Veröffentlicht am 2011-10-21 In Schönstätter

Eine Hommage an Patricia Anne (Tish) Holding

SÜDAFRIKA, Marlene Peter. Am Sonntag, dem 11. September 2011, endete Patricia (Tish) Holdings Leben auf Erden und begann in ihrer wirklichen Heimat, im Himmel, bei unserem himmlischen Vater. Ihr unerwarteter Tod war die Folge von Komplikationen während einer Operation, der sie sich am Donnerstag, dem 8. September (Mariä Geburt), in Johannesburg, Südafrika, unterzogen hatte.

 

 

Wer war sie? Wenn wir jemanden von den vielen Leuten fragen würden, die sie kannten, die ihr Leben geteilt haben, mit ihr gearbeitet haben, deren Leben sie berührt hat, denen sie geholfen hat, und vor allem, die sie liebten und von ihr geliebt wurden, hätten sie alle etwas darüber zu erzählen, wer Tish für sie war. Ihr Heimgang hat uns erschüttert und tieftraurig gemacht.

In seiner Rede bei ihrer Trauermesse am Freitag, dem 16. September, sagte ihr Mann, Peter, „sie war die wichtigste Person in meinem Leben und Mittelpunkt unserer Familie. Ich bin so stolz auf sie und alles, was wir zusammen erreicht haben.“

Lehrerin, Freundin, Ehefrau, Mutter …

Diejenigen von uns, die sie kennengelernt haben, sind wie die Familie stolz und dankbar, ihr auf dem Lebensweg begegnet zu sein. Zunächst werde ich an Peters Worte anknüpfen als eine, die sie bestens kannte. Vor ihrer Heirat war sie Lehrerin, und wenn ihre Lehrerlaufbahn auch vorzeitig endete, als sie heirateten, blieb sie doch ihr ganzes Leben lang von Bedeutung. – „Sie sah Bildung, ob religiös oder säkular, als Tor zum Erfolg für jeden Weg im Leben. Sie bot Möglichkeiten, wo es sonst keine gäbe … Freundschaft und Freunde waren für Tish sehr wichtig, und viele bestanden über viele, viele Jahre hinweg.“ Sie wusste, dass man Freundschaften lebendig halten muss, indem man Kontakt hält, an Geburtstage und andere wichtige Daten denkt, dazu einige Bausteine der Freundschaft – Sorge, Annahme, Zuhören, Anteilnahme, Geduld und Liebe als starke Grundlage.

Die Familie war Tish sehr wichtig, an erster Stelle natürlich ihre eigene Familie, ihr geliebter Mann Peter, und die Kinder Larry, Andrew, Michael und Cathryn denen sie sich mit den ihr eigenen mütterlichen Fähigkeiten widmete. Ebenso kümmerte sie sich um ihre Familie im weiteren Sinne.

Peter fährt fort, „Obwohl die Kinder einen großen Teil ihrer Zeit in Anspruch nahmen fand sie Zeit – oder nahm sich Zeit – sich dem Gebet und anderen Gruppen der Gemeinde Maryvale anzuschließen. „Daraus entstand eine tiefere Spiritualität, als sie in die Schönstattbewegung kam. Diese hatte für den Rest ihres Lebens eine zentrale Bedeutung, vor allem in aktiven Führungsaufgaben in der Mütterbewegung. Sie hatte eine sagenhafte Liebe zur Schönstattbewegung, unserer Dreimal Wunderbaren Mutter und dem Gründer, Pater Josef Kentenich.

