Veröffentlicht am 2011-06-05 In Urheiligtum

Es kommen aber nicht nur Männer

Dieter Große Böckmann begrüßt die TeilnehmerDr. Agathe Hug. „Ne, ne, ne – schon wieder ein Putztrupp“, sagt am 1. Juni die eine Spinne zur anderen. „So langsam nimmt das ungemütliche Ausmaße an“, bestätigt die Nachbarin. „Immer wenn man sich gerade gemütlich eingerichtet hat, wird man wieder aufgescheucht“, klagt die Maus in der Küche … – ach so, nein, Mäuse gibt es ja nicht (mehr) im Bundesheim. Sie sind schon ausgewandert. Aber die Spinnen müssen akzeptieren, dass immer wieder etwas stattfindet in ihrem Reich. Am 3. Juni 2011 um 14 Uhr feiern die Männer des Männerbundes, die gerade zu ihrer Bundestagung in Schönstatt sind, eine Heilige Messe in der Hauskapelle des Bundesheimes. Die Schönstattfamilie ist eingeladen – wer möchte, direkt am Ort, oder aber über schoenstatt-tv.

Ein neuer Kapellenführer ist entstanden

Neuer "Kapellenführer"Gegen 13 Uhr kommt die erste Besucherin. Sie habe zufällig von dieser Heiligen Messe erfahren und sei extra her gefahren. Hier im Bundesheim sei sie groß geworden und sie ist glücklich, dass sie das noch erleben darf. Als erstes besucht sie das Zimmer von Herrn Pater – und dann schaut sie sich das ganze Haus von unten bis oben wieder an. Inzwischen kommen die Männer auf das Bundesheim zu. Die Frau, der nicht zu entlocken ist, wo sie her kommt oder wie sie heißt, meint: Aber wenn da nur Männer kommen, dann bleibe ich nicht da. Es kommen aber nicht nur Männer. Zum Schluss ist die Hauskapelle gefüllt mit Gottesdienstteilnehmern und –teilnehmerinnen aus allen Häusern Schönstatts. Die im Vorfeld verteilten Plakate haben also ihre Wirkung getan. Wo man denn immer erfahren kann, was sich im Bundesheim tut, fragt die Frau. Tja. Leider nur im Internet – und das hat sie nicht.

Dieter Große Böckmann begrüßt alle Anwesenden und die Zuschauer von schoenstatt-tv. Er verkündet auch das Geschenk des Tages: Der neue „Kapellenführer“ zur Bundesheimkapelle ist vor einigen Tagen aus der Druckerei gekommen. Jeder Gottesdienstbesucher bekommt einen in die Hand gedrückt – und gegen eine Spende kann man ihn dann auch mit nach Hause nehmen.

Malereien zum Christkönigsfest

Blick auf den AltarraumVor dem Beginn der Liturgie gibt Pater Heinrich M. Hug, der die Texte dazu geschrieben bzw. ausgesucht hat, eine 30-minütige Einführung in diesen Kapellenführer und die Wandmalereien in der Hauskapelle. Pater Hug stellt die Malereien in den zeit- und kirchengeschichtlichen Rahmen des Jahres 1932, dem Jahr der Ausmalung der Kapelle. Kurz zuvor war in der katholischen Kirche das Christkönigsfest eingeführt worden. Die zeit- und kirchengeschichtliche Bedeutung dieses Festes war damals in der katholischen Welt und damit natürlich auch in Schönstatt sehr präsent. Und entsprechend ist das Bild über dem damals noch vorhandenen Hochaltar dominiert von Christus, dem König und Hohenpriester am Kreuz. Der Bilderzyklus über den Seitenaltären führt durch die gesamte Heilsgeschichte. Von der Vertreibung aus dem Paradies über Abraham und Noah, Moses und Johannes den Täufer bis zu Maria, die an der Wende vom Alten zum Neuen Testament steht und weiter in Bildern über die Verkündigung der Geburt Jesu, über Bethlehem, Jesus als Samariter und Guter Hirte, in dessen Rücken das Heiligtum gemalt ist, der Darstellung der Arbeit im Weinberg des Herrn bis zur Darstellung der Vision von der neuen Kirche, die als starker Baum aus dem kleinen Senfkorn wächst. Am Fuße dieses Baumes ist ganz zart der Mariengarten dargestellt. Dieser Gedanke lebte schon zu dieser Zeit in Anfängen in der Schönstattfamilie. Den Schlusspunkt bildet die Pfingstszene, welche als Abschluss des Bilderzyklus‘ wieder auf der Wand im Chorraum zu sehen ist. Alle diese Bilder haben etwas mit der Spiritualität Schönstatts zu tun und sind Ausdruck dessen, was in dieser Zeit in der Schönstattfamilie lebte. Auf den Seitenaltären sind außerdem Reliefs von Heiligen zu sehen, die einen Bezug zu unserer schönstättischen Spiritualität haben: Der heilige Josef, der Heilige der Werktagsheiligkeit, Paulus, der Weltmissionar, die kleine heilige Theresia, Heilige der Kindlichkeit, Franz von Sales, der große geistliche Begleiter und Pädagoge, und schließlich Vinzenz Pallotti.

Alle diese Darstellungen finden sich wieder in Gebetsform in den Gebeten von Himmelwärts und erneut in den Texten zur Bündnisfrömmigkeit 1952.

„Den Beweis dafür wird die Zukunft erbringen“

P. Hug erläutert die Gestaltung der Kapelle aus dem ZeitkontextEs darf als wunderbare Fügung der Göttlichen Vorsehung verstanden werden, dass zusammen mit dem Urheiligtum im Umkreis des Jubiläums 2014 auch das Urschulungsheim wieder neues Leben bekommt und von der Schönstattfamilie als ihr internationales Zentralhaus in Besitz genommen werden kann. Und es ergeht auch an uns heute die Frage Pater Kentenichs, die er anlässlich seines goldenen Priesterjubiläums am 8. Juli 1960 an die im Bundesheim lebenden Patres schrieb: „In den verflossenen 50 Jahren war meine Hauptwirkstätte das Bundesheim. Ob der Geist, der während dieser Zeit sich durchgesetzt hat, so tief in die Mauern eingedrungen ist, dass er durch die Kämpfe der letzten 10 Jahre sich behaupten konnte? – Den Beweis dafür wird die Zukunft erbringen.“

Zukunft – das ist heute. Die Schönstattfamilie ist in die Breite gewachsen und in die Tiefe. Welcher Geist in ihr lebt, muss sich jetzt zeigen.

Der besagte Kirchenführer liegt in der Hauskapelle des Bundesheimes gegen eine Spende zum Kauf aus oder kann – ebenfalls gegen Spende – über schoenstatt-tv bezogen werden.

 

Die nächste Heilige Messe in der Hauskapelle wird – wenn sich die Planungen verwirklichen lassen – am 15. August, dem Einweihungstag des Bundesheimes stattfinden.

Video der heiligen Messe auf schoenstatt-TV

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