En torno a la mesa

Veröffentlicht am 2023-10-16 In Synodale Kirche

Die Synode der Runden Tische

SYNODE ZUR SYNODALITÄT DER KIRCHE – Maria Fischer •

Bei dieser Synode ist die Synodenaula anders gestaltet als bei früheren Synoden. Das Format des Amphitheaters, das bei früheren Versammlungen verwendet wurde, wurde zugunsten von runden Tischen aufgegeben, an denen jeweils 12 Personen nebeneinander, Auge in Auge, sitzen; runde Tische, an denen Bischöfe, Priester, Ordensleute und Laien zusammensitzen. —

Sie werden durch die gemeinsamen Sprachen, in denen sie sich verständigen können, zusammengebracht, so dass sie einander zuhören, miteinander sprechen und gemeinsam unterscheiden können. Das Relief des Auferstandenen Christus von Nervi und die Ikone des Salus Populi Romani schmücken den ’neuen‘ Synodensaal, in dem die Arbeitsgruppen und Generalkongregationen stattfinden.

Bei der Eröffnungszeremonie der Synodenversammlung in der Halle Paul VI. am 4. Oktober 2023 begrüßte Papst Franziskus die mehr als 400 Teilnehmer, Experten und Moderatoren und erinnerte sie daran, dass die Synode ein Ausdruck der Kirche ist. Gemeinsam zu gehen, so der Heilige Vater, sei das Wesen und die Aufgabe der Kirche. Daher ist eine Synode eine Gelegenheit für die Kirche, der Welt ihre Beziehung zum Heiligen Geist zu zeigen, eine Gelegenheit, eine hörende Kirche zu werden, eine Kirche der Nähe und des Mitgefühls. Es ist auch eine Zeit, in der wir als Volk Gottes, das niemanden zurücklässt, unsere Probleme im Dialog ans Licht bringen können, ohne Angst, ohne uns verstecken oder rechtfertigen zu wollen.

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Es scheint ihm zu gefallen

Rund um den Tisch… Pater Kentenichs Vision der Kirche zum Leben erweckt

Diese Bilder von runden Tischen mit allen möglichen Vertretern des heiligen Gottesvolkes zu sehen und nicht begeistert und ergriffen zu sein, ist unmöglich für jeden, der für die Kirche brennt, die das Zweite Vatikanische Konzil gezeichnet und ersehnt hat; und ebenso unmöglich für jeden Schönstätter, der für das Bild der Kirche brennt, das Pater Kentenich bei den Romvorträgen 1965 gezeichnet hat. (obwohl es sich bei den letzteren offenbar um eine gefährdete Spezies zu handeln scheint, wenn man bedenkt, dass es auf die Einladung, eine Serie von Artikeln über die synodale Kirche und Pater Kentenichs Bild der nachkonziliaren Kirche zu schreiben, ausschließlich erstaunte Ablehnungen gab).

Ein Merkmal dieser nachkonziliaren Kirche, die der unseren ähnelt und zu der sich Pater Kentenich bekennt, ist, dass „alle um den Tisch herum sitzen und ihre persönlichen Erfahrungen und Erlebnisse austauschen, um sich gegenseitig zu inspirieren und zu motivieren für ihr evangelisierendes Engagement in der realen Welt“. Dies ist kein wörtliches Zitat, sondern eine Zusammenfassung, die Frucht intensiver wissenschaftlicher Forschung, nicht der Rom-Vorträge, sondern des kommunikativen Modells, das laut Professor Westerbarkey von der Universität Münster jenes kommunikative Modell vorwegnahm, das die nachkonziliare Kirche zum Ausdruck bringt und sie aufbaut.

Der Ausdruck „rund um den Tisch sitzen“ ist tatsächlich eine wörtliche Redewendung Pater Kentenichs aus dem Jahr 1938, als er die Redaktion einer Zeitschrift für die Marienschwestern im Ausland übernahm. Sie hatten sich über das beklagt, was in dieser Zeitschrift stand, mit Artikeln, die im fernen Deutschland geschrieben wurden, theoretisch, darüber, wie sie lebten und leben sollten, ohne, wie Pater Kentenich in diesem Vortrag sagt, die Hitze, den Schweiß, die Schwierigkeit der Sprache zu spüren…. Das kannte er alles auch nicht. Aber er bat sie, ihre Geschichten ungefiltert zu erzählen. Und aus diesen realen Geschichten hat er dann die Ausgaben der Zeitschrift gemacht. Klingt nach Zeitschrift MTA? Ganz richtig.

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Die Synode rund um den Tisch

Jetzt sehen wir die 400 Teilnehmer der Synode zur Synodalität der Kirche um Tische herum. An jedem Tisch sitzen 12 Personen, mit und ohne rote oder violette Käppis (= Solideo, Pyolele, oder wie auch immer) und hören einander zu. Frauen, Männer, Priester, Laien, Bischöfe, Kardinäle, Ordensmänner und -frauen und der Papst mittendrin. Sie sprechen nicht zuerst über wiederverheiratete Geschiedene, Missbrauch oder die Frauenordination – heiße Themen, gewiss – sondern über die größte Kluft in der Kirche: die zwischen Zuhören und Reden. Zugegeben, es fehlen immer noch Mitglieder des Volkes Gottes mit ihren einzigartigen Erfahrungen und realen Geschichten: Hausfrauen, Ärzte, Bettler, Sanitäter, Feuerwehrleute, ältere Menschen, Missbrauchsopfer, Politiker… Aber es ist ein Anfang.

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Eine reale „synodale“ Geschichte

Während wir noch erwarteten, Autoren für Artikel über die anderen Merkmale der nachkonziliaren Kirche im Rahmen der Synode zu finden, baten wir um zeugnishafte Artikel dazu. Darf also hier auch nicht fehlen.

Mein „runder Tisch“ war in einem Altersheim, und wir waren vier Frauen, die alle mit einer Person verbunden sind, die seit einer schweren Hirnblutung vor vier Jahren schwerst behindert ist. Da sie vor ein paar Tagen Geburtstag hatte, hatte die junge Friseurin, die ihr einmal im Monat die Haare macht und die sie als Erzieherin in dem Kinderheim, in dem sie jahrelang lebte, kennengelernt hatte, einen Kuchen für sie vorbereitet. Wir saßen also da und redeten. Eigentlich hatte keiner von uns Zeit. Aber wir blieben. Und dann erzählte diese junge Frau ganz selbstverständlich zwischen Kuchen und Kaffee von ihren drei Patenkindern, wie sie sich um sie kümmert und dass sie für jedes Kind ein Sparbuch von ihrem Trinkgeld angelegt hat; dass sie sich auch um ihre demenzkranke Großtante kümmert und dass sie nie aufhören wird, ihre ehemalige Erzieherin zu besuchen und zu frisieren… Ich kämpfte mit den Tränen. Es war ein Moment, in dem wir das Gefühl hatten, die Schuhe ausziehen zu müssen, weil wir auf „heiligem Boden“ standen … Gott war da.

So wie er in dem Gemurmel da ist, das in diesen Wochen die Synodenhalle erfüllt. Und auch, wenn wir rund um den Tisch sitzen, erzählen und zuhören.

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Original: Spanisch. Übersetzung: Maria Fischer @schoenstatt.org

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