Apostel

Aus dem Wunsch nach tieferer Bindung heraus folgte sie im Jahr 1994 mit 13 anderen Müttern dem Ruf der Gottesmutter, sich dem Schönstatt-Mütterbund anzuschließen. Von dem Augenblick an, als Tish diese tiefere Bindung einging, weihte sie ihr Leben dem Dienst …

… Sie hatte von ihrer eigenen Mutter ein großes Geschenk mitbekommen – gesunden Menschenverstand. In allen Situationen ihres Lebens, ob als Katechese-Koordinatorin des Nordgebietes der Diözese Johannesburg oder bei der Mitarbeit bei der Organisation der Diözesansynode 2008, nutzte sie diese Gabe des gesunden Menschenverstandes voll aus. Sie sprach es aus, wenn sie dachte, dass man etwas besser machen könnte oder wenn sie der Ansicht war, dass eine Entscheidung falsch war und geändert werden musste.

Andere Fälle, denen Tish’s Sorge und Engagement zugute kam in den letzten Jahren, sind Culture of Life Apostolate und Mercy House. Ersteres ist dem Schutz des menschlichen Lebens gewidmet – vom Mutterleib bis ins Grab. Tish ging mit Enthusiasmus in diesem Apostolat auf, das sie unterstützte durch die Organisation von Demonstrationen und Gebetskampagnen für den Schutz des ungeborenen Lebens und vermittelte die Botschaft an eine immer größer werdende Zahl von Personen im Umkreis von Johannesburg.“

Peter und Tish stellten ihre Aufmerksamkeit und ihre Fähigkeiten ebenso in den Dienst von Mercy House, ein Heim für Flüchtlinge beispielsweise aus Ruanda. Zu ihrem Einsatz gehörten viele Stunden, in denen sie die jüngeren Bewohner in Englisch unterrichteten und den älteren bei Schulaufgaben und mit Unterstützung und Rat halfen.

Mütterbund

Tish kam im Jahr 1994 zur Gemeinschaft des Schönstatt-Mütterbundes. Es war der erste Kurs in Afrika. Jetzt haben wir fünf. In unserem Kurs sind vierzehn Mütter, (drei sind schon verstorben). Unser Kursideal ist „Herz unendlicher Liebe“. In den siebzehn Jahren, seit wir angefangen haben, haben wir unsere erste, zweite und ewige Weihe abgelegt und alle haben sich in kleinen und großen Schritten unserem Ideal genähert, niemand so wie Tish. Sie war unsere Kursmutter, eine gute Wahl, und jede von uns war Gegenstand ihrer Fürsorge und Anteilnahme, Hilfe, Ermutigung, Verständnis, Vertrauen, Großzügigkeit und Liebe, wahrhaft mütterliche Eigenschaften, jemand auf dem Weg, ein Abbild unserer Dreimal Wunderbaren Mutter zu werden. Wir wurden Zeugen ihres tiefen Glaubens, ihrer Liebe zu Gott, ihrer Verehrung der Eucharistie, ihres spirituell motivierten Sendungsbewusstseins. Es spiegelte sich in allem, in großen und kleinen Dingen, was sie tat für so viele Menschen, mit denen sie zu tun hatte.

Schwester Marian, unsere geistliche Leitung, Mentorin, Freundin und Ehren-Kursschwester sagte: „Was ich bemerkenswert fand, war die Art, wie ihr Leben geprägt war durch ihr Kursideal „Herz unendlicher Liebe“. Sie liebte ihr Kursideal und lebte total daraus. Es war ihr Leitstern bei allem was sie war und was sie tat. Dieses Ideal war die inspirierende Kraft, die sie drängte, ein Werkzeug der Liebe Gottes zu sein in ihrer Familie, ihrer Gemeinde, der Kirche und in all den verschiedenen Situationen, die zu ihrem Alltag gehörten. Für viele Menschen machte sie Gottes Liebe konkret durch viele Taten der Liebe, Hilfe für die Armen, die Kranken, die Betagten, Anrufe und Besuche bei den Einsamen und ans Haus gebundenen und indem sie vielen finanziell half. Zwei herausragende Eigenschaften von Tish waren ihre Fähigkeit zu lieben und ihre immense Großzügigkeit – immerzu gebend schenkte sie ihre Zeit und sich selbst, konkret-praktisch und geistig. Sie liebte Schönstatt und stellte sich in den Dienst unserer MTA, sie brachte oft Menschen zum Heiligtum, ihrem Lieblingsort. Oft war sie die erste, die Hilfe anbot, wenn es nötig war in Schönstatt, in der festen Überzeugung, dass Schönstatt im Dienst der Kirche stehen muss. Unser Vater und Gründer wäre stolz auf sie gewesen. Sie war eine starke, freie Persönlichkeit, trat für die Wahrheit ein und für das, was sie als richtig empfand. Sie fühlte sich sehr für Schönstatt verantwortlich und sagte ihre Meinung, wenn sie spürte, dass etwas geändert werden musste. Sie war der Lebensweise des Bundes treu und tat ihr Bestes, nach seinen Regeln zu leben. Tish war eine sehr wertvolle Bundesmutter.“

