CHILE, Redaktion / mit Material von Vinculo •
In diesem Jahr ist es 75 Jahre her, dass Pater Josef Kentenich am 31. Mai 1949 im kurz zuvor eingeweihten Heiligtum von Bellavista einen Brief auf den Altar legte: den ersten Teil seiner Antwort auf den Bericht von Bischof Bernhard Stein, der aus der Diözesanvisitation Schönstatts, konkret des Instituts der Marienschwestern, hervorgegangen war. In dieser Antwort weist Josef Kentenich auf die Notwendigkeit hin, das Denken, Handeln und Leben in der Kirche zu verändern, hin zu einer ganzheitlicheren, mehr auf das reale Leben und seine Prozesse ausgerichteten, mehr auf die konkreten Personen und ihre Biographie, ihre Gaben und ihre Projekte bezogenen Weise. Er ruft die Kirche und seine Gründung zur Einheit auf – nicht zur Vereinheitlichung des Denkens, Handelns und Lebens, sondern zum berühmten „katholischen Und“: Jesus und Maria, Gott und Mensch, Glaube und reales Leben, Dogma und Pastoral, Ideal und Wirklichkeit. —
Dieses Ereignis wird in der Binnensprache Schönstatts historisch als „dritter Meilenstein Schönstatts“ und apostolisch – Gaben sind Aufgaben – als „Mission des 31. Mai“ bezeichnet. Es gibt Kilometer von Büchern über das Wesen dieser Sendung, Gigabytes von digitalen Dateien und Dutzende von Kongressen, Festivals und Symposien, und es ist immer noch schwierig, sie gut in eine Sprache zu übersetzen, die nach außen (und nach innen) verstanden werden kann. Aber es gibt ein Symbol, das es zum Ausdruck bringt und das zugleich den Binnenraum Schönstatts längst überschritten hat: das Kreuz der Einheit.
Zum Jubiläum des 75-jährigen Bestehens der Mission am 31. Mai, das in Chile gefeiert wird, hat das Institut der Frauen von Schönstatt als Zeichen der Treue zur Geschichte des Kreuzes des Heiligtums von Bellavista erneut ein Kreuz der Einheit geschenkt. Weiter berichten Verantwortliche aus Chile:
Die Bedeutung der Reise des Kreuzes der Einheit durch die Heiligtümer Chiles
Das neue Kreuz der Einheit für das Heiligtum in Bellavista auf dem Altar des Heiligtums der Frauen von Schönstatt in Stuttgart. Dort befindet sich das Original-Kreuz der Einheit
Die verschiedenen Schönstatt-Heiligtümer, die nach dem Urheiligtum errichtet wurden, sind keine unabhängigen Heiligtümer, sondern sind in denselben Plan Gottes und in denselben Gnadenstrom eingebunden, der sich am 18. Oktober 1914 zum ersten Mal manifestiert hat.
Besonders jedes Heiligtum in Chile ist – zusätzlich zu dem Gnadenstrom, den Gott uns vom Heiligtum in Bellavista aus geschenkt hat – aus der Kraft des dritten Meilensteins in der Geschichte Schönstatts geboren, der an diesem Ort stattgefunden hat.
In diesem Jubiläum wollen wir von „Arica bis Punta Arenas“ unser Bewusstsein erneuern, dass jedes unserer Heiligtümer und Bildstöcke von dieser Gnade genährt wird, und gleichzeitig mit der Originalität jedes Ortes die „Sendung des 31. Mai“ erneuern.
Die Weitergabe dieses neuen Kreuzes der Einheit ist eine einmalige Gelegenheit, die Gott uns schenkt, damit wir es an jedem Ort neu erobern und das Kreuz mit unseren Gaben, Anliegen und unserem erneuerten Einsatz für die Mission zu unserem Heiligtum in Bellavista zurückbringen können.
Von Schönstatt nach Chile
Vor der Abreise nach Chile war das Kreuz bei einigen Feiern und an einigen Orten präsent: am Grab des Gründers, im Heiligtum in Stuttgart neben dem Originalkreuz, im Urheiligtum, in der Messe am 9. Januar und in der Messe in Spanisch am 11. Januar, begleitet von vielen Menschen über das Internet.
Am 12. Januar verließ das Kreuz Haus Regina und kam am 13. Januar 2024 in Bellavista an, wo es in der Bündnismesse am 18. Januar überreicht wurde und die Vigil am 20. Januar (noch ein Jahrestag eines Meilensteins, des zweiten, von 1942) begleitete, die die Familie von Bellavista angeboten hatte, um es zu erobern.
Seit seiner Ankunft in Chile hat das Kreuz der Einheit bereits einige Gemeinschaften besucht: Schwestern, Frauen, Frauenbund, es begleitete auch ganz besondere Momente, wie die Beerdigung von Kiki Quiroz de Tagle, und die Feier am 20. Januar, dem Jahrestag des zweiten Meilensteins der Schönstattgeschichte (20.01.1942) in Bellavista. Bei dieser letzten Etappe begleitete er die Schönstattpatres auf ihrer jährlichen Tagung.
Am 29. Februar begann die die Reise des Kreuzes der Einheit, das während des Jubiläums am 31. Mai im Heiligtum von Bellavista seinen Platz finden soll. In einer bewegenden Eucharistiefeier auf der Esplanade des Heiligtums wurde die große Bedeutung dieses neuen Kreuzes hervorgehoben, das das vor einiger Zeit gestohlene Kreuz ersetzt. Von Bellavista aus wurde das Kreuz weiter nach Puerto Montt gebracht.
Die Reise umfasst den Besuch aller Heiligtümer und Bildstöcke in unserem Land in den Monaten März bis Mai. Es war nicht einfach, dieses „Puzzle“ zu organisieren, und wir hoffen, dass alle koordinieren und unterstützen können, damit diese schöne Idee Wirklichkeit werden kann.
Wir sind sicher, dass dieser Besuch des Kreuzes in den verschiedenen Städten jede Familie ermutigen und uns im Geiste des Jubiläums vereinen wird, dass er uns unserem Heiligtum von Bellavista näher bringen wird und dass er Leben, Freude, Einheit, Gebet und das Gefühl „Wir gehen ineinander“ neu beleben wird.
Das Kreuz der Einheit wird von einem Buch begleitet, in dem die Bedeutung eines jeden Besuchs festgehalten wird. Die Idee ist, Zeugnisse und Erfahrungen derjenigen festzuhalten, die mit dem Kreuz in Berührung kommen. Die ersten Seiten erklären die Geschichte des Kreuzes der Einheit als Symbol und die Geschichte dieses Kreuzes im Besonderen. Es gibt darin auch das Jubiläumsgebet, damit jeder es beten und zum Gnadenkapital für das Jubiläum beitragen kann.
Das neue Kreuz der Einheit für das Heiligtum in Bellavista. Das ursprüngliche Kreuz war letztes Jahr gestohlen worden.
Mitarbeit: Miguel Ángel Rubio, Madrid
Original: Spanisch. Übersetzung: Maria Fischer @schoenstatt.org
