Veröffentlicht am 2014-11-01 In Jubiläum 2014

So feierten sie den 18. Oktober 2014 … in Burundi

BURUNDI, P. Paul Zingg, mda. In Burundi wurden 100 Jahre Liebesbündnis gefeiert, verbunden mit der Feier von 50 Jahren „Vertrauensheiligtum“ in Mutumba und 20 Jahren Heiligtum von Mont Sión in Bujumbura.

 

Feier auf Mont Sion Gikungu am 18. Oktober

Das Fest am 18. Oktober auf Mont Sión war seit langem in einer Kommission vorbereitet worden. Als dann am Dienstag eine große Herde Ziegen auf Mont Sion ankam, wurde deutlich: es beginnt! Am Vorabend des Festes wurden 12 Ziegen geschlachtet, um für das physische Wohl der Pilger in der Nacht zubereitet zu werden.

Morgens um halb neun setzte sich eine Pilgergruppe vor allem Jugendlicher mit dem Bild der Pilgernden Gottesmutter vom Militärspital aus singend in Bewegung. Bei der Ankunft beim Heiligtum war die Pilgerkirche schon fast voll, wohl gegen 5000 Pilger. Erzbischof Mgr. Evariste Ngoyagoye begann pünktlich die Liturgie, begleitet von über 50 Priestern, meist Schönstätter, und zwei Chören. Der Bewegungsleiter, P. Anicet, begrüßte Bischof und Pilger, vor allem auch die Vertretungen aus den Nachbarländern Kongo, Ruanda, Tansania und Kenia. Er stellte die verschiedenen Gruppierungen der Bewegung vor und erklärte das Liebesbündnis als Weg, den Glauben heute zu leben.

In der Homilie bedankte sich der Bischof für die reiche Geschichte, die durch die mutige Initiative des Gründers, P. Kentenich, in Schönstatt begann. Er wies auf die Bedeutung Marias bei der Hochzeit zu Kana hin und bat die Gottesmutter auch um ihren Schutz bei den kommenden Wahlen.

Nach dem Glaubensbekenntnis schlossen fünf Ehepaare das Liebesbündnis. Bei der Gabenprozession wurden verschiedene Symbole zum Altar gebracht, darunter ein kleines Heiligtum in Erinnerung an das große Geschenk des Urheiligtums zu diesem Jubiläum in Schönstatt.

Nach der Kommunion sang der “Chorale Nicolas de Flue“ einen eigens für das Fest komponierten Hymnus. Vor dem Segen folgten zwei Ansprachen: Mgr Jean Marie Harushimana, Generalvikar in Gitega, Mitglied des Instituts der Schönstatt-Priester, sprach im Namen des Landespräsidiums. Er stellte engagiert die verschiedenen Gemeinschaften der Schönstattbewegung und ihr Wirken vom Heiligtum aus vor und bedankte sich besonders bei der Gottesmutter für ihre Präsenz. Alois Misago, Präsident der Vorbereitungskommission, bedankte sich für das intensive und gute Zusammenwirken in der Gruppe.

Zum Schluss der liturgischen Feier pilgerte die Heerschar der Gläubigen unter Trommelklang zum Heiligtum. Dort erneuerten alle gemeinsam in schlichter Weise das Liebesbündnis.

 

Volksfest

Der Empfang gestaltete sich zu einer Art Volksfest unter Zelten beim Heiligtum mit vielen künstlerischen Beiträgen: Lieder, Tänze, Sketchs und natürlich Ansprachen. Bevor die Ehrengäste zu Tisch gingen –besser zu den Stühlen- waren sie eingeladen, im großen Saal eine von P. Rodrigo (Chile) konzipierte Ausstellung zu besichtigen. In farbigen Plakaten und erläuternden Texten wurde die Schönstatt-Bewegung in den umliegenden Ländern mit ihren Heiligtümern und Bildstöcken vorgestellt. Auch die Vorbildgestalten Schönstatts hatten ihren Platz. Ein Video zeigte die Anfänge der Bewegung in Burundi.

Nach dem Tischsegen und der Begrüßung erwartete ein Festessen die Gäste. Der Vize-Regional der Pallottiner von Ruanda/Kongo war mit einer Delegation der „Famille Pallottine“ gekommen: mit einem polnischen Bruder und zwei ruandischen Schwestern. Er stellte seine Gemeinschaft vor und wies auf die pallottinischen Wurzeln Schönstatts hin. Als Geschenk überreichte er ein wertvolles Messgewand mit der Figur des heiligen Vinzenz Pallotti.