Was ihre Kursschwestern erzählen …

Wir Kursschwestern sind alle tieftraurig und unser Zeugnis soll hier nicht fehlen. Sheila: Sie machte einen tiefen Eindruck auf mich von Anfang an, freundlich, liebevoll, mit einem Herz aus Gold.

Maria Sagado erwähnte, dass beim Begräbnis der Generalvikar sagte, sie war ein Sonnenschein, und sie sprach von ihrem wunderbaren Sinn für Humor. Ehrlich, uns allen, ihrer Familie, Freunden und Kursschwestern wird warm ums Herz, auch jetzt noch, wenn wir uns die vielen Momente in Erinnerung rufen, wo wir miteinander gelacht haben und Spaß hatten.

Sheila: Sie lebte ihr Kursideal so vollkommen wie menschenmöglich, kümmerte sich um uns alle, hielt Kontakt, hielt uns über alles auf dem Laufenden, was bei unseren Kursschwestern los war und wenn sie Gebetsunterstützung brauchten. Wohlgemerkt, ihre eigenen Sorgen, besonders gesundheitliche, hielt sie im Hintergrund.

Jenny: Im Mütterbund war sie ein leuchtendes Beispiel, Schönstatt und das Erbe unseres Vaters und Gründers als Weg der Selbsterziehung zu nutzen. Sie las und gab so viel weiter über Schönstatt und seine Botschaft an Gott und die Welt und war immer auf der Suche nach Antworten. Sie gab diese Begeisterung an uns alle weiter und ich schätze die vielen Stunden, die wir zusammen verbrachten bei der Vorbereitung von Gesprächsrunden oder bei Treffen oder auf Wallfahrt. Ich weiß, wenn ich sie anrief, für jemanden zu beten, sagte sie: „Ich gehe und zünde eine Kerze in meinem Hausheiligtum an.“ Sie war ein leuchtendes Beispiel, in wahrhaft mütterlicher Weise allen Liebe zu zeigen, praktisch und offen für alle, aber mit festen Grundsätzen, immer bereit, zuzuhören und eine Lösungsmöglichkeit anzubieten.

Pammy: Wir waren so lange Freundinnen. Du warst immer für mich da. Dein Glaube, deine Hoffnung, Liebe, Freude und Ruhe hat mich angespornt. Tish, meine Freundin, ich liebe dich und vermisse dich.

Maria Johnstone: Tish war nicht nur eine wundervolle Kursmutter, sondern wurde meine beste Freundin. Sie hatte persönliches Interesse an jeder Kursschwester und war immer besorgt um die Entwicklung der Einzelnen als Person.

Carol: Tish war ein liebevoller, fürsorglicher und großzügiger Mensch. Sie hatte immer so viel Zeit für andere – als ob du der einzige Mensch auf der Welt wärst.

Barbara: Tish hat viel geliebt und anderen selbstlos gedient.

