Veröffentlicht am 2014-04-18 In Themen - Meinungen

Wie viel 18. Oktober 1914 atmet unser Beten?

IN WENIGEN WORTEN, P. Joaquín Alliende Luco. In einigen Schönstatt-Heiligtümern kann man ein bestimmtes Szenario erleben. Das Allerheiligste ist ausgesetzt. Ein buntes Blumenarrangement umgibt es. Herein kommt eine Gruppe von Schönstättern. Ein Gruß an die Gottesmutter. In den Antworten klingt Wärme mit. Sie beschließen das Gebet und ziehen fröhlich von dannen. Vielleicht hat keiner von diesen Betern auch nur wahrgenommen, dass sie sich in keinem einzigen Augenblick an Jesus Christus im Sakrament gewandt haben. Darf ich mir erlauben, zu dieser Art des Betens etwas zu sagen?

Es scheint, dass es bei einigen unserer Schönstätter Brüder und Schwestern eine gewisse Eigenheit im Umgang mit den Personen des Himmels gibt. Beispielsweise in der entsprechenden Beziehung in der Verehrung von  Christus und seiner Mutter. Wer fast immer in den Gebeten vorkommt, sind „der Vater“ und „die Mutter“. Manchmal ist es dabei nicht möglich zu unterscheiden, um welchen Vater und welche Mutter es da geht. Beispielsweise ist es nicht klar, ob dieser „Vater“ der gütige Gott, der „Vater-Gott“ ist, den viele Religionen ahnend verehren. Oder ob sie sich im Gebet ausdrücklich an die erste Person der Dreifaltigkeit wenden, deren Existenz und Eigenschaften nur durch Christus, den Eingeborenen, gekannt und geliebt werden können, durch ihn, der sie enthüllt hat.

Den Vater-Gott kann ein Nichtchrist kennen. Gott Vater, enthüllt durch Jesus Christus, kann man nur kennen und lieben durch die Gnade des Heiligen Geistes. Ein kentenichianischer Schönstätter ist ausgesprochen trinitarisch. Am Ende des Oktoberbriefs 1948 bestätigt der Gründer ausdrücklich: „Der Schönstattmensch als nova creatura ist ein ausgeprägter Dreifaltigkeitspartner in Christus Jesus, ein origineller Dreifaltigkeitspartner in Christus Jesus, ein zeitbedingt-hochgemuter Dreifaltigkeitspartner in Christus Jesus. Wir sprechen vom Dreifaltigkeitspartner in Christus.  (…)Wir sind nicht nur marianisch und christo-mystisch, auch nicht nur patrozentrisch, sondern ausgesprochen trinitarisch eingestellt. (…)Es heißt nicht bloß hochgemut, sondern zeitbedingt hochgemut. Ordensleute leben auch hochgemut kraft ihrer Gelübde. Unsere Hochgemutheit bekommt durch die Zeit ein anderes Gepräge.“

Das Liebesbündnis von 1914 erzieht uns dazu, in der Dreifaltigkeit zu atmen, zu lieben und zu dienen.  Und uns zu Aposteln des unbeschreiblichen Geheimnisses des Vaters im Sohn durch den Heiligen Geist zu gestalten, wie es sich in diesem glorreichen Ostern des unverdienten Jubiläums manifestiert.

Original: Spanisch. Übersetzung: Maria Fischer, schoenstatt.org

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