Veröffentlicht am 2012-11-04 In Jubiläum 2014

In einem einzigen Wort ist die DNA Schönstatts gegriffen, sein Geheimnis und seine Kraft

org. Carmen María Rogers aus  Santiago, Chile, arbeitet seit drei Jahren (gefühlt seit immer) für schoenstatt.org: Sie übersetzt aus Portugiesisch und Englisch ins Spanische, redigiert Artikel und schreibt auch selbst, und seit gut einem Jahr koordiniert sie das Team der Übersetzer „in Spanisch“. Sie erzählt, was ihre Arbeit für sie bedeutet und warum sie für 2014 und die Bündniskultur brennt.

 

 

Carmen, was bringt Dich dazu, so viel Zeit zum Übersetzen, Redigieren und Korrigieren einzusetzen und jetzt auch das Team der Übersetzer aus Portugiesisch und Englisch zu koordinieren?

Meine Arbeit für schoenstatt.org habe ich übers Internet gefunden. Eine ganze Weile war ich etwas orientierungslos in Blick auf mein konkretes Apostolatsfeld herumgezogen, bis die Vorsehung sich der Sache angenommen hat – und da bin ich nun!

So einfach und so konkret ist das. Meine Mutter, inzwischen 90 Jahre alt, wurde mehr und mehr abhängig davon, dass meine Schwester oder ich bei ihr im Haus waren, und so wurde es für mich immer schwieriger, an den Treffen meiner Gliederung teilzunehmen. Ich habe die Gottesmutter um eine apostolische Arbeit gebeten, und dann ging mir ein Licht auf in Form einer Fußnote in einer Mail von Sr. Kornelia, in der sie freiwillige Übersetzer für die Webseite suchte.

Ich bin nicht sicher, ob ich eine Unterhaltung in Englisch oder Portugiesisch hinbekommen würde, zumindest nicht, ohne in irgendeinen Fettnapf zu treten, aber in gutem Spanisch das ins Wort bringen, was ich lese und verstehe, das ist mein Ding. Das mit der Teamleitung hat sich dann so aus dem Leben ergeben.

Erzähl uns etwas von deiner persönlichen Schönstattgeschichte, deinem Apostolat, deiner Familie und deinem Beruf …

Ich bin ein „Kind der Vorsehung“. Mit über dreißig wurde ich Publizistin, ohne auch nur eine einzige der dafür geforderten Voraussetzungen zu haben. Ich war eine Zeitlang sogar berühmt.

Aus meinem Elternhaus bin ich nie ausgezogen – es war und ist für mich ein warmes Nest. Einige Jahre nachdem ich mit Mitte dreißig nach Hirnbluten nur knapp am Tod vorbeigeschrammt bin (ein Erbe meines Vaters), habe ich angefangen, nach meinem Platz in der Kirche zu suchen – als alleinstehende berufstätige Frau. Aber die Treffen in der Pfarrei waren unverrückbar entweder um vier Uhr nachmittags, eine Zeit, in der jeder Berufstätige mittleren Alters arbeitet, oder begannen um neun Uhr abends, eine Uhrzeit, in der eine die Krankenversicherung Chiles kräftig belastende Person im Bett liegen sollte.

Die Vorsehung kam mir bei einem Klassentreffen entgegen. Unter tausend anderen Themen ging es auch um eine unserer früheren Klassenkameradinnen, die Marienschwester geworden war — und die, rein zufällig, in dieser Zeit bei den Berufstätigen Frauen in Santiago wirkte.

Ich ging hin, voller Rebellion: protestierte gegen alles, die Symbole, das elend kleine Kapellchen, die Neigung, allen Dingen einen anderen als den üblichen Namen zu geben, und schwor, dass niemand auf dieser Welt mich je dazu zwingen würde, irgendwelche Verpflichtungen oder Bündnisse einzugehen. Und es hat mich auch niemand gezwungen: Ich habe mich ganz allein und von selbst dazu verpflichtet!

Damals hat mein eigentliches Leben angefangen. Ich habe meinen „reason why“, meine DNA entdeckt. Schlicht und einfach kann ich mir heute mein Leben ohne Schönstatt nicht vorstellen – und ich glaube, meine Angehörigen und meine Arbeitskollegen auch nicht.

Ich bin “Vorsehungskind” und Mutter der halben Welt, denn ich glaube, für die Frau ist Mütterlichkeit Lebensgabe und Lebensaufgabe.

Das “Ewige in der Frau”, um mit Pater Kentenich zu sprechen, ist das, was wir Mütterlichkeit nennen. Oder anders: schlichte und starke, in Gott verwurzelte Dienstbereitschaft ist das Ewige in der Frau, das Ewige in der fraulichen Religiosität.

Was fasziniert dich am meisten an 2014?

In dieser Zeit der Wallfahrt nach 2014 ist mein Pilgerstab das Ringgebet aus Himmelwärts, und – analog zu den Worten Pater Kentenichs – bete ich für mich und meine Familie…

  • Wenn ich müde werde
  • Wenn ich mir etwas wünsche
  • Wenn ich die Orientierung verliere
  • Wenn ich träume
  • Wenn ich warte
  • Wenn ich in mir und in anderen die missionarische Kraft des Liebesbündnisses erfahre, dessen 100 Jahre wir feiern…

“dann ruft mein Ringlein aufwärts alle Triebe: Gekommen ist die Stunde deiner Liebe!”

