Veröffentlicht am 2012-09-28 In Urheiligtum

Als Josef Engling nach Schönstatt kam, hat etwas Neues angefangen

mev. Am Montag, 24. September 2012, waren es 100 Jahre, dass Josef Engling in Schönstatt angekommen und dort seinen Schulbesuch begonnen hat. Aus diesem Anlass waren am Abend zuvor um die 80 Personen in die Marienau gekommen zu Vortrag und Austausch über diesen jungen Mann, den Pater Kentenich die „gelebte Gründungsurkunde“ genannt hat.

 

 

 

Dr. Alicja Kostka, Polen, vermittelte den Anwesenden Fakten und Gedanken zu diesem erstaunlichen Gedenktag von 100 Jahren der Ankunft Josef Englings in Schönstatt. Josef Engling habe sein Leben angeboten, damit die Kongregation Wirklichkeit würde und ihre Mission und Aufgabe erfülle: eine heilige Familie zu sein, eine Familie des Vaters und der Gottesmutter. Heute Abend seien wir hier aus verschiedenen Gemeinschaften und Ländern als eine geeinte internationale Familie, das sei die Vision Josef Englings gewesen. Gott habe das Herz eines Josef Engling gebraucht für die Mission des Gründers, so Dr. Alicja Kostka.

Wo Josef Engling ist, da sind auch Feuer und Glut

Alle waren eingeladen, eine Geschichte oder ein Erlebnis ihrer Beziehung zu Josef Engling zu erzählen. Viele haben sich beteiligt und so die Anwesenden mit ihren Erfahrungen bereichert. Jeder erzählte sein Zeugnis in seiner eigenen Sprache: Polnisch, Deutsch, Spanisch … alle wollten eben beitragen.

Am Schluss erhielten alle ein Foto von Josef Engling, dann ging es in Prozession zum Urheiligtum, wo dann ein besonderer Abendsegen stattfand. Dabei wurde gedankt für das Leben und die Hingabe von Josef Engling. „Man kann sich das Urheiligtum nicht vorstellen ohne das Leben, die Opfer und das Sterben von Josef Engling“, so Pater Marmann zum Beginn.

Dann erhielt jeder einen Zettel mit der Überschrift “Englingpost”, auf dem jeder einen Brief, einen Dank oder eine Bitte schreiben konnte; die Blätter wurden nachher im Englingfeuer hinter dem Heiligtum, am Englingstein, verbrannt – ein Brauch aus den Cambraiwallfahrten der deutschen Schönstatt-Bewegung. Während einer nach dem anderen ans Feuer ging, um seine „Englingpost“ zu verbrennen, wurden Lieder gesungen, die Leben und Hingabe Josef Englings illustrierten.

Weiterfeiern im Alten Haus

Nach dem Gebet und den Liedern, ging die Feier im Alten Haus weiter. Alle waren eingeladen, dort weiterzufeiern und auch weiter von ihren Erfahrungen zu erzählen, darf sich doch jeder Schönstätter, nach einer Aussage Pater Kentenichs, als Frucht der Weihe und Hingabe Josef Englings verstehen.

Auf dem Pilgerweg nach 2014 und an den Toren des Jahres der missionarischen Strömung hat die Schönstattfamilie ihren Blick auf Leben und missionarisches Beispiel Josef Englings gerichtet, Werkzeug der MTA, um viele jugendliche Herzen zum Heiligtum zu ziehen.

Original: Spanisch. Übersetzung: alisol, schoenstatt.org

Zeugnisse von diesem Abend

„Die „Vigil-Gedenkfeier“ zur Ankunft Josef Englings in Schönstatt vor 100 Jahren war für mich ein echter Familienabend. Es hat mich beschenkt, in Pinselstrichen das Leben und Reifen unseres Josefs in dieser Runde neu aufzunehmen. Josef kann nicht anders: wenn man ihm begegnet, kündet er Schönstatt und das ganz ursprungstreu – damals und heute. Dem Josef-Engling-Sekretariat danke ich für die guten Beiträge, die diese besondere Schönstattatmosphäre vorbereiteten. Die anschließenden Zeugnisse waren für mich wie Funken aus dem Englingfeuer, das in den Herzen der Einzelnen lodert. Diese Funken machten hell, warm, entzündeten neu und nährten die Flammen in der eigenen Seele. DANKE, Josef, für Dein gelebtes Liebesbündnis. Nimm uns mit! Nimm uns mit – besonders in der Vorbereitung auf 2014. Josef hilf!“
Eine Marienschwester

