Veröffentlicht am 2012-03-25 In Schönstätter

Enrique Viveros. Der Herr mit der Fliege

CHILE, Carmen M. Rogers. In aller Stille ist er gegangen, gelassen, so wie er gelebt hat. Wie Maria, wage ich zu sagen. Und wegen dieser Stille, wegen Weihnachten und den Sommerferien ohne ihm noch einmal Danke gesagt haben zu können. Ja. Enrique Viveros, „der Herr mit der Fliege“, ist an einem Adventtag heimgegangen und es wurde kaum wahrgenommen und berichtet.

 

 

 

Bei den großen Festen und immer am zweiten Samstag des Monats, wenn sie Kurstreffen des ersten Kurses des Institutes der Familien hatten, konnte ich sie umarmen, ihn und Olguita, und dabei das Gefühl haben, Pater Kentenich persönlich zu berühren. So herzlich, so persönlich waren die beiden. Wie oft hat Enrique mich direkt angeschaut und mich ehrlich besorgt gefragt: „Geht es dir gut?“

Mein erstes Erlebnis von Familie

Mein erstes Erlebnis von Familie hatte ich durch Enrique und Olga. Sie waren Leiter einer Landestagung der Führungsleute Schönstatts in Chile, und ich ein Mitglied der Berufstätigen Frauen, das gerade anfing, die Welt Schönstatt zu entdecken. Jahrelang gaben sie mir einmal im Jahr die Gelegenheit, ihnen zu helfen (was in Wirklichkeit dazu führte, dass sie die Werkzeuge waren, die sich die Gottesmutter ausgesucht hatte, um mich für Schönstatt zu gewinnen). Von ihnen habe ich gelernt, Familie zu sein; durch sie bekam ich bei jeder Tagung die nötige Sicherheit, als ich völlig unvorbereitet etwas im Namen meiner Gemeinschaft sagen sollte, weil ich wusste, dass sie an eben diesem schwül-heißen Nachmittag im November, während ich sprach, im Heiligtum waren; von ihnen lernte ich, was es bedeutet, in voller Natürlichkeit und Freude die evangelischen Räte zu leben – mitten in der Welt.

Ein Davor und ein Danach

Enrique hat mich in die Welt der Liturgie eingeführt mit den Feiern in der Kar- und Osterwoche, die er von der Sakristei aus bis ins kleinste Detail vorbereitete und begleitete. Enrique, den ich nie ohne seine geliebte Kamera gesehen habe, hat mir Geschichtssinn vermittelt … Geschichte nicht nur damals, Geschichte auch jetzt, Geschichte, die festgehalten werden muss. Tausend Einzelheiten, tausend Geschenke der MTA durch dieses wunderbare Ehepaar.

Ich kann nicht von einem „Davor“ und „Danach“ der Viveros reden. Ich weiß nicht, wie sie durch Schönstatt gewachsen sind, denn ich habe sie ja erst „groß“ kennen gelernt. Aber sie beide haben meine eigene Lebens- und Schönstattgeschichte mit einem Davor und Danach geprägt. Danke, Gottesmutter, für sie! Danke dafür, dass du uns für einige Jahre den „Herrn mit der Fliege und der Kamera“ geliehen hattest.

 

Übersetzung: alisol, schoenstatt.org

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