Was bedeutet Bündniskultur für dich?

Die gigantischste Genialität Schönstatts. In einem einzigen Wort ist die DNA Schönstatts gegriffen, sein Geheimnis und seine Kraft, sein Persönliches Ideal … In einem Wort hat die Konferenz 2014 Mission und Vision Schönstatts zusammengefasst. Und das so greifbar, dass es lebbar ist als unsere originelle Art und Weise, den Bindungsorganismus zu leben. Das ist die große Entdeckung und das große Geschenk der Konferenz 2014 in dieser Jubiläumszeit!

Was ist dein Lieblingssatz aus der Botschaft 2014?

„Der Wesenskern unserer Familie ist das Liebesbündnis mit Maria. Dieser unscheinbare Glaubensakt von P. Kentenich und einer kleinen Gruppe von Sodalen – das Gründungsereignis vom 18. Oktober 1914 im Urheiligtum – lebt in uns in seiner ganzen ursprünglichen Frische weiter.“

Treue ist für Pater Kentenich das Reinerhalten, Verewigen und Bewähren der ersten Liebe.

Jeden Tag „bade“ ich mein Herz in der Bündniskultur, damit es gesund, frisch, begeistert und jung zum Fest der hundert Jahre kommt!

Welches ist dein Lieblingssatz aus dem Wallfahrtsgebet 2014?

Gib Kraft zur Gestaltung einer Bündniskultur in dieser Welt.
Erziehe uns zu deinen Missionaren
für dieses Jahrhundert.

Was bedeutet für dich das internationale Motto “Dein Bündnis – unsere Mission”?

Mir gefällt schon das Wort “Motto” wesentlich besser als das Wort „Parole“, das wir sonst oft benutzen – das ist wohl Berufskrankheit. Motto, das hat etwas von Impuls, von Anfang, von Kraft, die zur Tat drängt. Und in unserem internationalen Motto ist das kurz, mit Rhythmus und offen fürs Weiterdenken…

Ist dein Bündnis – deines, Pater Kentenich – meine Mission? Soll ich in die Welt gehen und neue Verbündete gewinnen? – Ist es so, dass dein Bündnis meine Mission gestaltet? Es ist kurz, aber voller Sinn, weil es erneut zusammenbringt: Vision und Mission, Persönliches Ideal, Bündniskultur.

Was erwartest du von 2014?

Kurz und knapp: ich will Pater José María – der dieser Tage 60 Jahre wurde – gesund und den ganzen Pater Kentenich in der Mitte Schönstatts haben.

Was bedeutet es für dich, so viele Artikel und Texte zu redigieren und zu übersetzen? Was ist deine Erfahrung damit?

Es ist eine wunderbare und sehr lebendige Erfahrung, und man erlebt in ganzer Fülle die universale Dimension der Familie, die weltweit und grenzenlos ist.

Was erwartest du von oder für schoenstatt.org?

Dass schoenstatt.org immer mehr und für alle die „erste Adresse“ des neuen Frühlings Schönstatts ist: das Programm, auf das alle sich freuen, das allen dient und allen Orientierung gibt für ihr Hier und Jetzt, für ihren Alltag.

Welcher Artikel hat dich persönlich am meisten bewegt?

Alle und jeder einzelne! Sie kommen irgendwie immer im richtigen Augenblick, um dich im Innern genau jetzt zu berühren, um dieses Anliegen auszudrücken, das José María Pemán in seiner „Lebens-Lektion“ (das Buch liegt neben dem Himmelwärts auf meinem Nachttisch) so gut ausdrückt:

„Ich möchte erreichen, dass alle die gleiche unendliche Sehnsucht spüren
und wenn sie meine Verse hören, soll jeder sagen:
Das hätte ich geschrieben, wenn ich schreiben könnte.“

Gibt es ein Zitat, einen Satz aus irgendeinem Artikel, den du gelesen oder bearbeitet hast, der dir ganz besonders nachgegangen ist?

Dieser hier, denn er IST Bündniskultur in geläufiger, klarer Sprache:

„Ich denke, wo die Gottesmutter jetzt durch meine Situation diese Tür so weit geöffnet hat, sollten wir einen Schritt weitergehen und einen guten Raum schaffen auf schoenstatt.org und schoenstatt2014.org in der Linie der geistigen „solidarischen Unterstützung“ mit Beiträgen zum Gnadenkapital, im Angebot von Leid oder Krankheit für diejenigen, die „Mangel an Mitteln und Mut“ in ihrer Arbeit für 2014 haben“ (P. José María García).

Übersetzung: alisol – schoenstatt.org


1 Responses

  1. Melanie Grauert sagt:

    Herzlichen Dank für dieses feurige und herzerfrischende Zeugnis, das stärkt und Mut macht! Auf nach 2014!

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