Veröffentlicht am 2014-03-16 In Jubiläum 2014

Die Kosten eines Jubiläums: 300 Denare

SPANIEN, M. Paz Leiva und Miguel Ángel Rubio. Als Jesus in Betanien im Haus Simons des Aussätzigen bei Tisch war, kam eine Frau mit einem Alabastergefäß voll echtem, kostbarem Nardenöl, zerbrach es und goss das Öl über sein Haar. Einige aber wurden unwillig und sagten zueinander: Wozu diese Verschwendung? Man hätte das Öl um mehr als dreihundert Denare verkaufen und das Geld den Armen geben können. Und sie machten der Frau heftige Vorwürfe. Jesus aber sagte: Hört auf! Warum lasst ihr sie nicht in Ruhe? Sie hat ein gutes Werk an mir getan. Denn die Armen habt ihr immer bei euch und ihr könnt ihnen Gutes tun, so oft ihr wollt; mich aber habt ihr nicht immer“ (Mk. 14, 3-8). Wir vollenden bald 100 Jahre unseres Liebesbündnisses mit der Gottesmutter Maria. Ein Ereignis, das uns mit Freude und Hoffnung erfüllt, auf das wir uns vorbereiten, um zu feiern und zu danken. Auch werden wir die Gnaden empfangen, die Lebensströmungen und apostolische Initaitiven nähren, die uns für die kommenden 100 Jahre erneuern können.

Doch ein Fest ist nicht ausgenommen von Risiken und Schwierigkeiten:

Schon 1939, beim Silberjubiläum, erlebte Schönstatt Feindseligkeiten mit der Verfolgung durch die Nazis.

1964, beim Goldenen Jubiläum, war Pater Kentenich im Exil und Schönstatt durch die Kirche selbst in Frage gestellt.

Ich möchte gehen… im solidarischen Bündnis

Wir erleben schwierige Zeiten: Wir sind mitten in einer akuten Wirtschaftskrise mit Arbeitslosigkei und fehlenden Geldmitteln, Angst  vor Krankheit und Alter. Angst vor Gegenwart und Zukunft. Auch mitten in einer Wertekrise. Einer Angst, die uns quält und uns hindert, mit Freude zu feiern.

Ich möchte nach Schönstatt gehen und das Jubiläum feiern. Aufbrechen und mit meinen Brüdern und Schwestern den Weg gemeinsam gehen, in solidarischem Bündnis…

Schnell nehme ich Papier und Kugelschreiber und fange an zu rechnen. Addiere, multipliziere…. die Zahlen stehen kalt und unerbittlich da. Das Endergebnis ist: zum Jubiläum gehen kostet nicht mehr und nicht weniger als – 300 Denare. Ein Kapital. Das Panorama ist entmutigend. Wie viele Dinge könnte ich mit 300 Denaren bezahlen, und alle wichtig für meinen Privathaushalt.

Allerdings werde ich mir bewusst, dass ich diese 300 Denare immer brauchen werde und dass diese wirtschaftlichen Notwendigkeiten mich immer begleiten.

Ein einziges Mal im Leben

Und hundert Jahre mit der Gottesmutter feiern, in Schönstatt, an dem Ort, den sie erwählt hat, um dort zu wohnen, das kann ich nur einmal im Leben.

Wir können die Realität nicht ändern, aber wir können uns ihr auf andere Weise stellen.

  • In den wirtschaftlichen Schwierigkeiten sind wir freier und erleben uns weniger an das Materielle gebunden.
  • In  der Arbeitslosigkeit haben wir mehr Zeit, um sie Gott und den Menschen zu widmen.
  • In der Angst vor der Zukunft setze ich mehr als je auf den praktischen Vorsehungsglauben.
  • In der Angst vor Krankheit weiß ich, dass Gott kein Kreuz schickt, für das er uns nicht vorbereitet hat.
  • In der Angst vor dem Alter beruhigt mich das Wissen, dass meine Zukunft in Gottes Hand liegt.
  • In der Wertekrise stützen wir uns auf einen sicheren Wert.

 

Lassen wir die Werte des alten Menschen zurück.

Der Einbruch des Göttlichen macht uns zu neuen Menschen.

Gott gibt uns die Möglichkeit

Wir werden eine neue Vision der Welt haben. Wir werden Mitglieder einer neuen Gemeinschaft sein und im solidarischen Bündnis gehen.

Ein Jubiläum geschieht nicht jeden Tag.

Gott gibt uns die Chance, eine Hundertjahrfeier zu gestalten.

Und darum habe ich entschieden, nach Schönstatt zu gehen, zum Urheiligtum, wo alles angefangen hat. Habe ich entschieden, mich vor der Gottesmutter niederzuknien und den Parfümflakon aufzubrechen, damit sein Aroma das ganze Gelände überschwemmt… und vielleicht noch darüber hinaus.

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