Erwähnt sei noch die Wetterlage beim Fest. In der Jubiläumswoche meldete sich die Regenzeit an. Noch in der Nacht regnete es ausgiebig. Der Tag begann mit bedecktem Himmel. Doch bald zeigten sich erste Sonnenstrahlen und die Regenwolken zogen weg Richtung Tanganjikasee.

 

Viel Segen – viel Regen in Mutumba

Am Sonntag, 19. Oktober, wurde das Jubiläum in Mutumba fortgesetzt. Beim Heiligtum dort war eine Neu-Krönung der Gottesmutter vorgesehen. Eingeleitet wurde das Fest mit einer Vigilfeier, bei der eine große Gruppe von Mädchen im reich geschmückten Heiligtum das Liebesbündnis schloss. Von dort begann auch am Morgen die Prozession, bei der 100 weiß gekleidete Kinder 100 Fähnchen trugen.

Der liturgischen Feier stand diesmal der Bischof von Ruyigi, Mgr Blaise Nzeyimana, vor. Er lud zu einem großen Magnifikat für die reiche Geschichte Schönstatts ein und zeigte die Dimensionen des Liebesbündnisses auf und wies auf die Bedeutung der Familien in Schönstatt hin; wichtig sei das Engagement jedes einzelnen, um die Fruchtbarkeit des Charismas P. Kentenichs für die Zukunft zu garantieren.

Krönung

Nach dem Glaubensbekenntnis folgte die Krönung des Bildes der Gottesmutter, die der Bischof sehr andächtig vollzog. Gemeinsam beteten die Gläubigen das Krönungsgebet und der Chor sang anschließend vielstimmig den Krönungshymnus. Bei der Gabenprozession wurden der Königin von den verschiedenen Gliederungen symbolische Geschenke gebracht. Die Patres schenkten für das Vertrauensheiligtum ein von Bernard Bigendako geschnitztes Einheitskreuz, das auch die Einheit von Mutumba und Gikungu ausdrücken soll.

Bei der Danksagung nach der Kommunion stellte P. Anicet die Diözesanleiter der Bewegung vor, seine engsten Mitarbeiter. Er verkündete auch die Losung für die kommenden drei Jahre: „Im Liebesbündnis mit Maria bauen wir gemeinsam das Reich des Vaters!“ Die Verantwortlichen hätten dabei eine wichtige Rolle zu spielen, um die Devise mit Leben zu füllen.

Gegen Ende der Feier setzte ein starker Regen ein, der die Planung etwas durcheinander brachte. Der Moderator, Abbé Lambert nutzte die Gelegenheit, um weitere Informationen über Schönstatt zu vermitteln. Doch irgendwann gab es dazu auch nichts mehr zu sagen, während der Regen weiter über Mutumba niederging, so dass der Triumphzug der Königin zum Heiligtum nicht stattfinden konnte.

Es folgte der Empfang in der Katechetenschule mit über 300 Gästen, darunter 40 Priester. Beim Festmahl sprach Sr. Lisette auf sympathische Weise über die 50-jährige Geschichte des Heiligtums und der Krönung und stellte die Schwestergemeinschaft vor. Der Chor der 40 Schwestern, darunter 11 Kandidatinnen im blauen Kleid, sang zur Freude der Gäste aus vollen Kehlen einen langen Dankeshymnus.

Die Zeugin des Anfangs

Am Schluss des Empfangs lud ich die pallottinische Gruppe zum Besuch des Heiligtums ein. Dort hatte das gekrönte Bild wieder seinen Platz gefunden. Anschließend kam es zu einer herzlichen Begegnung im Garten der Schwestern mit der Pionierschwester Sr. Bernita, die mit zwei Mitschwestern von Südafrika aus Schönstatt nach Burundi gebracht hatte (1962). Es wurden viele Fotos gemacht und die Umarmung mit den Pallottiner-Schwestern war äußerst herzlich.

Die Regengüsse sind in dieser Periode für die Natur ein Geschenk, das die Kulturen neu aufleben lässt. Hoffen wir, das die Gnaden dieses Jubiläums in vielen Herzen eine neue Saat aufkeimen lässt, damit die Botschaft des Liebesbündnisses auch im neuen Jahrhundert weiter klingt und viele Früchte bringt.

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