mkf. Achtzehn Länder, vierzehn Sprachen, Ehepaare von frisch bis über dreißig Jahre verheiratet, von Gründergeneration ihres Landes bis Erben von fast hundert Jahren Geschichte, von gerade vor ein paar Jahren getauft bis katholisches Kernland: das ist der europäische Familienkongress (und das ist Schönstatt in Europa). Am Abend des 20. Mai – genau 65 Jahre nach der Heimkehr Pater Kentenichs aus dem KZ Dachau nach Schönstatt – wurde er eröffnet.
Die Familien, die schon im Laufe des Tages angereist waren, feierten am späten Nachmittag des 20. Mai am Heiligtum der Familie eine heilige Messe. Wer danach dorthin pilgerte – wie etwa einige Ehepaare aus Südamerika – fand drinnen einen sprechenden Hinweis: Die heilige Familie nimmt am Europäischen Familienkongress teil.
Die Statue der Heiligen Familie war mit den Familien ins Pater-Kentenich-Haus gewandert.
Dort im Pater-Kentenich-Haus fand dann am Abend die Eröffnung des Kongresses statt, moderiert von Hans und Inge Haslinger, Österreich, und Conchita Rodriguez und Rodolfo Monedero aus Spanien.
„Wir wollten es locker und kurz machen, nur einen einfachen Impuls geben und einfach die Leute ankommen lassen“, so Inge Haslinger am Schluss, sichtlich erfreut über die ausgesprochen gute Stimmung.
„Die Leute haben eine lange Reise hinter sich, man kann nichts mehr aufnehmen, und vor allem: man möchte die anderen begrüßen und erzählen“, ergänzt Rodolfo Monedero. Kongresssprache ist Deutsch, es wird simultan ins Englische übersetzt, an einigen Ecken kommt Flüsterübersetzung in eine der anderen Sprachen hinzu.
Fahnen und Fähnchen
Ein zentrales Element an diesem Abend ist der Einzug der Landesfahnen, jeweils begleitet von typischer Musik, lockerer Anmoderation und vor allem: Herzlichem Applaus und Fähnchenschwenken im Publikum.
Das ist schon so etwas wie WM-Atmosphäre, vor allem in den großen Blocks – Spanien, Portugal, Deutschland -, wo sich die wahren Weltmeister im Fähnchenschwenken zeigen! An der Rückwand entsteht nach und nach eine Palette mit dem Kongressmotto in allen Sprachen, auch ein Ausdruck für den festen Wunsch, trotz aller Sprachbarrieren die Vernetzung der Familienbewegungen Europas anzugehen.
Familien als Träger der Evangelisierung
Herzlich begrüßt werden die Schwestern und Patres, die in den Familienbewegungen arbeiten, und der Vertreter des Päpstlichen Rates für die Familie, P. Gutiérrez aus Mexiko. Er begrüßt die Familien im Namen von Kardinal Ennio Antonelli und macht ihnen Mut, als Familien Träger der Evangelisierung von Familien zu werden.
Europa brauche mehr als eine Wirtschaftseinheit, so hatte Ehepaar Haslinger zu Beginn gesagt. Die Beziehungen der Menschen und der Völker müssen heute mehr denn je von Liebe getragen werden, von der Liebe, die in Familien lebt. Darum haben Familien eine Sendung für Europa.
Familien am Urheiligtum
Ein schönes Bild dann am Freitagmorgen. Buchstäblich über Nacht war das kalte, trübe und nasse Wetter der vergangenen Wochen einem strahlenden Frühlingstag gewichen.
Rund ums Urheiligtum gibt es zunächst ein Begrüßen all derer, die über Nacht noch dazu gekommen sind, Wiedersehensfreude überall.
Auf noch feuchtem Rasen waren die Bänke im Halbkreis vor den Gräbern hinter dem Urheiligtum – dem sichtbaren Zeichen des Nichts ohne uns – aufgestellt. Hier feierten die Familien mit Liedern in allen Sprachen Gottesdienst. In den Fürbitten brachten die Ehepaare die Bitten für die apostolischen Projekte: Hasugespräche, Schulen, Akademien für Familienpädagogik, Ehevorbereitungskurse, Familientagungen…
Dann geht es in die thematische Arbeit, die von Vorträgen, Impulsen und Workshops geprägt ist…
Drei Tage lang wollen die Familien sich mit dem befassen, was für Europa, für Völker, Gemeinschaften, Familien so elementar wichtig ist: Beziehungen, Bindungen – lokale, personale, ideenmäßige.
Am Montag dann soll der Kongress ausmünden in ein Bündnis für die Familien Europas.
Fotoalbum (wird laufend aktualisiert)
