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Veröffentlicht am 2021-02-07 In Schönstatt im Herausgehen

Surf-Pastoral

ARGENTINIEN, Pfr. Santiago Arriola, Schönstatt-Priesterbund •

Die Pfarrei Padre Pio befindet sich im Süden der Stadt Mar del Plata. Viele Strände und viele Wellen sind Teil des Lebensszenarios von Menschen und Familien, die in den Gemeinden teilnehmen. Deshalb sind die Wellen und die Strände auch ein Teil unserer Gemeindepastoral geworden. —

Die erste Initiative war eine Segnung von Surfbrettern am Ende der Waikiki-Bucht, neben einem Bild der Muttergottes von Lujan. Ein Bild, das von einigen taktischen Tauchern an der Spitze dieser Bucht versenkt gefunden wurde, und dann dort aufgestellt wurde, wo es heute ist. Eine Segnung führte zur nächsten und heute ist sie Teil des jährlichen Segnungsplans. Einige dieser Segnungen wurden von Bischof Gabriel Mestre von Mar del Plata durchgeführt (der sogar einige Zeit im Wasser verbrachte und mit den Surfern schwamm und sich der klassischen Runde hinter dem Brecher anschloss, einer bekannten Geste der Brüderlichkeit und Gemeinschaft im Meer).

Aloha: Exerzitien für Surfer

Dann, nicht lange danach, kam der Wunsch auf, Exerzitien für Surfer anzubieten. Wir stellten ein Team mit einigen Jugendlichen und Erwachsenen zusammen, einige davon aus der Schönstatt-Mannes- und Mädchenjugend, und wir begannen, davon zu träumen. Denn es war einTraum … Exerzitien für Surfer, mit ins Wasser gehen, Gebetszeiten, Lagerfeuer, Brüderlichkeit und Wellen. Und es ist passiert. Wir nannten die Exerzitien“Aloha“ (ein hawaiianisches Wort, das zur Begrüßung, zum Abschied und zum Wünschen von Liebe und Harmonie verwendet wird, sehr passend zur Realität dieses Raumes, den es bezeichnen sollte).

Es war unglaublich, von Anfang bis Ende alles mit diesem Hauch von Gottes Gegenwart und Segen, alles sehr natürlich, von Herzen kommend und zutiefst einfach. Alles neu und schön. Wir gingen zusammen ins Wasser, hatten Spaß, wir hatten ein Lagerfeuer am Strand, Segnung mit Meerwasser, Anbetung, Momente der Reflexion und des persönlichen Gebets, Momente des Austauschs in Gruppen, wir schauten einen Film, und wir schlossen mit der Messe.

Im folgenden Jahr kam Aloha II, und es war wieder eine Erfahrung von unermesslichem Segen!

Und jetzt warten wir auf Aloha III.


Am Ufer des Meeres mit dem Herrn

Eine andere schöne und wiederkehrende Aktivität der Surfpastoral ist die Messe am Strand, ebenfalls mit viel Einfachheit, auf dem Sand, mit einem Surfbrett als Altar, mit all seiner Symbolik. Wir sangen, wir beteten zusammen, wir teilten das Wort. Der Ort ändert sich je nach den Wetterbedingungen und der Vorhersage der Wellen. Denn auf die Messe folgt fast immer ein ausgiebiges Bad im Wasser, gemeinsam mit denen, die mitmachen wollen.

Während dieser kurzen Zeit der Surfpastoral wurden wir mit vielen Geschichten und Dingen beschenkt, die wir im Herzen bewahren, kleine und große Segnungen, die der Herr uns mit auf den Weg gegeben hat und weiterhin gibt. Ich erinnere mich an eine Messe am Strand, bei der sich plötzlich eine Mutter zu uns gesellte und uns ergriffen erzählte, dass ihr Sohn Surfer war und an diesem Ort tödlich verunglückt ist. Für sie und für uns war es etwas ganz Besonderes, diese Messe mitzuerleben und dieses Anliegen auf den Altar zu legen, mit dem Meer im Hintergrund, dem Meer, dass dieser junge Mann so sehr geliebt hatte.

Die Surfpastoral ist kein besonders organisierter Raum, sondern einfach das Anliegen, gemeinsam die Wellen des Glaubens und des Lebens zu teilen, der Wunsch, in der Erfahrung der Begegnung mit Jesus zu wachsen, in einer Umgebung, die für den Herrn selbst immer etwas ganz Besonderes war. So viele Szenen aus dem Evangelium spielen sich am Ufer des Meeres ab … Auch heute noch!

Die perfekte Welle wählen

Vom Surfen und dem Meer können wir viele Dinge über das Leben und den Glauben lernen. Surfen ist wie eine Parabel auf das Leben. Einige dieser schönen Lektionen, die wir gelernt haben und mit jedem neuen Surfen weiter lernen, sind, dass „von außen betrachtet alles einfach erscheint“ (im Wasser und im Leben); dass „man nicht aufhören darf zu paddeln“ (im Wasser und im Leben); dass „man wissen muss, wie man die perfekte Welle wählt“ (im Wasser und im Leben); dass „man wissen muss, wie man rechtzeitig von der Welle herunterkommt“ (im Wasser und im Leben); und so viele andere.

Das Meer macht uns demütig, weil es nicht auf unsere Wünsche reagiert; es gibt uns Wellen, wenn es will, und die Wellen, die es will, können wir nicht nach Belieben steuern. Das Meer macht uns respektvoll gegenüber dem, was uns übersteigt und übertrifft, es lehrt uns, uns zurückzuziehen, wenn wir erkennen, dass wir nicht in der Lage sein werden, diese Welle zu reiten. Das Meer öffnet uns das Geheimnis, es öffnet den Horizont des Herzens, es weitet die Lungen der Seele, es bringt uns ein Ständchen mit seinem Rollen und seiner Brise, es lehrt uns, dass wir jenseits aller Unterschiede vereint sind, es macht uns nachdenklich und damit dankbar.

Wir danken Gott, dass er uns das Geschenk gemacht hat, das Leben, den Glauben und die Wellen teilen zu können; und wir warten mit offenen Armen und offenen Herzen auf jeden, der kommen und etwas von dieser gesegneten Erfahrung teilen möchte.

Quelle: www.schoenstatt.org.ar, mit freundlicher Genehmigung der Redaktion.

Instagram der Surf-Pastoral

Original: Spanisch, 2.2.2021. Übersetzung: Maria Fischer @schoenstatt.org

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