Anna Marie spricht uns allen aus der Seele: Wir, „Herz der unendlichen Liebe“, werden dich vermissen, unsere Kursmutter, sehr, sehr vermissen. Dein Humor, deine Gastfreundlichkeit, Liebe und Geduld werden uns so sehr fehlen. Sie sorgte für Ordnung, wenn wir zu viel redeten und beruhigte uns, wenn wir zu aufgeregt waren, und wir haben uns schiefgelacht, wenn sie uns eine Geschichte erzählte – und das tat sie oft. „Tish, du warst eine erstaunliche Frau. Deine Begeisterung für Projekte war grenzenlos. Unsere kleinen Bilder der Pilgernden Gottesmutter, die in Mama Bridgets Kinder-Pilgerkreis unterwegs waren – du wusstest, wohin sie gingen und hieltest Kontakt. Tish, ich weiß nicht, was wir ohne dich anfangen sollen. Aber ich weiß, dass wir jetzt eine vierte „Heilige“ als Fürsprecherin im Himmel haben. Allmächtiger Vater, wir danken dir, dass du uns Tish’s Anwesenheit geschenkt hast in den letzten sechzehn Jahren und wir bitten die Gottesmutter, für Tish’s Seele einzutreten.

Maria Salgado sagte, „Peters Rede über seine geliebte Frau, als er von ihrem Einsatz für Schönstatt sprach, ließ mich klarer die unterstützende Rolle begreifen, die er in all den Jahren spielte, als Tish unsere Kursmutter war.“

Wir vermissen sie alle

Es stimmte, was er am Ende seiner Rede sagte, „Jetzt ist Tish nicht mehr an meiner Seite, zumindest körperlich; nach mehr als einundvierzig Jahren der Freude und Dankbarkeit. ich danke Gott für die wundervolle Frau, die er für mich erschaffen hat und die gemeinsame Zeit, die uns zugeteilt war. Unsere Kinder sind erwachsen geworden, wir sind zu Recht stolz auf sie, ein Enkel, Kevin, der eine glänzende Zukunft vor sich hat – was will man mehr? Das alles dank Tish’s Glauben und Hingabe – eine außergewöhnliche Ehefrau, Mutter, Schwiegermutter und Oma. Vielen war sie eine treue Freundin – ob jung oder alt. Sie hat so viele Menschenleben berührt – wie sehr, das werden wir nie erfahren. Wir werden sie alle vermissen, aber wir sollten sie gehen lassen, denn ihre Aufgabe hier ist getan und sie ist heimgerufen worden.

Und von Tish’s Tochter Cathryn:

Möge das Bild ihres Lebens gewebt sein
aus rosenfarbenen Fäden der Liebe,
tiefroten der Leidenschaft,
satt goldenen der Erkenntnis,
ruhig grünen des Glaubens,
stillen Blautönen des Verstehens und der Zufriedenheit,
und den strahlendhell silbernen des Humors.

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Das Team von schoenstatt.org dankt Tish Holding für Hunderte von eingeschickten Fotos, für Artikel, Zeugnisse und Kontakte, für den Austausch von Erfahrungen über den Beginn der Kampagne der Pilgernden Gottesmutter, und so vieles mehr – und besonders dafür, dass sie über zehn Jahre bei diesem Abenteuer dabei war … Ruhe in Frieden, oder besser, mach weiter, Tish, auf unserer Pilgerfahrt nach 2014!

 

Übersetzung: Gerti Lehnen, Deutschland

1 Responses

  1. Edeltraud Hemetzberger, Schönstatt-Mütterbund sagt:

    Bei unserer 1. Internationalen Leitungskonferenz durften wir Tish als sehr herzliche Frau und engagierte Bundesmutter aus Südafrika kennenlernen und beim Bündejubiläum 2009 gab es erneut ein frohes Wiedersehen.
    Möge Tish dem Mütterbund weltweit, aber besonders in ihrem Land vom Himmel aus reichen Segen erbitten, so wie es zu Lebzeiten ihr Anliegen war.

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