Nähe sagen, als die Tür geöffnet wurde: che mopirimba (“Ich bekomme Gänsehaut”).

Die Türen der Barmherzigkeit öffnen sich weit – über 10.000 von einem Ende der Erde zum anderen

Papst Franziskus hat am Morgen dieses 13. Dezember, des dritten Adventssonntags, die Heilige Pforte der Lateranbasilika geöffnet, seiner Kathedrale. Es war die dritte Heilige Pforte, die Papst Franziskus weit geöffnet hat, nach der der Kathedrale von Bangui in der Zentralafrikanischen Republik am 29. November und des Petersdomes am 8. Dezember.

Mit dieser symbolischen Geste ist die Kirche eingetaucht in das Außerordentliche Heilige Jahr, das vom 8. Dezember 2015 bis 20. November 2016 ausgerufen ist und dazu einlädt, „die Gegenwart Gottes und seine Zärtlichkeit als Vater zu entdecken.“

Papst Franziskus wünscht, dass dieses Gnadenereignis der Weltkirche nicht nur in Rom gefeiert wird. Darum wurden am dritten Adventssonntag, dem Sonntag Gaudete, dem Sonntag der Freude, die Pforten der Barmherzigkeit in allen Kathedralen der Welt und in weiteren von den Ortsbischöfen ausgesuchten Kirchen und Wallfahrtsorten geöffnet. Darunter auch verschiedene Schönstattheiligtümer: das Urheiligtum und verschiedene Heiligtümer in Argentinien, Brasilien, Paraguay und auch die Kirche „Maria von der Dreifaltigkeit“ in Tupãrenda, Paraguay.

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Und jetzt beginnt das Heilige Jahr der Barmherzigkeit

Am 13. Dezember begann das Heilige Jahr der Barmherzigkeit in  Tupãrenda (und in einer ganzen Reihe von Schönstatt-Heiligtümern ebenso). Es begann mit einer schönen Prozession vom Pilgerhaus zur Kirche „Maria von der Dreifaltigkeit“. Der Pilgerweg wurde mit Liedern gestaltet und von den Glocken der Kirche begleitet, die zum ersten Mal öffentlich geläutet wurden, um die Pilger zusammenzurufen.

Im Vorraum der Kirche „Maria von der Dreifaltigkeit“  öffneten Pater Antonio Cosp (Hauptzelebrant), Pater Pedro Kühlcke, P. Bernardo Parra und P. Oscar Salcívar die Pforte der Barmherzigkeit in Tupãrenda.

Barmherzig wie der Vater

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Viele Menschen durchschritten danach mit Freude, Andacht und Sammlung die heilige Pforte. Es war beeindruckend, das „pilgernde Gottesvolk“ zu erleben. Es folgte die Eucharistiefeier, musikalisch gestaltet von einem wunderbaren Chor (Coral Tupãrenda), der die Jubiläumshymne in Spanisch sang, und immer wieder den Refrain erklingen ließ: „Barmherzig wie der Vater“.

Pater Oscar Saldívar hielt die Predigt ausgehend von den vorhergehenden Gesten: „Pilger der Barmherzigkeit sein“. Er erläuterte, was Pilgern bedeutet und lud gleichzeitig ein, zu pilgern und herauszugehen aus der Verschlossenheit in uns selbst, der Verschlossenheit des eigenen Herzens.

 

Die Müdigkeit des Herzens als Herausforderung

„Wir wissen auch, dass jeder Pilgerweg eine Anstrengung mit sich bringt“, sagte er. „Auch die Barmherzigkeit ist ein Ziel, dem es entgegenzupilgern gilt, und das Einsatz und Opfer fordert.“ Es könne passieren, dass auf dem Weg der Barmherzigkeit die Versuchung der „Müdigkeit des Herzens“ auftauche: „Manchmal werden wir einfach müde, um Verzeihung zu bitten oder zu verzeihen; manchmal werden wir müde, noch einmal neu anzufangen, noch einmal neu zu vertrauen, noch einmal neu zu helfen. Wenn diese Müdigkeit auf unserem Weg auftaucht, tut es uns gut, auf das Wort zu hören, das Johannes der Täufer heute an uns richtet: Es kommt einer, der stärker ist als ich (vgl. Lk 3,16). Es kommt Jesus, dessen Barmherzigkeit und Liebe stärker ist als unsere Müdigkeiten und unsere Sünden.“

Am Schluss der Messe pilgerten alle zum Heiligtum, zum mütterlichen Herzen der Mutter und Königin.

Mit ganzem Herzen dabei sein

“Ich hätte gerne noch mehr Fotos gemacht“, so Mima Cardona, „aber das lenkt so sehr ab und ich wollte diesen Moment mit aller Kraft meines Herzens erleben. Es war die einmalige Gelegenheit, Gott alles zu übergeben und auch für all unsere Lieben zu bitten, die schon von uns gegangen sind.“

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Fotos: Mima Cordona, Graciela Vera, P. Oscar Saldívar

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