„Als Josef mir … die Marienweihe erklärte, und zwar genau nach dem Gebetchen: ‚O meine Gebieterin, o meine Mutter’, … da war mir zumute, als wenn die Gottesmutter selber zugegen gewesen wäre, als hätte er mich in die Nähe der Gottesmutter gezogen.“
P. Alexander Menningen (aus dem Vortrag von Dr. Alicja Kostka)

„Ich bin Mutter von 14 Kindern, 7 habe ich selbst geboren und 7 habe ich adoptiert. Ich habe wenig Zeit zum Beten und Lesen, überhaupt wenig Zeit für mich. Josef Engling hat mich gelehrt, im Alltag mit dem lieben Gott zu leben, mitten in meinem Chaos mit der Gottesmutter zu sprechen. Durch ihn konnte ich lernen, im Durcheinander des Tages die Gegenwart Gottes zu entdecken. Und er gibt mir immer wieder Mut, neu anzufangen: wenn er es im Krieg geschafft hat, dann muss es auch in meinem Alltag möglich sein.“
Eine Frau aus Warschau

„In meiner Heimat hatte ich als Jungen einen Schönstattkaplan. Der hat uns als junge Burschen nach Schönstatt gebracht. Bei diesem ersten Besuch im Kapellchen hat er uns zwei kleine Bildchen geschenkt: eins von der MTA und eines von Josef Engling. Das Bildchen von der MTA habe ich noch heute. Mein Lebensweg ging weiter und der Kontakt zu Schönstatt ist nie abgebrochen, auch er wenn mal intensiver und mal weniger intensiv war. Seit mehr als 25 Jahren bringe ich jedes Jahr meine Kommunionkinder nach Schönstatt. Die kennen alle Schönstatt. Und wisst Ihr warum ich das tue? Die Kommunionkinder haben oft keine Mütter mehr und keine Väter und oft auch keine Geschwister. Hier in Schönstatt haben wir alles: eine Mutter, einen Vater und auch einen Bruder.“
Ein Diakon

„Als 12jähriger war ich das erste Mal in Cambrai. Wir Mainzer beginnen die Cambraifahrten immer mit Fritz Esser. Ich habe die Erfahrung gemacht: Josef Engling war nicht allein, er hat immer für einen starken Zusammenhalt gesorgt. Noch heute als Priester machen wir alle 2 Jahre eine Cambraifahrt, er ist unser Regio- Patron, der Regio Mitte.“
Ein Priester

„Vor 8 Wochen waren wir in Cambrai und haben dort eine Familie vom Institut der Familien aus Puerto Rico getroffen, die nach der Teilnahme an ihrem Kapitel unbedingt noch zu Josef Engling wollten. Wir waren ganz beeindruckt von dem Zusammentreffen und dem Austausch. Dadurch haben wir hautnah erfahren, wie Josef Engling immer in die Tiefe und in die Weite führt – international.“
Eine Frau aus dem Familienbund

„Als Jugendschwester war ich öfter mit Jugendlichen in Cambrai. Es hat mich da schon immer sehr beschenkt, wie Josef Engling zum Ernstmachen drängte und manche zu ihrer Berufsentscheidung fanden. Jetzt arbeite ich mit der Pilgernden Gottesmutter und da begegne ich João Pozzobon, der der Josef Engling für Brasilien werden wollte und alles für die Gottesmutter schenkte. Seinem Heiligkeitsstreben verdankt die Kampagne ihre Fruchtbarkeit.“
Eine Marienschwester

„Wir haben oft Cambraifahrten mit großen Fragen der Gemeinschaft gemacht, Josef eingeschaltet in unsere Anliegen. Ein Beispiel ist die Gestaltung unseres Ewigringes: als wir daran arbeiteten, gingen wir auch auf Cambraifahrt und baten Josef um Hilfe. Er hat uns den Ring geschenkt mit den beiden ineinander verschlungenen Händen.“
Eine Frau aus dem Frauenbund

Zeugnisse zusammengestellt von Markus M. Amrein.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert